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Gärten an der Wand

In pflanzenfreundlichen Fassadensystemen ist das Grün von vornherein integriert

31.03.20129 Min. 1 Kommentar schreiben

Von Isabell Kiefer

Fassadenbegrünung ist traditionell kein Thema für hochverdichtete Innenstädte. Mit Efeu, Wein oder Rosenspalier begrünte Hauswände finden sich eher in dörflichen Strukturen. Hohe Baudichte, fehlende Grünflächen und der Wunsch, Grün sichtbar, erlebbar sowie klimatisch und energetisch wirksam zu machen, lassen begrünte Fassaden aber gerade für Städte immer interessanter werden. Für die Fassadenbegrünung spricht ökologisch, klimatisch und visuell vieles:

  • Verschönerung des Lebens- und Arbeitsumfelds
  • Verdunstungskühlung und Temperaturpufferung
  • Verschattung reduziert das Aufheizen der Oberfläche, was Kühlkosten spart
  • Polstereffekt, der den Wärmeverlust mindert
  • Luftreinigung durch Umwandlung von CO2 und durch Staubbindung
  • Schutz vertikaler Flächen gegen Verwitterung, gegen chemische und physikalische Beanspruchung
  • Lärmminderung um bis zu zehn Dezibel – schluckt Schall, reduziert die Schallreflexion
  • Regenwasserretention
  • Förderung von Biodiversität
Magasin BHV Homme in Paris: Die üppig begrünte Fassade des Kaufhauses erfreut Passanten und Konsumenten.

Einige dieser Vorteile lassen sich in konkrete Werte ummünzen. Andere wurden bislang nur für bestimmte Bepflanzungen untersucht oder sind nur für einige Klimaregionen interessant. Zum Beispiel fallen die positiven Effekte der Verdunstungskühlung in Schanghai mehr als hierzulande ins Gewicht. Zu der Frage, was Begrünungen bewirken können, hat unter anderem Thomas Nehls, TU Berlin, nach Rastern gesucht, die Grundlagen einer Begrünungsstrategie sein können. Daraus entstand zum Beispiel der Stadtraumtypen-Katalog „Solare Flächenpotenziale Berlin“, Ecofys GmbH, 2008.

1 Gedanke zu „Gärten an der Wand

  1. Ist eine bodengebundene Aussenwandbepflanzung an einer Klinkerfassade ist mit geringem Risiko behaftet ?
    Alter des Gebäudes : ± 100 Jahre
    Lage: Innenstadt
    Zugang zum Erdreich : Nord-ost + Nordwestfassade
    Zu begrünende Fassaden: Süd-west; Südost; Nordwestfassade;Nord-ost
    Klimadaten : Jahresdurchschnittstemp.3°C ; Winter min temp. – 40°C ; Sommer max temp +38°C
    Ziel : Temperaturpuffer im Sommer + gegf. im Winter; Schallschutz
    Zu vermeiden:
    – Schäden an der Aussenfassade durch eindringen der Pflanze in den Mörtel (Zusammensetzung des Mörtels stammt von 1927 also Kalkverbindung)
    – Ansammlung von Feuchtigkeit
    Ist eine Kletterhilfe vorteilhafter gegenüber direkter Wandanhaftung da Hinterlüftung und Schallschutzfunktion?
    Welche Pflanzenarten sind sinnvoll bei solchem Klima und bei vorhandener oder ohne Kletterhilfe?
    Wie hoch soll die Traglast einer Kletterhilfe sein. Risiken : Eis, Wind ; Schnee

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