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Zurück Nachwuchs-Kolumne #79

Skizzieren im Architekturstudium 2: fünf Tipps, um besser zu werden

Nachdem unser Kolumnist in der vorherigen Folge berichtet hat, wie er doch noch Spaß am Freihandzeichnen gefunden hat, stellt er nun fünf Schritte vor, mit denen auch ihr besser werdet

06.10.20213 Min. Kommentar schreiben
Auf dem Domplatz der sizilianischen Stadt Syrakus hatte unser Kolumnist bereits einige handwerkliche Basics verinnerlicht Foto: Fabian P. Dahinten

Von Fabian P. Dahinten 

In der vorherigen Kolumne habe ich geschrieben, dass ich früher Hemmungen hatte, etwas zu skizzieren. Mittlerweile ist Zeichnen für mich beim Entwerfen enorm wichtig und der Bleistift mein ständiger Begleiter im Berufsalltag. Wie es dazu kam, erläutere ich euch jetzt mit fünf Tipps.

Dabei muss man zwei Themen trennen, auch wenn beide zusammenhängen: Erstens das Skizzieren im Skizzenbuch, mit schnellen Grundrissskizzen. Zweitens Schema-Zeichnungen und das Freihandzeichnen im Innen- oder Außenraum bei dem man Lebensräume und Stimmungen erfasst und zeichnerisch festhält.

1. Einfach anfangen

Man darf keine Angst davor haben, auch vermeintlich hässliche Skizzen zu machen. Mit jedem (auch unbeholfenen) Strich gewöhnt man sich daran, den Stift zu schwingen. Bei kleinen Skizzen oder Grundkörpern sieht man sofort, wo etwas perspektivisch noch nicht stimmt und kann mit weiteren Strichen versuchen, sie zu korrigieren. Wichtig dabei: Den falschen Strich dalassen!

2. Guter Stift

Bleistifte sind nach Härtegrad kategorisiert. Alles über HB sollte man vom Schreibtisch oder aus dem Mäppchen verbannen. Zwischen 1B und 6B liegen die perfekten Stärken zum Skizzieren, denn die Zeichnung muss auch etwas verschmieren können. Es gibt unzählige Stifte, die man zum Zeichnen nutzen kann, nicht nur Bleistifte, auch Filzstifte oder Marker. Doch mit jedem Stift muss man auch etwas anders zeichnen. Es empfiehlt sich anfangs also, beim Bleistift zu bleiben.

3. Skizzenbuch anlegen

Beim Entwurfsprojekt sollte es in keinem Semester fehlen. Aber oft wird das Skizzenbuch erst fix vor der Abgabe zusammengestellt, wenn es überhaupt gefordert ist. Doch es kann wirklich Spaß machen ein „echtes“ Skizzenbuch vom Start des Projektes an zu führen. Große Hemmnisse stellen zu Beginn die sauberen, leeren, weißen Blätter dar. Ich habe mir angewöhnt, die ersten Seiten mit Informationen vollzuschreiben und Grundlagen auch grafisch zu skizzieren. So verliert man schnell die Angst vor den weißen Seiten.

4. Skizzieren aktiv lernen

Wer besser im Zeichnen werden will, kommt nicht drum herum entweder entsprechende Kurse an der Hochschule zu belegen oder sich gute Skizzen ganz genau anzusehen. Gerade die Art, wie Linien aufeinandertreffen, wie Schraffuren gezeichnet sind und wo Details weggelassen und wo gezeichnet wurden, machen viel aus. Mittlerweile gibt es fürs Skizzieren auch gute Zeichentutorials im Internet (zum Beispiel von der Hochschule Darmstadt auf Instagram).

5. Ein altes Projekt darstellen

Diese Übung musste ich im Masterstudium machen und es hat mir wahnsinnig viel gebracht. Ich habe den Entwurf aus einem früheren Semester genommen und diesen auf einem A3-Blatt dargestellt. Und zwar so, dass man das Konzept versteht. Das hieß, einen Grundriss freihändig zu skizzieren, darüber einen Schnitt und seitlich war eine kleine perspektivische Skizze angeordnet. Es war sicher das 15. Blatt, das ich dann zur Bewertung abgegeben habe. Doch so konnte ich eine Konzeptidee mit wenigen Freihandlinien darstellen, um sie anderen vermitteln.


Fabian P. Dahinten studierte Architektur an der Hochschule Darmstadt startet nun ins Berufsleben und engagiert sich bei der Nachwuchsorganisation nexture+.

Hier findet ihr alle Nachwuchs-Kolumnen von Fabian.

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