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Zurück Bauverbot oder was?

Ist Bauen Sünde?

„Verbietet das Bauen“, propagiert ein Buch. Das kann man nötig finden – oder verheerend

01.05.20168 Min. 1 Kommentar schreiben

1 Gedanke zu „Ist Bauen Sünde?

  1. Es ist schon seltsam, wie immer alles „Schwarz auf weiß“ in Deutschland diskutiert wird. Leider bleibt die Synthese dabei allzu häufig auf der Strecke.
    Fuhrhops „Streitschrift“ liefert wichtige Anregungen. Nicht mehr. Aber – auch nicht weniger.
    Stichworte: „Sanierungsstau“ vs. „Energiewende“ und – „Willkommenskultur“ vs. „Mangel an bezahlbarem Wohnraum“ in Ballungszentren – eigentlich – „Herausforderungen an Stadt- und Regionalplanung“.
    Michael Wilkens‘ Überschrift versäumt es, den „Konsumenten“ – uns selbst da als „Teilhabende“ und „Teilnehmende“ an essentiellen gesellschaftlichen Wandlungs-, besser – „Umbauprozessen“ klar herauszustellen.
    Suffizienz und Effizienz vermögen sich da zu ergänzen in Maßnahmen, die Sicherheit für und mit Menschen hier und dort nachhaltig erzeugen.
    Robert Stimpels Überschrift indes verkündet eine „Diktatur der Erstarrung“ und findet manchen Schuldigen dafür – Fuhrhop genauso wie viele andere vermeintliche „Bauverhinderer“.
    Gerade das von ihm genannte Beispiel Tempelhofer Feld jedoch zeigt, wie polarisiert alles ist – wie tief die Gräben und der Vertrauensverlust zwischen potentiellen und tatsächlichen „Teilhabenden“ und „Teilnehmenden“ an essentiellen gesellschaftlichen Wandlungs-, besser – „Umbauprozessen“ sind. Und – es zeigt auch, dass da viele Chancen für einen Dialog – für Vertrauensaufbau und mehr auf beiden Seiten stetig verpasst werden. Seien es „Anreize“ – nicht nur für Investoren, sondern auch für die Bürger – für „Nachbarschaften“ etwa zur „Neu-Formation von Genossenschaften“ etc. Dies kann auch mittels kompetent moderierter integrativer Planverfahren – Wettbewerb, Werkstatt-Verfahren, Charette etc. geschehen. Oder seien es viele andere Verfahren, bei denen z.B.gerade der in „wildem Streubesitz“ befindliche Mietwohnungsbaubestand (ca. 40 % desselben) und dessen Eigentümer ermutigt werden, „Sanierungsstau“ am eigenen Objekt „suffizient und effizient“ mit Partnern (Architekten – uns also) anzugehen.
    Von einer „Diktatur der Erstarrung“ kann eher im Zusammenhang mit diesem Vertrauensverlust vieler Bürger ins Paradigma der „freien Märkte“ gesprochen werden. Dieses Paradigma bringt „exklusive“ – zunehmend auch ins „Segregative“, also „Ausgrenzende“ mündende Planungsverfahren mit sich.
    „Integrative“ Verfahren indes könnten uns da viel weiter auch beim sinnigen Abwägen zu den Themen Um- oder Neubau bringen. Zudem im Sinne eines Weiterbauens – auch dessen, was einmal als „soziale Marktwirtschaft“ der Mitte eines zerstörten Gemeinwesens wieder Frieden bringen sollte. Ein „Frieden“, der nicht selbstverständlich ist – der auch erkämpft – also – gewollt sein muss.

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