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Dämmungslos, hemmungslos

Der Architekt Konrad Fischer erreicht eine schillernde Prominenz mit seinem Protest gegen Wärmedämmung. Zu dieser ist ihm jeder Vergleich recht – selbst der mit dem Nazi-Völkermord

31.05.20137 Min. 82 Kommentar schreiben

Text: Roland Stimpel

Konrad Fischers Heimat im fränkischen Hochstadt-Marktzeuln ist weit weg von allen Funkhäusern. Doch er ist präsent auf allen Kanälen: im November im Bayerischen und im Norddeutschen Rundfunk, im Januar in der Tagesschau, im Februar bei RTL und wieder daheim im Bayerischen Rundfunk. Auch gedruckt wird er oft:

Binnen drei Wochen schaffte er es kürzlich ins Fachmagazin „Immobilienwirtschaft“, in die „Rheinpfalz“, die „Welt“ und die „Wirtschaftswoche“. Er ist ein gefragter Redner auf Kongressen, ob zur Stadt-Ästhetik in Düsseldorf oder zum Schimmelpilz in Berlin, ob beim Betonbauteile-Industrieverband e. V. oder beim Thema „Denkmal-Doping Deutschland“.

Foto: D. Biscan / Wirtschaftswoche
Konrad Fischer. Foto: D. Biscan / Wirtschaftswoche

Derart viele Bühnen in Medien und Sälen bekommen andere Architekten nur, wenn sie spektakuläre, umstrittene Großbauten planen. Fischer schafft das allein mit seinem Protest gegen Wärmedämmung – einem Thema, das nicht nur in Fachkreisen mittlerweile viel Leidenschaft und Abneigung weckt. Da sind seine Zuspitzungen, seine teils gewagten Thesen zur Bauphysik und seine oft derbe Rhetorik geradezu erwünscht: Fischer artikuliert verbreitetes Unbehagen auf eine Art, in der es viele andere nicht einmal denken. Er äußert Verschwörungs-Theorien über die „ganz Deutschland zerstörende Ökomafia“ und deren permanente „Klima-Schutzgeld-Erpressung“. In seiner Wut greift Fischer zu jedem Mittel – bis hin zu geschmacks- und pietätfreien Holocaust-Vergleichen.

Als Architekt spezialisierte sich Fischer zunächst auf Denkmalschutz. Mitte der 1990er-Jahre fand er zwei neue Felder: den Anti-Dämm-Kampf und das Internet. „Bis 1996 war ich beim Energiethema absolut gläubig, hab Dachstühle gedämmt und WDVS auf Fassaden aufgebracht.“ Ausgerechnet auf einem Dämmstoff-Seminar packten ihn Zweifel, als ein Redner auf zahlreiche Haftungsrisiken bei fehlerhaftem Dämmen hinwies. „Da bin ich zusammengezuckt und habe gedacht: Wenn da so viel falsch laufen kann, dann ist diese Wärmedämmung grundsätzlich falsch.“ Fischer reaktivierte seine physikalische Bildung – „ich komme vom naturwissenschaftlichen Gymnasium“. Bald wusste er alles über die „Hyperbeltragik des U-Werts“ und den „Nulleffekt“ dicker Dämmung.

Tausendfach und unermüdlich hat er seitdem seine Statements zum Dämmen, Isolieren und Heizen wiederholt, die oft in kühnen Empfehlungen münden: „Sobald ein Dämmstoff auf der Wand ist, gehen die Heizkosten nach oben.“ „Wenn Sie Schimmel vermeiden wollen: Obere Gummilippendichtung rausrupfen!“ „Wenn Sie Energie sparen wollen, lassen Sie Ihre Einfachglasscheiben drin.“ „Lassen Sie Ihre Heizung durchlaufen. Nachtabsenkung kostet bis zu 30 Prozent mehr Energie.“

Auch auf angesehene Fachkongresse wird Fischer eingeladen. Trotz solcher Behauptungen? Wohl eher deswegen. Wer Dämmung nicht mag, erfreut sich an deftiger Polemik und kann seinen Vorträgen bis zu einem gewissen Punkt Unterhaltungswert abgewinnen. Fischer spricht eingängig und mit Experten-Habitus zugleich, ist rhetorisch gewandt und fix sowie firm in Details. „Kennen Sie irgendwen, der die ganze EnEV gelesen hat? Ich komplett, mit Fußnoten.“ Seine Gedankengebäude sind in sich logisch. Wird ihre Konstruktion von außen angriffen, schmettert er das gern pauschal und polemisch ab. „Es gibt gedämmte Häuser ohne Schimmel? Mag sein. Aber über Fungizide und Biozide will ich jetzt nicht weiter reden.“

In Vorträgen nimmt er kaum ein Blatt vor den Mund, in den vielen Winkeln und Nischen seiner Webseiten gar keins. Das klingt so: „Die Machenschaften der Bauinstitute, Baubehörden, Bauministerien und Regierungsmitglieder, um Hausbesitzer den WDVS-Mafiosi zum Abschuss freizugeben, nehmen ja im Verbund mit der von allen gleichgeschalteten Medien unterstützten Auslieferung der wehrlosen Bevölkerung an die anderen Ökoparasiten auch rund um die ‚Erneuerbare Energie‘ immer schauerlichere Formen an.“

Das Dämmen steht in seiner Sicht für eine dubiose, verschwörerische Öko-Welt. Fischer schreibt auf seiner Website von „Klimaschutz-Massenhalluzinationen, CO2-Psychosen, Weltuntergangs-Phantasmagorien, Öko-Bio-Hypnosen, Fortpflanzungsdepressionen und anderen … Hirnkrankheiten“ und schimpft auf „Ökoterrorismus und staatlich organisierten Völkermord durch Energiesparzwang und Klimaschutzerpressung“.

