Architektur als Podcast: über Städte, Projekte, Persönlichkeiten
Auch zu Architektur, Stadtplanung oder Landschaftsarchitektur gibt es Podcasts. Ob als kurzes Appetithäppchen, tiefgründiges Interview oder akustische Stadtführung
<<< Jump Mark: bak >>> Podcast „Architektur, Stadt, Planung“
Dauer: 30 bis 50 Minuten
Der Podcast der Bundesarchitektenkammer läuft mittlerweile in der vierten Staffel. Die inzwischen auch in Deutschland tätige dänische Architektin Dorte Mandrup überlegt, wie Architekten sich gegen die Kommerzialisierung der Architektur auflehnen können, ohne um ihre Existenz bangen zu müssen. Die Französin Odile Decq erzählt, wie sie trotz streikender Professoren Architektin geworden ist und die Berliner Architektin Anne Lampen verrät, was Bauherren über Energieeinsparung denken Und natürlich geht es auch um berufspolitische Themen, wie die HOAI 2021. Die Gespräche führt die Architekturjournalistin und Hörspielautorin Kerstin Kuhnekath.
<<< Jump Mark: kreislauf >>> Podcast zur Materialfrage: Kreislaufwirtschaft
Dauer: 40 Minuten
Der deutsche Gebäudebestand umfasst inzwischen schätzungsweise 15 Milliarden Tonnen Material. Davon fließen jährlich mehr als 200 Millionen Tonnen ab, was mehr als der Hälfte des deutschen Abfallaufkommens entspricht. Die Architektenkammer Rheinland-Pfalz hat die Materialfrage als entscheidend für die Bauwende erkannt und die monatliche Podcastreihe „Kreislaufwirtschaft“ mit ersten Folgen zu Urban Mining, Flächenrecycling, sowie dem Bauen mit Lehm und Pilzen gestartet.
<<< Jump Mark: queer >>> Podcast aus queer-feministischer Perspektive: Stadt.Raum.Frau*
Dauer: 30 bis 50 Minuten
Sind unsere Räume wirklich für alle da oder schließen sie bestimmte Gruppen aus? Entspringen unsere Stadtplanung und Architektur vor allem männlichen Vorstellungen? Würden Frauen also anders planen und bauen? Über solche Fragen spricht die Stadtsoziologin Friederike Landau-Donnelly mit Architektinnen, Aktivistinnen und Wissenschaftlerinnen. Dabei werden in den Gesprächen vorkommende Begriffe oder Personen aus Soziologie oder Architektur in eingespielten Exkursen kurz erklärt.
<<< Jump Mark: jourfixe >>> Podcast rund ums Architekturstudium: jour.fixe
Dauer: 20 bis 60 Minuten
Sechs Architekturstudenten mit Begeisterung für ihr Metier und einem Mikrofon: So entsteht der Podcast „jour.fixe“. Die Themen reichen von der praktischen „Ersti-Hilfe“ über Erfahrungsberichte aus dem Praktikum, Beobachtungen aus dem Alltag oder von Reisen, bis zu architekturtheoretischen Gedanken. Der Eindruck ist eher ein authentisches Tischgespräch als ein vorab durchgescripteter Info-Podcast. Mehr lest ihr in unserer Nachwuchs-Kolumne zum Podcast „jour.fixe“.
<<< Jump Mark: stadtlabor >>> Podcast StadtLabor: Architektinnen im Sozialismus
Dauer: 48 Minuten
Monotone Plattenbauten als Kulisse eines tristen Alltags – ein stereotypes Bild des Sozialismus. Dass auch hier gute Architektur entstand, wissen nur wenige. Und dass Frauen beteiligt waren noch weniger. Das Forschungsprojekt „Zweite Welt, Zweites Geschlecht: Frauen und Architektur im Sozialismus“ am Fachbereich Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung der Universität Kassel soll das nun ändern. Im StadtLabor sprechen Maria Bisalieva und Klaus Schaake mit Prof. Dr. Alla Vronskaya, die das Forschungsprojekt leitet.
<<< Jump Mark: hausbesuch >>> Podcasts „Hausbesuch“ und „Der Architektur auf der Spur“
Dauer: 15 bis 50 Minuten
„Wer steckt hinter Berlins und Brandenburgs Baukunst?“ fragt die Architekturvermittlerin Ulrike Eichhorn. Auch ein entferntes Publikum erfährt dies nun bei vertonten Hausbesuchen, etwa im Einsteinhaus in Caputh bei Potsdam oder im Niemeyer-Haus im Berliner Hansaviertel. „Der Architektur auf der Spur“ ist Ulrike Eichhorn aber auch in der Architekturgeschichte. So wird nicht nur Andrea Palladios Leben erforscht, sondern auch der Einfluss von Frauen auf sein Werk.
