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[ Kinderspiel ]

Virtuelle Kinderräume

Die Website archiraum.de will Kinder auf ihre gebaute Umwelt aufmerksam machen. Entwickelt von zwei Architektinnen, gelingt das spielerisch.

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Text: Stefan Kreitewolf

„Lass’ uns mehr entdecken, los geht’s“, beginnt David euphorisch. Er erklärt berühmte Bauwerke wie das Münchener Olympiastadion oder den CCTV-Tower in Peking in klaren Worten und ganz simpel. Und noch dazu immer abrufbar und kostenlos im Internet auf der Seite archiraum.de. Mit David und seiner Freundin Lili können Acht- bis 14-Jährige dort die Welt des gebauten Raums kennen lernen. Die beiden Animationsfiguren fungieren als Reiseführer durch die virtuelle Welt der interaktiven multimedialen Webseite, die spielerisch Wissen vermittelt und zugleich Kreativität und Fantasie fördert.

Ein Auto braust über die Straße, eine Wolke fliegt am Horizont vorbei und ein Segelschiff wird vom Wind durch den Hafen getrieben: Bei archiraum.de passiert immer etwas – wie im echten Leben. Begleitet von Lily und David werden die Kinder in die dynamische Stadtlandschaft mit Gebäuden, Grünflächen und Verkehrsmitteln eingeführt. Mithilfe verständlich erzählter Filme öffnet sich ihnen das Themenfeld Architektur. Deswegen ist die Seite einfach strukturiert. Mit Klicks auf die bunten Stadtelemente können Kinder verschiedene Baubereiche erforschen.

„Architektur ist überall, auch im Alltag von Kindern“, sagt die Erfinderin Emanuela Parma. Die Frankfurter Architektin hat die Seite gemeinsam mit ihrer Flörsheimer Kollegin Bettina Gebhardt  realisiert. Entstanden ist die vom Bund geförderte Webseite im Rahmen von „Ein Netz für Kinder“, einer Initiative der Bundesregierung mit dem Ziel, das Vertrauen von Kindern, Eltern und Pädagogen in das Medium Internet zu stärken.

Gebäude erzählen Geschichten

Die vier Themen Statik, Fassade, Energie oder auch Bionik werden spielerisch und anhand von bekannten Objekten erläutert. Jeweils zwölf Lern- und Kreativspiele vermitteln Wissen und vertiefen die Auseinandersetzung mit den Bauten. Sie machen Zusammenhänge zwischen Architektur und Umwelt, Kunst oder Wirtschaft erfahrbar. Bei Schätzaufgaben und Rätseln können kindliche User Punkte sammeln. Sie können entweder auf einer Onlinebaustelle für Baumaterialien oder für virtuelle Architekturreisen eingelöst werden.

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Das Gute an archiraum.de ist: Hinter jedem Klick verbirgt sich ein Sinn. Die Seite ist vielschichtig aufgebaut und wird nicht langweilig. So lernen Kinder anhand von kleinen Texten, Tönen, Bildern, Filmen und Animationen etwas über Baumaterialien; einzelne Bauwerke erzählen ihnen ihre Entstehungsgeschichte. Sie erfahren, welche Rolle Zahlen und Maßstab, Geometrie und Statik beim Bau spielen. Selbst moderne Energiequellen oder Bionik werden auf abwechslungsreiche Weise behandelt. Und es darf experimentiert werden: Kinder können Längen schätzen, selbst bauen und Rätsel lösen. Die Mischung aus Info, Knobeleien und Quiz-Einlagen macht Spaß, vermittelt Wissen und bietet Raum für Nachfragen und eine weitere Beschäftigung mit den Themen.

Dennoch gibt es auch Verbesserungspotenzial für die Internetseite. Leider bricht der Text häufig um, sodass ganze Sätze schwer lesbar sind. Ob Titel wie „Bionik“ wirklich kindgerecht sind, ist zumindest fraglich. Nichtsdestotrotz bietet Archiraum.de mit seinen vielen kleinen und liebevoll gestalteten Elementen ein im Internet einmaliges Angebot für Kinder, die sich für ihre gebaute Umwelt interessieren.

Das Projekt der beiden Architektinnen startete bereits 2012. „Erst vier Jahre später war das Spiel dann online“, erzählt Erfinderin Parma. Sie wünscht sich, „dass Architektur auch in Schulen mehr beachtet wird – es ist für Kinder überaus spannend, wie viele Disziplinen sich in diesem Fach vereinen.“

Das Online-Spiel finden Sie hier.

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