Früher als andere hat er das Internet für sich entdeckt – „zu einer Zeit, in der ungefähr zehn Architekturbüros eigene Webseiten hatten“. Er habe damals „gleich verstanden, was das für ein gigantisches Medium ist“. Fischer kaufte sich für drei Mark das Heft „Homepage selber basteln“, lernte HTML und startete seinen Auftritt. „Nach fünf Tagen hatte ich hundert Seiten drin. Ich hatte großen Textbestand aus meinen Seminaren, da hatte ich ja immer die dicksten Skripte.“ Und er schrieb eigens fürs Web – Fischer wurde Blogger, lange bevor das Wort zwischen Hamburg und Hochstadt-Marktzeuln überhaupt bekannt wurde.

Längst hat sich sein Web-Auftritt auf Tausende von Unterseiten verzweigt. Viele davon sind Sammelsurien von Renovierungstipps, Dämmflüchen und Links zu Klosterläden. Dazwischen schreibt er alles, was ihm zu Dämmern und Mafiosi, zu Musik und Zeitgeschehen gerade in den Sinn kommt. „Ich schreibe ja schnell, mit den Deutschaufsätzen war ich in der Schule immer schon um neun Uhr fertig.“

Dem Internet verdankt er auch seinen Erfolg in konventionelleren Medien. „Die Journalisten kommen alle über die Website zu mir. Die ist offen, lustig und faktenreich.“ Oder es bedient sich ein Massenmedium beim anderen. Wenn ein Architekt zugespitzt, farbig und offenbar mit Sachkunde in Details in zwanzig Blättern zum selben Thema zitiert ist, dann findet ihn auch das einundzwanzigste per Google. Und ein knackiges Statement ist auch ihm garantiert.

Zeitknappe Journalisten dringen nicht bis in die Untiefen seiner Website vor. Auch Kongressveranstalter mögen es nur für einen schmerzhaft misslungenen Scherz halten, wenn Fischer zur Dämmpflicht Sätze sagt wie „Da muss der Deutsche sich jetzt selbst vergasen.“ Zumal Fischer dabei etwas mit den Augen zwinkert und auf seiner Website zu solchen Tönen anmerkt: „Wichtiger Hinweis für Nörgler: Nur als Witz gemeint!“ Und Witze dürfe man über alles machen.

Zu einer mit experimenteller BASF-Energiespartechnik gebauten Schule und ihrer angeblichen Wirkung auf die Kinder schreibt er im Web: „All das erinnert doch sehr an die BASF-Vorgängerin IG Farben, die die KZ-Insassen in der Buna-Fabrik in Auschwitz-Monowitz als Zwangsarbeiter bis zum bitteren Ende austesten konnte.“ Ähnlich zu gedämmten Schulen in Nürnberg: „Jetzt werden schon unsere Kinder ins Gas geschickt – und all die willigen Helfer und Helfershelfer sitzen ihren fetten Arsch auf Beamtensesseln wund oder verdienen sogar Geld damit! Auschwitz 2.0 und wieder machen alle mit.“

Taktisch sind für ihn Völkermord-Witze ein Mittel zur Provokation und Erregung von Aufmerksamkeit. Emotional zeigen sie, wie ihm in seiner Leidenschaft Selbstkontrolle und das Gefühl für Grenzen abhandengekommen sind. Befragte Fischer-Einlader beteuern, sie hätten vorher von seiner Neigung zu solchen Ausfällen nichts gewusst.

Ist Fischer Nazi? Er selbst bezeichnet sich als Demokraten und steht öffentlich zu keiner Partei oder Gruppe. Rassist will er auch nicht sein – „meine Kinder sind schon auf mongolischen Knien geritten“. Zu einzelnen Juden habe er guten Kontakt. Böse aber sei die „stetige Völkermordpolitik Israels gegen die Palästinenser“, falsch sei auch Deutschlands „bedingungslose Unterstützung des israelischen Verbrechertums“.

Im vorigen Jahr wurde Fischer zu einer politischen Gruppenreise in den Iran eingeladen. Höhepunkt war eine Audienz bei Präsident Ahmadinedschad, der Israel im „Zornesfeuer verbrennen“ will und Auschwitz als „Märchen“ bezeichnet. Fischer fand ihn nett: „Er wirkt sehr bescheiden und furchtlos und bewies einen feinen Humor. Außerdem ist er ein kompetenter Bauingenieur.“ Das erzählte Fischer hinterher in einem ganzseitigen Interview der „National-Zeitung“. Jedes Podium sei ihm recht: „Dem Reinen ist alles rein.“

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82 Gedanken zu „Dämmungslos, hemmungslos