<<< Jump Mark: zweitsprache >>> Podcast: Architektur als Zweitsprache
Dauer: 50 bis 90 Minuten
Die Architekturjournalistin und Hörspielautorin Kerstin Kuhnekath bietet auf ihrer Website Audioarchitekten die Podcast-Serie „Architektur als Zweitsprache“ an. „Wer entscheidet in der Architektur?“ fragt Sie etwa Matthias Sauerbruch. Sie überlegt, wohin die vielen Frauen nach dem Architekturstudium verschwinden und untersucht mit der Urbanistin Turit Fröbe, was Deutschland bei der baukulturellen Bildung von Finnland lernen kann. Während Graft sich mehr Aufregung in der Architektur wünschen, anstatt mit allen abgestimmte Kompromisse, berichten Deadline Architekten, am Beispiel ihrer Gewerbe-Baugruppe Frizz23, wie durch (oder trotz?) Beteiligung gute Architektur entsteht.
<<< Jump Mark: dialog >>> Podcast: Städtebau im Dialog
Dauer: 40 bis 80 Minuten
Stadtplanerische Antworten auf die Herausforderungen von heute und morgen stehen bei Dr. Hendrik Jansen (TU Dortmund / BJP Bläser Jansen Partner) und Dr. Ilka Mecklenbrauck (TU Dortmund) im Mittelpunkt. Die ersten Folgen ihres Podcasts widmeten sich der digitalen Stadt, etwa zu Online-Formaten der Bürgerbeteiligung oder zu Start-Ups im Planungsbereich. Dann folgten die Schwerpunkte Stadtlandschaften und Wohnen und in Staffel 4 steht die Mobilität im Fokus.
Podcasts über Landschaftsarchitektur fehlen, stellte das Planungsbüro hochC fest und fing selber an. Im Gespräch berichten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, was ihnen ihr Beruf bedeutet oder sie tauschen sich mit anderen Fachleuten über Spielplatzplanung, Details und Patina, Materialkreisläufe oder die richtige Baumwahl für ein wärmeres Klima aus.
Fernreisen? SUVs? Der Beitrag des Deutschlandfunks identifiziert Beton als „richtig großes“ Problem für das Klima. Anders, als sein Untertitel „Ein Baustoff sucht Nachfolger“ vermuten lässt, geht er aber davon aus, dass Beton „hier ist, um zu bleiben“, weil der Bedarf nicht anders bedient werden kann. Neben Exkursen zu den Themen Recyclingbeton und Werner Sobeks Forschungen zu materialsparendem Gradientenbeton liegt der Fokus auf der besonders klimaschädlichen Zementproduktion. Wie kann diese umweltfreundlicher werden, um die nächsten Urbanisierungsschübe in Indien und Afrika nachhaltiger zu bewältigen, als in China oder den Emiraten?
In „10 Minuten Baukultur“ erfahren wir, wie ein Baukultur-Kinderbuch entsteht oder wie ein Modellbauer arbeitet, der Miniaturarchitekturen für Hollywoodfilme wie „Grand Budapest Hotel“ baut. Noch kürzer sind die „Gedanken zur Baukultur“, die einem Essayband der Bundesstiftung entstammen, in dem nicht nur Architekten zu Wort kommen, sondern etwa auch die Regisseurin Doris Dörrie ihre Wohn-Ideale beschreibt. Die Interviews der Reihe „Baukultur vor Ort“ stammen von der Sommertour der Bundesstiftung zu Baukultur-Initiativen in ganz Deutschland.
Die Berliner Agentur Ticket B für Architekturreisen und Stadtführungen, zeichnete während der Corona-Lockdowns in ihrem Domizil über den Dächern der Karl-Marx-Allee erste Podcasts mit Berlin-Bezug auf. In etwa einer Stunde geht es an den Ufern der Spree entlang, auf die Treppen der Museumsinsel oder in postmoderne U-Bahnhöfe. Die neueren Folgen sind thematischer aufgezogen und fragen nach der Bedeutung von Wolkenkratzern für Berlin oder nach der Zukunft des Einzelhandels.
<<< Jump Mark: arup >>> Podcast: Die Stadt für morgen
Dauer: 20 Minuten
In seinem „Experten-Podcast“ wirft das internationale Planungsbüro Arup einen Blick auf die Stadt von morgen, vor allem unter Aspekten der Nachhaltigkeit. Die etwa 20-minütigen Gespräche zwischen einem Arup-Planer und einem oder zwei anderen Planerinnen (u.a. BIG, LAVA) oder Vertretern von NGOs, Stadtverwaltungen oder Investoren drehen sich um Cradle to Cradle, Kreislaufwirtschaft aber auch um die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf unsere Städte.