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[ Verlassene Kirchen ]

Das letzte Gebet

Der französische Fotograf Francis Meslet zeigt in einem Bildband verlassene Kapellen, Kirchen und Klöster. Und mit ihnen die stille Welt nach dem letzten Abendmahl.

Heruntergekommene Kirchen, verwilderte Kapellen und marode Klöster: Der französische Fotograf Francis Meslet streift seit Jahren durch verlassene Gotteshäuser und lichtet sie ab. Rund 30 Kirchen, Klöster und Kapellen hat er in verschiedenen Ländern Europas ausfindig gemacht und besucht.
Meslet ist fasziniert von verlassenen Orten. Der Fotograf ist auf Lost Places, also verlassene Orte, spezialisiert. Mit seinen Fotos gibt er lebensfeindlichen Industrieruinen, verfallenen Villen und alten Hotels eine gewisse Erhabenheit. Den Überbleibseln einer vergangenen Zeit ist er mit intensiver Recherche auf die Schliche gekommen. Manchmal half ihm aber auch der Zufall, berichtet er. Ganz gleich ob Suche oder Zufall: Namen und Orte der Kirchen nennt er nicht. Das Betreten der Gotteshäuser sei teilweise nicht sicher. Außerdem möchte er die Ruinen vor Plünderung schützen.
Das ist verständlich. Zum Teil hat der Prunk der Kirchen die Zeit überdauert. Goldene Altare und verzierte Kreuze schmücken die in Meslets Buch „Mind Travels“ abgedruckten Kirchen, Klöster und Kapellen.

 

Gekonnt in Szene gesetzt, zeigt der Fotograf die Überbleibsel einer Gesellschaft, in der das Religiöse eine untergeordnete Rolle spielt. Meslets Buch ist zuweilen romantisch. Dabei ist seine Sicht nicht verklärt. Meslets Sujet ist und bleibt trotz der gewaltigen Patina, der kaputten Balken und der dicken Staubschicht imposant. Das zeigt er in den neun Kapiteln.
Eine gewisse Imposanz hat auch die Musik zum Buch, die auf einer CD beiligt. Jedes Kapitel bekommt so eine eigene musikalische Inszenierung. Einige Stücke wurden eigens für das Buch komponiert. Sie erscheinen fast so feierlich wie das letzte Gebet.


Francis Meslet: „Mind Travels“, Les Presses du Réel, Nancy , 2017, 152 Seiten, 40,00 Euro, ISBN: 978-2956146-001.


Vergessen und vermodert – das ist aber schade, oder? Stimmt! Wie eine architektonische Neubelebung von vernachlässigten Kirchengebäuden funktionieren kann, lesen Sie hier.

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