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Architekten für den Klimaschutz: Baustelle Klimawandel

Architektinnen und Architekten arbeiten immer an der Zukunft – idealerweise natürlich auch an einer, die nachhaltig ist. Doch ökonomischer Druck und die kurzfristigen Interessen verschiedener Projektpartner verdrängen manchmal das langfristige Bild. Drei aktuelle Initiativen wollen Architektinnen und Architekten helfen, ihr Engagement zu zeigen und sich selbst und ihre Bauherrinnen und -herren nochmals ganz bewusst der guten Sache zu verpflichten

28.04.20204 Min. Kommentar schreiben

Infoblatt über die Initiative Phase Nachhaltigkeit

Phase Nachhaltigkeit

„Weg von Statements, hin zum realen Handeln!“ Mit diesem Ziel hat die Bundesarchitektenkammer gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) im Januar 2020 die Initiative „Phase Nachhaltigkeit“ ins Leben gerufen. Sie soll daran mitwirken, die aktuelle Planungs- und Baukultur zu transformieren, „hin zum nachhaltigen Bauen als neuem Normal“. Die Initiative setzt auf sechs Themenfelder: Suffizienz, Klimaschutz, Circular Economy, Umwelt, Positive Räume, Baukultur. Mit jedem Thema sind verschiedene Ziele verbunden, die nach ihrer Relevanz für konkrete Projekte bewertet werden.

Architektur- und Planungsbüros setzen mit ihrer Unterschrift nicht nur ein Zeichen für mehr Nachhaltigkeit im Bauen. Sie verpflichten sich auch dazu, bei ihren Projekten gemeinsam mit dem Bauherrn die „Deklaration Nachhaltigkeit“ für die projektindividuellen Zielsetzungen zu nutzen. Dies bindet die Beteiligten vertraglich nicht, sondern soll ihnen Anregungen liefern. Die Unterzeichner können an Workshops teilnehmen und erhalten für ihr Büro exklusiv weiterführende Informationen, wie etwa den Zugang zu relevanten DGNB-Inhalten. All dies ist kostenlos. Auch ein Jahreskongress und eine Roadshow sind geplant. Ende März 2020 waren bereits mehr als 80 Unterzeichner dabei.

Mehr unter: www.phase-nachhaltigkeit.jetzt

Die DGNB bietet kostenfreie Webinare an, um die „Phase Nachhaltigkeit“ kennenzulernen. Christine Lemaitre, geschäftsführende Vorständin, wird die Initiative am 14. Mai, 11 Uhr und am 8. Juni, 11 Uhr vorstellen.


Demonstranten mit Flagge von Architects for future

Architects for Future

Aus Solidarität mit Greta Thunbergs Bewegung gründeten Absolventinnen und Absolventen der Architektur und des Bauingenieurwesens im Juni 2019 in Wuppertal „Architects for Future“, einen freien Zusammenschluss von Angehörigen des Bausektors. Mit dem Ziel, „die Baubranche neu und nachhaltig auszurichten“, hat die Initiative sieben Forderungen formuliert, unter anderem: Abriss kritisch hinterfragen; regionale, nachwachsende und gesunde Materialien bevorzugen; bei der Planung den Flächenverbrauch minimieren.

Die Initiative thematisiert auch die große Hürde von der Erkenntnis zur praktischen Umsetzung: „Viele Bauentscheidungen werden im Hinblick auf finanzielle Entwicklungschancen getroffen. Der Komfort und die Nutzung der Räume werden sekundär betrachtet zugunsten einer Gewinnoptimierung der Investoren.“ Ende März 2020 sind „Architects for Future“ in Dänemark, Deutschland, Österreich, der Schweiz sowie im Vereinigten Königreich aktiv. Interessenten können auf der Webseite www.architects4future.de das Statement der Initiative unterzeichnen und einer der 30 Ortsgruppen beziehungsweise neun Arbeitsgruppen beitreten.


german architects declare climate & biodiversity emergency

Architects Declare

„Zusammen mit unseren Bauherren werden wir Gebäude, Städte und Infrastruktur entwerfen und realisieren müssen, die Bestandteile eines größeren, regenerativen Systems sind“, verkündet das Kollektiv „German Architects Declare Climate & Biodiversity Emergency“. Deshalb verpflichten die Unterzeichnenden sich dazu, „unsere Arbeitsweisen zu stärken, sodass eine Architektur und ein Urbanismus entstehen können, die einen positiveren Einfluss auf unsere Welt haben“. Zehn Architekturbüros und Institutionen haben Ende 2019 den deutschen Ableger eines internationalen Kollektivs gegründet, um den ökologischen Wandel im Bauen einzuläuten und weitere Architekturschaffende zum Mitmachen zu bewegen.

149 Unterzeichner hatte der hiesige Ableger Ende März 2020 auf seiner Webseite de.architectsdeclare.com gelistet. In Großbritannien zählte Architects Declare zum gleichen Zeitpunkt 913 Unterzeichner. Was die Initiative „im Allgemeinen möchte“, listet sie in elf Punkten auf, etwa: mehr Staatsunterstützung für einen schnelleren Wandel hin zum Regenerativen sichern; fachliches Wissen teilen und auf Open-Source-Basis verbreiten; durch Einbindung von Bauherren, Firmen und Ingenieuren den Baumüll weiter reduzieren.


Mehr Beiträge zum Thema finden Sie in unserem Schwerpunkt Nachhaltig

 

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