Ein zorniger alter Mann, früher Vorsitzender des BDA, fasst seine Unzufriedenheit mit vielen Erscheinungen der Architektur und des sonstigen Lebens zusammen. Häufig nickt man; manchmal gähnt man aber auch ob all des seit Jahren und Jahrzehnten schon oft Gelesenen. Im Verlauf der Seiten zieht das Buch immer weitere Themenkreise vom Einkaufen über die Atomkraft, die Globalisierung und zurück zum Wettbewerbs- und Kammerwesen – in letzterem ist der Autor sichtlich nicht allzu kundig. Insgesamt eine leicht fassliche Weltbetrachtung, der aber mehr Themenkonzentration und -stringenz gut getan hätte. Der Ton ist durchgängig anklagend bis larmoyant, aber das mögen ja auch manche Leser.
Wilhelm Kücker: Das Ego des Architekten. Die Moderne und die Folgen.
150 Seiten, 14,90 €
Müry Salzmann Verlag Salzburg
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