  1. Ein journalistische Meisterleistung! Herzlichen Dank dafür, lieber Herr Stimpel, auch im Namen meiner Frau und vier Kinder. Fast hätten Sie mich mit dem Dreh Ihres Textes überrascht, der hatte sich in unserem Gespräch ja kaum bis nur wenig angedeutet. Vielleicht machen sich ja trotzdem einige Leser auf den Weg, um den Kontext der „Zitate“ auf meiner Webseite lieber selbst herauszufinden – Überraschung garantiert … 😉

    Besten Gruß
    Konrad Fischer
    Franke

    Antworten
  2. Sehr geehrte Bundesarchitektenkammer und Redaktion des Deutschen Architektenblattes

    Im Deutschen Architektenblatt 06/2013 allso einem aus unserem Mitgliedbeiträgen finanzierten Mitgliedorgan unter Leitung der Bundesarchitektenkammer
    erschien ein völlig unqualifizierter, verleumderischer und fachlich vor Fehlern und Falschbehauptungen strotzender hetzerischer Artikel von Roland Stimpel.

    Der Autor und Chefredakteur des DAB Roland Stimpel vermischt sein unverdautes bauphysikalisches, brandschutztechnisches, chemisches und wissenschaftliche Halbwissen
    und seine ungeprüften polemischen politischen Ansichten und Kriegs-Propaganda in diesem an die „SPRINGER-MEDIEN AG“ erinnernden Beitrag in unserer Mitgliederzeitung.

    In wissenschaftlichen Fachkreisen und mit Bauschäden vertrauten Architekten besteht aber tatsächlich ein konkretes bauphysikalisches, brandschutztechnisches und kostenrelevantes Problem mit „Dämmstoffen“ –
    diese unbestrittenen Fakten aber quasi inquisitorisch und durch eine öffentliche Hinrichtung gegen einen Kollegen hier in unserer Mitgliederzeitung der Architektenschaft zu verbreiten und auch noch die „Holocaustkeule“ zu schwingen ist wirklich übelste Hetzpropaganda und dem „Deutschen Architektenblatt“ unwürdig !

    Es ist doch bauphysikalisches Grundwissen der Architektenausbildung, das die Dämmwirkung von außen nach innen und die Wasserdampfdurchläßigkeit von Innen nach außen – abnehmen muß !
    Diese naturwissenschaftlichen Fakten werden zunehmend ignoriert und durch „Systemlösungen“ der Industrie sowie fehlende wirklichkeitsnahe Softwareprogramme welche auch die reale Wasserdampfdiffusion berücksichtigen – wie z.B. bei Innendämmung in der Denkmalpflege – ersetzt. Dies führt bekanntermaßen zu Bauschäden und die Hinweise von Kollegen dies zu beachten ist auch nachvollziehbar – denn der Architekt haftet letztendlich für die von Ihn geplanten und zu verantwortenden Bauschäden.

    Ohne zusätzliche Lüftung führt dies dann ja auch oft zu Bauschäden in und am Gebäude sowie zu Erkrankungen der Bewohner.

    Je nach eingesetzter Software und Algorithmen kommen so auch beim gleichen Gebäude sehr unterschiedliche Ergebnisse heraus – deshalb hatte die KfW auch die Förderprogramme ausgesetzt !

    Nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen ist auch nicht der Mensch und der 0,04% CO²-Luftanteil am natürlichen Klimawandel beteiligt – wie immer noch trotz nachgewiesener Datenfälschung des IPPC behauptet wird,
    um eine globale „Luft-Steuer“ zu aquirieren, sondern ursächlich die Sonne, Pendelbewegung der Erdachse der Erde, Galaxis sowie die natürlichen und durch den Luftverkehr (1) bedingten Wolken unseres Wasserplaneten ERDE.

    Die Datenauswertung zeigt: Die Kondensstreifen-induzierte Bewölkung bildet die größte Komponente des gesamten Strahlungsantriebs des zivilen Luftverkehrs
    und trägt damit heute stärker zur Erderwärmung in einem Jahr bei als das gesamte bislang von der modernen Luftfahrt ausgestoßene Kohlendioxid im gleichen Zeitraum.
    „Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt“ (DLR)
    (1) http://www.g-o.de/wissen-aktuell-13217-2011-03-31.html
    > Die Klimaveränderungen finden z.Z. im gesamten Planetensystem der Heliosphäre der Sonne statt ( vgl. NASA-Daten )

    > Es ist doch inzwischen unbestritten, das aus Dämmstoffen chemische Gifte und Weichmacher in die Raumluft gelangen und schon ganze Schulen und Kindergärten kontaminiert und lahmgelegt wurden …

    > Dämmstoffe aus Kohlenwasserstoffen wie Polystyrol wirken nachweislich als Brandbeschleuniger und führen zu Rauchvergiftungen und Brandüberschlag … (Bayerischer Brandschutztag 12.IV.2013)

    Es gehört zu den Berufspflichten des Architekten sich fortzubilden und Fachwissen über Baufehler auszutauschen – warum nicht auch im Iran oder Israel ?!

