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Knackpunkte der Planung

Titanzink ist ein langlebiger Baustoff. Dennoch können Dächer oder Fassaden bei unsachgemäßer Planung vorzeitig Schaden nehmen

01.07.20093 Min. Kommentar schreiben
Vorbewittertes Zink: Vorteil der industriell erzeugten Patina ist ihre homogene Farbgebung. Die Produkte sind für Fassaden prädestiniert, da sich vertikal die Schutzschicht naturgemäß nur sehr langsam und ungleichmäßig bildet.

Knut König

Bewegungen berücksichtigen

Die Längenänderung beträgt bei Titanzink 0,022 mm/m bei einer Temperaturänderung von einem Kelvin. Das scheint minimal. Aber selbst bei normalen Temperaturschwankungen summieren sich Millimeter der Ausdehnung schnell. Zur A­ufnahme dieser Bewegungen sind deshalb die Fugen an Fassaden ausreichend zu dimensionieren und beim Dach die First- und Traufdetails entsprechend zu planen.

Korrosionsgefahr umgehen

Feuchtigkeit durch unzureichende Belüftung des Dachaufbaus kann an der Unterseite der Bleche zu Korrosion führen. Eine funktionierende Hinterlüftung ist jedoch besonders bei großen Dachflächen, komplexen Dachformen sowie Gebäuden mit sehr hoher Luftfeuchtigkeit – wie in Schwimmbädern der Fall – häufig nicht realisierbar. Deshalb werden ein nicht belüfteter ­Dachaufbau und zusätzlich gegen Korrosion geschützte Metallbaustoffe empfohlen. Zum Beispiel ist VM Zinc Plus dafür an seiner Unterseite mit einer 60 Mikrometer starken Beschichtung ausgestattet.

Materialverträglichkeit prüfen

Metallverbindungen mit Kupfer oder Stahl können beispielsweise an Titanzink Schäden verursachen. Dagegen ist der Kontakt mit Aluminium, verzinktem Stahl oder Blei unbedenklich. Auch sollte der pH-Wert von Schalungshölzern wegen der Säureempfindlichkeit von Titanzink zwischen fünf und sieben liegen. Bei Bitumendächern können sich infolge von Sonneneinstrahlung schädliche Stoffe lösen und Dachrinnen und Fallrohre aus Titanzink angreifen. Eine Kiesschicht auf den Bitumenbahnen kann dies verhindern. Der Kontakt zu Gips und sulfathaltigen ­Zementen birgt ebenfalls Gefahren, die sich aber durch foliengeschütztes Titanzink vermeiden lassen. Nach Ausführung der Putzarbeiten wird die Folie einfach entfernt.

Salzhaltige Niederschläge

Metallbekleidungen in küstennahen Gebieten sollten so geplant werden, dass alle Bereiche vom Regenwasser abgewaschen werden können. Problematisch sind vor allem an der Unterseite von Bauteilen befindliche Bekleidungen wie unter Dachüberständen, Balkonen oder Hauseingängen. Schlagen sich an diesen Stellen salzhaltige Nebel nieder, kommt hier niemals Regenwasser zum Beseitigen der Ablagerungen heran. Das Salz greift langfristig das Metall an und Reparaturen sind aufgrund der Gebäudegeometrie schwierig.

Wellenbildung auf Dünnblechen

Die üblicherweise für Fassaden und Bedachungen verwendeten Dünnbleche aus Titanzink oder auch anderen Metallen neigen generell zu einer leichten Wellenbildung, die sich bei Sonnenschein unter Umständen auf der walzblanken Oberfläche abbildet. Sobald sich auf dem Metall jedoch eine Patina gebildet hat, sind diese Wellen kaum noch sichtbar. Während sich die Patina auf Dächern innerhalb weniger Monate gebildet hat, dauert es aber an Fassaden in der Regel mehrere Jahre. Ob sich die Schicht zudem gleichmäßig ausbildet, ist ebenfalls nicht vorherzusagen. Durch die Verwendung von vorbewittertem Titanzink wird dieser Prozess vorweggenommen und eine sichtbare Wellenbildung im Dach- und Fassadenbereich kann von vornherein vermieden werden.

Dr.-Ing. Knut König arbeitet bei der Umicore Bausystem GmbH in Essen. | www.vmzinc.de


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