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Remise Bedheim

In Thüringen entwickelt ein junges ­Architekturbüro einen Gutshof mit ­Barockschloss schrittweise zu einem ­modernen ­Wohn- und Arbeitsort – und erhofft sich davon auch positive Effekte auf die Region. Doch Vorreiter zu sein, ist schwieriger als gedacht

31.01.20206 Min. Kommentar schreiben

Dieser Beitrag ist unter dem Titel „Zwischen Schloss und Schafstall“ im Deutschen Architektenblatt 02.2020 erschienen.

Von Rainer Müller

Anika Gründer bringt es auf den Punkt: „Das Leben hier besteht aus ständigen Entscheidungen, was man weglässt.“ Den Wohnungsneubau, den sie dringend brauchen, oder die ebenfalls dringende Sanierung des Altbaus nebenan? Die Instandsetzung des immer noch provisorisch hergerichteten Treppenhauses im Schloss oder die des Speisesaals, der als kleines Museum genutzt wird? Alles kostet Zeit, Geld, Nerven. „Und manchmal entscheiden auch Förderlogiken, was zuerst drankommt“, ergänzt Florian Kirfel. Das Architektenpaar lebt und arbeitet im Schloss Bedheim bei Hildburghausen, im Grenzland von Thüringen und Bayern.

Das Barockschloss und der dazugehörige Gutshof gehören der Familie von Florian Kirfel schon seit rund 200 Jahren. Auch zu DDR-Zeiten wurden sie als eine der wenigen Schlossbesitzer nicht enteignet. Die Möglichkeiten, das Areal denkmalgerecht zu erhalten, waren aber begrenzt. Nach der Wende machte sich die Familie dann mit viel Enthusiasmus und Herzblut, aber ohne Fachwissen, daran, Teile des Ensembles und die landwirtschaftlichen Flächen wieder nutzbar zu machen. Auch Florian Kirfel, der damals in Weimar Architektur studierte, half mit.

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