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[ Lichtplanung ]

Planungsaufwand steigt

Andreas Danler vom Bartenbach Lichtlabor über Chancen und Risiken bei der Planung von LED-Beleuchtungen

Andreas Danler, Bartenbach Lichtlabor

Interview: Fred Wagner

In Ihren Seminaren informieren Sie auch über Dinge, auf die Architekten aufpassen müssen. Können Sie Beispiele nennen?

Die Lebensdauer von weißen Hochleistungs-LED wird von den meisten Herstellern mit 50 000 oder 60 000 Stunden angegeben. Danach fallen die LED jedoch nicht aus, sondern besitzen noch 70 Prozent ihrer ursprünglichen Helligkeit. Auf der anderen Seite ist die weit verbreitete Meinung nicht ganz richtig, dass LED vor diesen 50 000 bis 60 000 Stunden nie ausfallen und nur mit der Zeit dunkler werden. Wie alles Technische können auch LED kaputt gehen, auch wenn die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist. Der Einsatz von LED ist meist sehr planungsintensiv und mit viel Know-how verbunden. Es sei denn, der Architekt nimmt ein System aus dem Regal und vertraut auf die Aussagen des Herstellers. Bei einer freien Planung gilt es, auf sehr viele Kriterien zu achten, die bei konventionellen Leuchtmitteln nicht zu bedenken waren.

Was hat sich verändert?

LED-Leuchtenhersteller bauen nun das komplette Lichtsystem, inklusive „LED-Lampe“, die sich nicht – wie bei konventionellen Leuchten – mit Leuchtmitteln verschiedener Hersteller bestücken lässt. Bei der LED gibt es das nicht, weil es keine Standardisierung gibt. Zur Leistung: Es gibt LED, die sehr wirtschaftlich sind und eine hohe Lichtausbeute besitzen. Diese haben fast zur Leuchtstofflampe aufgeschlossen und sind schon weit effizienter als Kompaktleuchtstofflampen. Als Planer kann man jedoch in die falsche LED-Kiste greifen, wenn man sich nicht eingehend mit dem Stand der Technik befasst.

Auf dem Markt gibt es immer noch LED, die nicht die modernen Leistungsdaten haben. Um einen Einsatz zu verhindern, muss der Planer nicht nur auf alle elektrischen und leistungsbezogenen Daten genau achten, sondern auch zum Beispiel auf die Lebensdauerdefinition des LED-Herstellers oder die Farbtemperatur. Bei der Produktion von weißen Hochleistungs-LED werden diese nach verschiedenen Lichtfarbengruppen sortiert (Color Binning). Wenn man zum Beispiel bei der Planung oder Ausschreibung der LED-Lösung diese Farbstreuung nicht beachtet oder nicht eingrenzt, ergeben sich mitunter unschöne Farbunterschiede im Raum.

Bisher musste man darauf nicht achten, denn bei herkömmlichen Leuchtmitteln war das kein Thema. Bereits im Vorentwurf ist zu klären, ob die LED-Typen in der benötigten Spezifikation und Menge überhaupt lieferbar sind und ob der thermische Haushalt einer neu konzipierten LED-Leuchte funktionieren kann. Diese Mehrarbeit im Vorentwurf ist leider durch die HOAI nicht abgedeckt.

Wie sollte der Planer mit den Risiken umgehen?

Eine sorgfältige Planung vorausgesetzt, halte ich die Kommunikation mit dem Bauherrn für sehr wichtig. Er sollte natürlich über die vielen Vorteile von modernen LED informiert werden, aber auch deren Grenzen kennen, sonst wiegt man ihn in falschen Erwartungen. Es ist heute in der LED-Planung leider oft so, dass sich die meisten Planer auf die groben Angaben der Hersteller verlassen und nicht weiter nachfassen. Meist sind das jedoch nur positive Marketing- und Verkäuferaussagen, oder es werden eben kritische oder kom plexe Daten vom Hersteller nicht primär erwähnt. So kann es passieren, dass wesentliche Punkte in der Planung unberücksichtigt bleiben und die entstandene Beleuchtungsanlage letztendlich nicht zufriedenstellt. Dadurch kann für die LED ein negatives Bild entstehen, was sie nicht verdient haben.

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