    Es gilt für alle Bürger und Architekten immer noch das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung zu politischen, beruflichen und wissenschaftlichen Fragen (Art 5 GG)

    Die Verleumdung des Kollegen Konrad Fischer als „Auschwitzleugner“ sowie das Rezitieren von bewusst implementierten Propagandalügen durch die international bestätigte falsche Übersetzung (2)
    der Aussagen des iranischen Präsidenten – darf einem gut recherchierenden Reporters einer Fachzeitung nicht passieren und durch die Redaktion des DAB auch nicht zur Veröffentlichung freigegeben werden .
    (2) http://www.sueddeutsche.de/kultur/umstrittenes-zitat-von-ahmadinedschad-der-iranische-schluesselsatz-1.287333
    Dieser Text des Redakteurs Roland Stimpel verstößt nicht nur gegen die Berufsstandards und Ethik eines Journalisten –
    er entspricht auch nicht den redaktionellen fachlichen Ansprüchen und Aufgaben unseres Deutschen Architektenblattes als offizielles Organ der Landesarchitektenkammern.

    Mit kollegialen Grüßen

    Antworten
    • In meiner Ausbildung war das mit Dämmwirkung und Wasserdampfdurchlässigkeit genau anders herum.
      Innen dicht, nach außen gedämmt.
      Konrad Fischer, dem ich zutraue, ein Physikbuch nur von außen zu kennen, verallgemeinert Dämmung zu Polystyrol, empfindet eine Verpflichtung zur Dämmung geradezu als faschistisch, und spricht jedem Architekten die Fachkenntnis ab, selbst sinnvolle Materialauswahl und Maßnahmen zu ermitteln. Das ist sein eigener Dämmwahn. Herr Fischer ist jedenfalls kein Kollege von mir, sondern ein Antidemokrat erster Güte, der mehrfach gegen die Regeln des Berufstandes verstößt. Seine „Meinungsfreiht“ genießt er in Form aggressiver Hetze gegen Architekten und Bundesregierung. Ahmadinedschad passt da sehr gut. Dass Menschen ohne Anerkennung wissenschaftlicher Forschung (oder nur unter Anwendung eigener Deutungshoheit) das DAB lesen, erstaunt mich doch. Fakt ist, dass der Gebäudeenergieverbrauch und die Emission von Treibhausgasen von 2002 bis 2013 stark gesunken sind. Alles andere überlasse ich wieder Ihrer Deutung.

      Antworten
  3. Na Herr Stimpel

    Was war den jetzt das?
    Oder: Wo war die oder Ihre inhaltliche Aussage zum Thema „Fischer“ oder zum Thema „Dämmkritik“ oder zum Thema Architektur und Hörigkeit der Architekten von nichtstaatlichen Lobbyisten?

    Sie schreiben über die immer „ziehenden“ NS-Vergleiche … aber nicht über die Machenschaften der Dämmlobbyisten, der Chemomafia im Baubereich … zu wenig recherchiert … oder hat man Sie instruiert was Sie schreiben sollen?
    Glaub ich nicht, denn ein moderner Journalist schreibt eben in Deutschland immer was der „common sense“ so verlangt … also: Fischer ist Verschwörungstheorienverbreiter und NS-Kultur-Zitator … Rummeckerer … Kritisierer … unbequem … etc.
    Aber!
    Wo bleibt der INHALT!
    Was könnte denn WAHRHEIT sein?
    Evtl Fischer’s Aussage, dass er die ENEV von vorne bis hinten gelesen hat un ddas mit ALLEN Fußnoten etc. ?
    Haben Sie das, oder wissen Sie einfach was da drin steht und die meisten Kollegen eben auch und die Schar der €-zertifizierten Energieberaterzunftsanhänger ebenso?
    … dass man eben DÄMMEN muss, weil
    1. es logisch ist – weil Pullover … versteht doch jeder …
    2. es gut ist zu sparen und die Umwelt zu schützen und man eben dagegen ist
    3. die Eisbären gerettet werden müssen
    4. Al Gore einen „Friedens“-Nobelpreis bekommen hat
    5. es eben Gesetz ist

    Wissen sie denn dann auch, wie die Herleitung der physikalisch relevanten Kennwerte von statten geht und mit welchen „Versuchen“ diese dann „bewiesen werden? (oder wer diese Untersuchungen sponsort?)

    Wissen Sie dann auch, dass wenn ein E-Berater, Architektenkollege, Handwerker mit der Lizenz zum Dämmen oder ein anderweitiger Tortenpartizipator eine Dämmung – nein genauer formuliert: eine Energieeinsparmaßnahme anrät und diese nicht nach 10 Jahren seine Wirtschaftlichkeit bewiesen hat, was dann passieren kann …?

    Oder wissen Sie, dass man gar nicht „dämmen“ muss, wen man auf anderem Wege eine gleichwertige Einsparung erzielen kann?

    Manchmal kommt es mir so vor, dass dem Berater nicht mehr klar ist, dass er Sachwalter des Eigentums des zu Beratenden ist und nicht der Erfüllungsgehilfe irgend welcher betriebswirtschaftlicher Finanzoptimierer im Banken- (Kredite) oder Industriesektor!

    Wir beratenden Architekten sollten wieder auch mal an den Bauherren denken udn ihn darauf hinweisen, was er sich mit dieser oder jener Maßnahme denn auch wirklich einkauft.

