Erst präsentierte eine Initiative unter Federführung des ehemaligen Senatsbaudirektors Hans Stimmann Pläne, die weitgehend zerstörte Berliner Altstadt städtebaulich zu rekonstruieren. Als Reaktion beauftragte Stimmanns Nachfolgerin Regula Lüscher Gegenentwürfe einer Planergemeinschaft der Büros Chipperfield, Graft und Kiefer mit anderen Bezügen zur Geschichte.
Zu ihren Ideen gehört ein archäologischer Garten, der vors Rathaus etwas Pompejiflair brächte, ein Platz für Massenversammlungen, der an das nicht nur demokratische 20. Jahrhundert gemahnt, und schließlich ein Wasserbecken mit gleich dreifachem Vergangenheitsbezug: Es erinnert an die Ursprünge der Stadt aus dem märkischen Sumpf. Ideell entspringt es einem Entwurf Gerhard Kosels von 1959, der neben dem geplanten Parteihochhaus das kriegszerstörte Nikolaiviertel fluten wollte (es wurde stattdessen in den 1980er-Jahren neu gebaut). Und drittens schöpft das Wasserprojekt aus dem erst zehn Jahre alten, bis heute nassforschsten Flutungsplan von Lars Krückeberg, damals noch nicht Graft. Er wollte auch den Fernsehturm zum insularen Leuchtturm machen.