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Samtweberei Krefeld: Zusammenleben im Quartier

In Krefeld wurde eine ehemalige Weberei in einen Wohnort, Arbeitsplatz und Quartierstreffpunkt verwandelt. Das Haus fördert das Zusammenleben im Viertel – auch weil Überschüsse in soziale Projekte fließen und alle Mieter sich ehrenamtlich engagieren.

Von: Heiko Haberle
Heiko Haberle ist Redakteur von der Kurzmeldung bis zum großen...

02.07.20188 Min. Kommentar schreiben

Dieser Beitrag ist unter dem Titel „Mit dem Viertel verwoben“ im Deutschen Architektenblatt 07.2018 erschienen.

Von Heiko Haberle

Das Viertel südlich der Krefelder Innenstadt hatte nicht mal einen geläufigen Namen. Neben der Verwaltungsbezeichnung „Südweststadt“ traten bei einer Bewohnerbefragung noch andere pragmatische Begriffe zutage: „Südstadt“ (nach der Himmelsrichtung), „Josefsviertel“ (nach der Kirche) oder schlicht „Netto-Ghetto“ (nach dem Discounter). Doch immer öfter wird vom „Samtweberviertel“ gesprochen. Kein Wunder, denn das neue Quartierszentrum in der alten Samtweberei an der Kreuzung von Lewerentzstraße und Tannenstraße wirkt mit seinen Aktivitäten weit in das (ehemalige) Arbeiterviertel hinein.

Von Gentrifizierung ist hier kaum etwas zu spüren, obwohl die Angst davor durchaus schon da ist. Schließlich ist die gründerzeitliche Bebauung attraktiv und das teure Düsseldorf nah. Zwar begegnen einem sichtbare Armut, Ladenleerstand und die eine oder andere Schrottimmobilie, doch sind hier auch Stadtteilinitiativen aktiv, die etwa gegen die Vermüllung im Viertel kämpfen. So sind es denn auch die grün beschrifteten öffentlichen Mülleimer, die als Erstes auffallen, weil sie „Multi Kulti Trash“ fordern oder „Danke, du edler Spender“ ausrufen. Solches Engagement und das soziale Leben vor Ort waren auch die Anknüpfungspunkte für die „Montag Stiftung Urbane Räume“, ihr Konzept einer gemeinwohlorientierten Immobilien- und Quartiersentwicklung genau hier umzusetzen. Durch den Einsatz von „Initialkapital“, also Geld, aber vor allem Ideen und Engagement soll in benachteiligten Stadtteilen ein weiterer Abstieg ebenso verhindert werden wie eine unverhältnismäßige Aufwertung. Stattdessen möchte man vorhandene, gemischte Strukturen stärken.

Belebung Schritt für Schritt:
2014: Kleingewerbe im Pionierhaus
2015: Büros im Torhaus
2016: Wohnungen in der historischen Fabrik
2017: Quartierstreffpunkt Shedhalle und Nachbarschaftscafé Lentz
2018: Wirkung ins Viertel

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