    Stichwort: Nachhaltigkeit!
    Wenn nach 20 Jahren die Dämmmaßname veralgt, abgesoffen (voller H2O) ist, sich andere Schäden in der Baukonstruktion dadurch gebildet haben und der arme Mann dann die gesamte Maßnahme rückbauen, entsorgen und zum 2. Mal aufbringen muss?
    oder
    Wenn die Photovoltaikanlagen nach 15 Jahren nur noch max. 10% des versprochenen Ertrages abwerfen und die Sanierung unrentabel ist und die Entsorgung richtig zu Buche schlägt?

    Was ist dann?

    Wenn der Bauherr einen guten RA kennt, der das dann mit links oder rechts bis in dei letzte Instanz zu Gunsten des Betroffenen Bauherrens kostentechnisch zurück erstreitet?

    Meinen Sie und die Kollegen dann auch: „Aber so stand’s doch im Gesetzt!“ oder „Es haben doch ALLES so gemacht !“

    Genau diese Szenarien vergleicht Herr Fischer mit „Damals“ … keiner will’s am Ende gewesen sein, die Politiker haben ja keine Durchgriffshaftung oder gar eine „Verantwortung“, der sie sich stellen müssten, Gesetzesschreiber machen nur das, was ihnen angeschafft wird und Berater sollten das machen, für was sie ausgebildet werden: Beraten!

    Und das nicht nur in eine Richtung sondern in alle möglichen Richtungen ohne den vermeintlich angenehmen Griff zur Produkt CD der unabhängigen Industrie und deren selbstlose Verteilung von Softwareünterstützungen …

    … und der Bauherr sollte sich wieder Re-Ent-mündigen und Klarheit in seinem Willen und seinen Zielen suchen … ebenso der gute Journalist sich auf gewissenhafte Recherchen, stichhaltige Fakten aus ERSTER Hand und nicht auf Zeitungsgewäsch anderer „Schreiberlinge“ verlassen.

    In diesem Sinne: Auf zur Wahrheit!
    oder
    Warum dämmen wenn es 15000* Jahre lang „ohne“ gegangen ist?
    oder
    Wer verdient WAS … und Warum, denn die Dummen zahlen immer drauf!
    … und das wollen wir doch vermeiden …

    EfKa

    *als angenommener Wert der gesamten Architektur- oder Baugeschichte

    Antworten
    • Wenn man die „nach 15 Jahren“ mal überprüft hätte, wie viele PV-Anlagen wirklich einen signifikanten Leistungsabfall zeigen, oder welche der offensichtlich falsch geplanten Dämm-Maßnahmen mangelhaft sind…. Und zwar nicht Stammtischergebnisse, sondern dokumentierte Studien.
      Übrigens ist schon ein nicht ganz so schwerer Stein eine gute Wärmedämmung. Ach, was rede ich da mit Menschen, die von allem, was weniger Iran-Öl-Exporte benötigt, nichts hören wollen…

      Antworten
  4. Guten Tag, Herr Stimpel,

    danke für Ihren Beitrag – er ist gut recherchiert und wird vielleicht dazu beitragen, Ihren Kolleginnen und Kollegen aus den TV-Stuben landauf, landab ein wenig die Augen zu öffnen. So viele sind ohne große Recherchemühe auf diese Brachial-Rhetorik hereingefallen – der lieben Sensation Willen und leider allzu oft ohne auch einmal die andere Seite zu Wort kommen zu lassen. Vielleicht ändert sich das jetzt ein wenig. Dabei geht es nicht darum, die tatsächlichen Probleme mit der Wärmedämmung kleinzureden. An ihnen müssen alle Akteure arbeiten – die Industrie genauso wie das Handwerk, die Energieberatung, die Bauherren selbst und natürlich und hoffentlich immer öfter – die Architekten. Denn sie sind die Einzigen, die qua Ausbildung und Erfahrung professionell dafür sorgen können, das baukulturelle Erbe zu schützen.

    Übrigens – jenseits allen Theaterdonners gegen Wärmedämmung in den Medien – es gibt ihn noch, den gesunden Menschenverstand, der einfach nicht glauben kann, dass ein wärmegedämmtes Haus plötzlich mehr Energie verbraucht als ein ungedämmtes. Wir z.B., meine Familie und ich, die seit 12 Jahren in einem solchen EFH wohnen, sich ohne kühle Zugerscheinungen am Boden pudelwohl fühlen und einfach keinen Schimmel innen oder Algen außen finden können. Dafür im Briefkasten eine Heizkostenabrechnung, die einen Verbrauch von 75 Kw/qm/a ausweist (vormals ca.260 Kw/qm/a). Sowas spricht sich rum – die ganze Straße hat es inzwischen nachgemacht.

