Um neuen Wohnraum in kurzer Zeit zu schaffen, hat Leipfinger-Bader jetzt Module in massiver Ziegelbauweise mit einem Vorfertigungsgrad von über 90 Prozent entwickelt. Boden und Bodenaufbau sowie die Sanitäreinheit und die Küche sind bereits integriert. Zum Einsatz kommt zudem ein mit dem Rollladen- und Raffstorekasten kombiniertes dezentrales Lüftungssystem mit bis zu 93 Prozent Wärmerückgewinnung, wobei die Be- und Entlüftung über den Rollraum erfolgt. Von außen ist das System unsichtbar. Das Modul ist außerdem mit einer innovativen elektrisch betriebenen Heizung des Herstellers ausgestattet. Hierbei wird Heizpapier in Verbindung mit einem keramischen Trockenestrich eingesetzt. Das Heizpapier ist eine dünnschichtige Wärmequelle und der Estrichziegel übernimmt die Verteilung der Wärme.
Die einzelnen Module verfügen über eine Fläche von bis zu 24 Quadratmetern. Konzipiert wurden im ersten Schritt vor allem Lösungen für Flüchtlingsunterkünfte und studentisches Wohnen. Dabei sind auch Zwei-Zimmer-Wohnungen möglich, die aus je zwei Modulen mit nur einer Küchen- und Sanitäreinheit bestehen. Denkbar sind auch weitere Anwendungsgebiete, wie zum Beispiel betriebliches Wohnen oder Büroräume, Unterkünfte für Pflegekräfte oder generell sozialer Wohnraum. Die Ausbaustufe ist frei wählbar, sollte jedoch pro Objekt festgelegt werden, um Synergien aus der Planungsphase zu nutzen.
Die Außenwände des Moduls bestehen aus den herstellereigenen dämmstoffgefüllten Mauerziegeln „W07 Coriso“ in einer Wandstärke von 42,5 Zentimetern. Damit wird ein U-Wert von 0,16 W/(m²K) erzielt. Die Module erfüllen so bereits die Anforderungen des KFN-40-EH-Standards. Mit zusätzlichen Maßnahmen lässt sich auch das Qualitätssiegel QNG erreichen. Eingestuft in die Festigkeitsklasse 14, sorgt der Mauerziegel dafür, dass mit den einzelnen Modulen Gebäude mit fünf Geschossen realisiert werden können. Für die Innenwände finden Planziegel der Rohdichteklasse 1,2 in 17,5 Zentimeten Wandstärke Verwendung. Mit einem Außenmaß von 3,50 Metern und einer Länge von 9,29 Metern lassen sich die Module mit einem Autokran auf die Baustelle transportieren und bis zu fünf Stück pro Tag auf einem Streifenfundament oder einer Bodenplatte montieren. Weitere Arbeiten auf der Baustelle umfassen die Herstellung des Dachabschlusses, den Einbau der Treppenanlagen sowie die Ausführung der Fassade. Die Anzahl der Treppenaufgänge richtet sich dabei nach den jeweiligen Brandschutzvorgaben.
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