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Digitaler Bauantrag

Das Saarland wird mit der „Baucloud“ Vorreiter beim digitalen Bauantragsverfahren

26.04.20193 Min. Kommentar schreiben

 

Von Kim Ahrend

Ministerpräsident Tobias Hans, der Innovationsbevollmächtigte des Landes, Ammar Alkassar und Alexander Schwehm, AKS-Präsident stellten am 3. April 2019 das Projekt „Digitaler Bauantrag“ vor. Gemeinsam möchte man die von der Architektenkammer des Saarlandes (AKS) geforderte „Komplettlösung“. Ziel ist ein vollautomatisiertes, standardisiertes Verfahren, mit dem sich formale Fehler vermeiden lassen. Dadurch werden Mitarbeiter der Behörden bei Routinearbeiten entlastet und können sich verstärkt auf individuelle Beratungen konzentrieren.

Alkassar spricht von einem „KI-gestützten“ (Künstlicher Intelligenz) Verfahren mit dem Arbeitstitel „BauCloud“. Eingebettet ist das „Fokusprojekt“ in die Digitalisierungsstrategie des Saarlandes und somit auch entsprechend budgetiert. „Wir wollen, dass deutschlandweit klar ist: Wenn man irgendwo bauen möchte, geht es am schnellsten, effizientesten und digitalsten im Saarland. Da sind keine Unterschriften mehr notwendig“, erläuterte Hans die Motivation der Landesregierung. Denn: Durch das digitale Verfahren lassen sich je nach Bauvorhaben mehrere Monate im Genehmigungsprozess einsparen. „Die Verfahrensbeschleunigung bildet die Basis für den Wirtschaftsstandort Saarland“ unterstrich Schwehm. „Schnelle, einfache, effiziente und benutzerfreundliche Genehmigungsverfahren steigern die Attraktivität des Saarlandes für private Bauherren, Firmen und Investoren. Ansiedlungen werden gefördert, Arbeitsplätze geschaffen. Der digitale Bauantrag kann ein Mehrwert für das gesamte Saarland sein,“ so Schwehm weiter. Im Bundesland mit der höchsten Eigenheimquote habe der Bau eines Hauses „einen wichtigen Anteil an der Rente“.

Das standardisierte Verfahren verspricht eine enorme Arbeitserleichterung für alle Beteiligten wie Architekten, Bauherren und Behördenmitarbeiter. Zudem werden Ressourcen geschont, da keine Papiermassen mehr anfallen. „Wir denken vom Nutzer her und machen nichts auf dem Trockendeck“, erklärte der Innovationsbevollmächtigte. „Deswegen ist die Zusammenarbeit mit der AKS auch so wichtig.“ Die Kammer ist Teil der „Lenkungsgruppe Digitaler Bauantrag“, die am Vorabend in der Staatskanzlei gebildet wurde. Darin sitzen unter anderen ebenfalls Vertreter des Bauministeriums, des IT-Innovationszentrums sowie des Landesrechnungszentrums.

Die Anwesenden sind sich einig, dass es noch einige Zeit dauern wird, bis das digitale Bauantragsverfahren komplett umgesetzt ist. Doch Alkassar verspricht, bereits in zwei Jahren die Plattform aufgebaut und erste Standardprozesse anbieten zu können. Ab dann werde das Projekt stetig gesteigert und ausgebaut. Zudem sind planungsrechtliche Änderungen zum Beispiel der Landesbauordnung nötig.

Einen ersten Vorgeschmack gibt das „virtuelle Bauamt“ des Regionalverbandes, der Pilot-UBA der Landesregierung. Weitere Informationen hierzu gibt es auf der AKS-Internetseite.

Der Grundstein für das digitale Zeitalter im Genehmigungsverfahren ist gelegt. Zumindest im Saarland. „Den Strukturwandel zu gestalten ist unser Ziel der Digitalisierungsstrategie. Hierzu müssen wir mehr Dynamik und Agilität ermöglichen“, erklärte Tobias Hans.

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