    Es grüßt Sie
    Till Stahlbusch

    Antworten
  5. Sehr geehrter Herr Stimpel,
    ein hervorragender Artikel, auf den ich gerne verlinke und den ich gerne in meinen sozialen Netzwerken verbreite. Interessant sind auch die Kommentare, die ich weiter oben las. Sind das auch Architekten?
    Nun ja, warum sollen nicht auch dort Personen sein, die ein merkwürdiges Menschen- und Gesellschaftsbild haben.
    Selber wohne ich in einem vor knapp 20 Jahren gebauten Niedrigstenergie-Haus (Holzrahmenbau, 3-geschossig). Architekturpreis des Landes NRW. 11 WE. Mit einem Energieverbrauch von 45 kWh pro m² und Jahr. Und 28 cm Dämmung (Zellulose) in der Wand und 40 cm im Dach. Mit einem hervorragenden Raumklima und extrem niedrigen Heizkosten. Bei preisgekrönter Architektur.
    Mir ist vollkommen unklar, was KF und seine Epigonen umtreibt. Immerhin ist die Sprache entlarvend – jeder mag sich selber ein Bild darüber verschaffen, was die Sprache verrät. Schade nur, dass – wie Sie schrieben – die nicht mehr korrekt recherchierenden Journalisten und Redakteure der Massenmedien solchem Gerede immer wieder ein prominentes Forum bieten. Und damit zur Verunsicherung der Hausbesitzer/Planer/Gebäudemanager usw. beitragen.
    KF schreibt gerne über „Masse statt Dämmung“. Gerne schlage ich ihm vor, dass wir zusammen (mit gehörigem Abstand) im Winter eine Nacht im Freien verbringen: er in einer Ritterrüstung in einem Beton-Trog – ich würde dann meinen Daunenschlafsack vorziehen (vielleicht lege ich vorsichtshalber noch meine Bettdecke drüber).

    Antworten
  6. Sehr geehrter Dipl.-Ing. Roland Stimpel,

    Witze über deutsche Kriegsverbrechen lehne ich nachdrücklich ab!

    Ich bitte Sie darum das Deutsche Architektenblatt nicht als Medium zu missbrauchen, um solche Inhalte weiter zu verbreiten, auch wenn es sich dabei um Zitate handelt! Verstehen Sie dies unter Pressefreiheit, oder neiden Sie Fischer seine Bekanntheit?
    Als Chefredakteur sollten Sie an einer hohen Qualität der Artikel Ihrer Fachzeitschrift interessiert sein. Bitte bedenken Sie, dass Ihr Text ggf. von anderen Medien zitiert wird und dem guten Ruf der Architekten schaden könnte.

    Ihr Artikel wirft viele Fragen auf, aber er schlägt seinen Lesern keine Lösungen vor, obwohl es diese längst gibt.

    Wissen Sie wie Wärmestrahlen wirken?
    Die Wirkung der Wärmestrahlung liegt darin, dass sie nicht die Luft, sondern nur feste Bauteile und Flüssigkeiten erwärmt, so habe ich keine Schimmelproblem mehr, weil meine umfassenden Bauteile wärmer sind als die Luft. Dadurch kann sich die Raumluft nicht mehr an den Flächen abkühlen und folglich kondensiert kein Wasserdampf; unser Innenraum bleibt trocken und schimmelfrei.
    Wir heizen nicht mehr mit warmer Luft, sondern temperieren die Räume und deren Bauteile mit Wärmestrahlung. Statt zu dämmen sollten die Wärmestrahlen zurück in den Raum reflektiert werden. Das ist baulich und finanziell weniger aufwendig und spart zudem Energie.

    Gerade in den letzten Tagen konnte man die Behaglichkeit der wärmenden Sonnenstrahlen gegenüber den Lufttemperaturen im Schatten deutlich spüren. Gleiches zeigt ein Kachelofen, dessen Wärmestrahlen tief unter die Haut dringen.
    Meiner Kenntnis nach wirken Wärmestrahlen zudem positiv auf Immunsystem und Wohlbefinden des Menschen.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Prof. Dipl.-Ing. Ulrich Elwert Freier Architekt
    Architektenkammer Baden-Württemberg
    Vorsitz Kammergruppe Ravensburg

    Antworten
    • Wenn die Wärmestrahlung reflektiert wird, kann sie ja die Bauteile nicht aufheizen. Wenn aber die Bauteile sich aufheizen, geben sie die Wärmestrahlung zeitversetzt wieder ab. Die Thermodynamik verlangt, dass zur kälteren Seite mehr Energie abgegeben wird. Im Winter ist das draußen, wo der Bewohner wenig davon hat. Deshalb werden Außenseiten gedämmt. Das Bauteil bleibt insgesamt wärmer und wird nie schimmeln. Herr Fischer hält sein Physikbuch verkehrt herum und weiß deshalb nichts davon, zeigt nur mit dem Zeigefinger auf lieblos undetaillierte Ausführungsfehler, deren Planungsaufwand unbequem ist und dabei die horrenden Honoraransprüche wert wären, die er aufruft. Er träumt immer noch von atmenden Bauteilen aus dem 19. Jh.

      Antworten
  7. Guten Tag Herr Stimpel, liebe alle,

    ich bin zwar kein Architekt, jedoch als Abbonnent der Süddeutschen und Energiepolitik-Interessent natürlich nicht um das Thema Wärmedämmunng herumgekommen. Der Name Konrad Fischer steht für mich neben kritischer Information auch für Amüsement und zweifelhafte Vergleiche. Der Internetauftritt ist dabei aber, wie Sie erwähnen, durchaus schwere Kost. Auf der Suche im weltweiten Netz nach Infos bin ich auf die Seite http://www.waerme-im-dialog.de gestoßen. Sie wird von den Branchenverbänden WDVS als Art Dialogforum geführt und ist ziemlich neu. Auch wenn vllt. als PR-Instrument genutzt, werden hier dennoch offene Debatten geführt und man kann sich recht breit informieren und diskutieren: zu Gesundheit, Energiesparen, Brandgefahr, etc. Übrigens: Konrad Fischer hat sich auch schon verewigt. Überrascht hat es mich nicht!

    Antworten
  8. Hallo Zusammen
    Konrad Fischer hat selbstverständlich recht mit seinen Äusserungen hinsichtlich der unsäglichen Dämmerei im Strahlungsbereich von Hochbauten.
    Wo sind denn die klimabedingten Energie-Verbrauchs-Analysen von Gebäuden, welche nachweisen, dass die Dämmerei vergleichsweise gegenüber der Bausubstanz der Baujahre 1850 bis 1930 etwas bringt. Der liebe Hans Werner (DIN) hat jahrelang dafür gesorgt, dass das nicht untersucht wird und der ministeriale Herr Hegner hat bei der Vertuschung eifrig mitgeholfen.
    Das aber sind happige Nachwehen, weil man seinerzeit den SPD-Politiker Peter Conradi zum Präsidenten der BAK bzw. den Bock zum Gärtner machte. Danach war Vernuft im Baubereich nicht mehr möglich!
    Wenn oben Till Stahlbusch sich über eine Verbrauch von 75 kWh/m2a freut, ist ihm das zu gönnen. Wenn er aber wüsste, dass gut gebaute Häuser aus der Jugendstilzeit, ohne Wärmedämmungen nur 40 bis 50 kWh/m2a verbrauchen, hätte er vermutlich ein Problem.
    Die Frage stellt sich demnach, wo ist 1?
    Diese Frage hat man aber bereits 1925 beantwortet. Europaweit lag die mittlere Energie-Verbrauchs-Leistung bei 0.15 bis 0.20 W/m3K. Solange das niemanden intersssiert, wird wohl Konrad Fischer weiterwettern!
    Wetten – Die Sonne bringt es an den Tag!
    Herzliche Grüsse von Paul Bossert aus der Schweiz

    Antworten
  9. Ich bin außerordentlich verblüfft, was ein Prof. Dipl. Ing., auch noch ein Vorsitzender einer Kammergruppe, hier zum Besten gibt. Herr K.F. zieht seit Jahren nicht nur mit entsetzlichen Hass-Tiraden gegen Wärmedämmung, aber auch gegen die USA, die EU, die Regierung in Berlin durch die Lande, sondern verunglimpft nebenbei auch den deutschen Architektenstand. Deshalb bin ich froh über den Beitrag von Herrn Stimpel, der sich sowohl inhaltlich mit den kruden Thesen, aber vor allem auch mit der Wortwahl und dem geistigen Horizont des Dämmungs-Hassers auseinandersetzt.
    Zum Inhalt:
    keiner, lieber Herr Elwert, zieht die wärmende Kraft der Sonne und die angehme Raum-Situation eines Kachelofens in Frage. Vielleicht sollten Sie aber auch einmal in der kalten Jahreszeit (und die kann bekanntlich in unseren Breiten mehr als ein halbes Jahr lang dauern) ein schlecht oder gar nicht gedämmtes Haus besuchen. Davon gibt es in Deutschland Millionen. Insbesondere im Wohnungsbau, aber auch im öffentlichen Bereich (ich könnte Ihnen einige Schulen nennen). Dort schimmelt es, die Heizkosten sind nicht mehr beherrschbar (wir müssen uns an den Begriff „poverty enery“ gewöhnen). Und, Herr Elwert, haben Sie schon mal ein Passivhaus besucht? Oder ein gut gedämmtes Niedrigst-Energiehaus? Und sich die Heizkostenrechnungen angeschaut? Und die Bausubstand (gerne innen und außen und überall)? Herr Elwert: im Winter gibt es einfach keine „Wärmestrahlen“ – es sein denn, vom Ofen oder dem Heizkörper aus her. Und diese müssen entweder schlecht gedämmte Wände gegen die Kälte von außen „verteidigen“ – oder aber treffen auf Wände, die so gut gegen die Kälte gedämmt sind, dass kaum noch Wärme absorbieren müssen/können.
    Gerne lade ich Sie zu einem Grundlagenseminar „Dämmstoffe“ ein – da gibt’s Bauphysik, Empirie, Wirtschaftlichkeit usw. usw. Eine Menge Handwerker scheinen weiter zu sein als Funktionäre der Architektenschaft – ich fasse es nicht!

    Antworten
  10. Es immer wieder faszinierend, zu sehen, welche Mengen an Text Verfasser von extremen Positionen doch produzieren können, sei es in der Argumentation, sei es wie hier in der Erwiderung. Auch hier wie in anderen Fällen, die ich erlebt habe, kommt die Erwiderung indirekt und umfangreich
    Dabei ist es doch ganz einfach
    Man muss doch nur ein nach Fischer Vorbild gedämmtes Haus mit einem konventionell gedämmten vergleichen, dann sieht man doch, was besser ist.
    Die Ausrede, dass eine Lobby das verhindert, lasse ich allerdings nicht gelten, denn wenn die Lobby so stark und allumfassend wäre, würde man von Herrn Fischer ja nichts hören, es würde unterdrückt.
    Das schlechte an der Demokratie ist, dass jeder sagen kann, was er will, aber das ist es mir allemal wert und deswegen soll Herr Fischer sagen, was er sagen will.
    Helmut König, Münzenberg

    Antworten
  11. Sehr geehrter Herr Stimpel,

    ich darf mich zuerst bei Ihnen und den geschätzten Leser vorstellen:
    Ich bin Vorstand der Schutzgemeinschaft für Wohnungseigentümer und Mieter e.V.
    Unsere Mitglieder fragen immer wieder bei mir nach, ob sich die Geldausgaben für Außenwanddämmungen für sie rechnen und welche Nebenwirkungen zu erwarten sind.

    Ich selbst sehe die Heizkostenabrechnungen von Mitgliedern vor und nach Dämmmaßnahmen an Bestandsimmobilien und kann aus eigener Erfahrung die erforderlichen Zusatzkosten für die Pflege einer Außendämmung beurteilen. Ferner kenne ich aus den Eigentümerversammlung die Berechnungen/ Versprechungen von Architekten und Energieberatern, um Großaufträge zur energetischen Sanierung von den Eigentümern der Wohnanlagen zu erhalten. Da passt mit der realen Praxis später nichts zusammen.

    Es ist mir deshalb unerklärlich, weshalb ein redlicher Architekt wie Konrad Fischer, der öffentlich die Schwachstellen der sog. „modernen Bau- und Sanierungstechnik“ im Sinne der bezahlenden Bürger moniert, von Ihnen in einer derartigen persönlichen Form angegriffen wird. Wenn, dann wäre doch eine fachliche und sachliche Diskussion in einem Architektenblatt – oder noch besser eine öffentliche Pro- und Kontra-Diskussion – der einzig richtige Weg gewesen, zumal es viele Architekten gibt, die die Sache wie Fischer sehen.

    Wem also wollten Sie mit Ihrem böswilligen Schmähartikel einen Gefallen machen? Dem Bürger sicher nicht. Man hat den Eindruck, dass Sie hier aus einer untersten Schublade im Auftrag einer Lobby etwas zusammengebastelt haben, um eine Person zu treffen. Dies ist Ihnen nicht gelungen. Statt dessen haben Sie sich sich auf Stufe eines Provinzblattes wie z.B. die „Nürnberger Nachrichten“ begeben. Dort hat der Redakteuer Alexander Brock ebenfalls versucht, Fachleute mit anderen Meinungen in eine rechte Ecke zustellen.

    Ist das die neue Masche von Redakteuren, sinnvolle fachliche Diskussionen für unsere Volkswirtschaft und den Bürger abzuwürgen?

    Mit freundlichen Grüßen
    Norbert Deul – Vorstand
    Schutzgemeinschaft für Wohnungseigentümer und Mieter e.V.
    – Hausgeld-Vergleich / Hausverwalter-Check –
    Pommelsbrunn

    Antworten
  12. Da ich eine Kalk-Fassade sanieren möchte, bin ich auf Ihre Seiten gelangt. Von einem Maurer wurde angeboten, unser ca. 100 Jahre altes Haus mit Netz und neuzeitlichem Standardputz, den ich mir auswählen könne, zu sanieren. Die Fassade ist bis auf einige kleine Stellen gut erhalten; das Haus trocken, im Winter angenehm warm / im Sommer kühl. Auch eine Lehmputzmischung wurde im Innenbereich und wohl auch z.T. außen verwendet. Als Ärztin habe ich neben Ihrer Diskussion schon vor Jahren Publikationen aus Skandinavien über Sick Houses gelesen und u.a. Doz.Tannert las zu den Nachteilen von PVC und anderen Kunststoffen für Lebewesen. Vermutlich gibt es viele Langzeitstudien. Lebewesen wurden an die Umgebung angepasst, aus der sie entstammen. Diese sind weder Metall- noch Kunststoffumgebungen. Deshalb die Allergien bzw. u.a. chemikalienverursachte Berufskrankheiten usw.. Auch wird ver-mutlich Wasser im Innenbereich (u.a. durch Reinigungsarbeiten, feuchte Kleidung usw.) vermehrt durch abdichtende Baustoffe gehalten. Hierbei sind Asthmatiker/ Allergiker oft wie Indikatoren, sobald dies mit Gerüchen/Schimmelbefall/bestimmter Feuchte verbunden ist. Nun habe ich zwar nichts über die richtige Kalkart für unser altes Haus erfahren, aber es ist gut, dass Sie als Fachleute diskutieren und dabei die alten Baumeister nicht vergessen, die ja nicht alles falsch gemacht haben können? Speziell für Allergien gegen Schimmel und Erkrankungen, wie den BK, ist das nach meinen Erfahrungen die richtige Richtung. Mit freundlichen Grüßen

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  13. Fischers Polemik dient nur einem: Seinem eigenen finanziellen Wohlergehen. Fachlich ist das nur Schwarz/Weiß. Bauphysikalischer Blödsinn. Jeder vom Fach weiß, wieviele Baufehler im Detail heute und früher fabriziert wurden. Daraus resultieren dann bei wärmegedämmten und nicht gedämmten Gebäuden auch Bauschäden, wie Schimmelbefall, bei nicht gedämmten Gebäuden darüber hinaus gigantische Energieverbäuche. Ich spreche einer Vielzahl von Fachleuten, auch Architekten, allerdings tiefgehende Kenntnisse der Bauphysik ab und daraus resultieren die mannigfaltigen Probleme. Werden moderne Häuser fachlich korrekt (hochgedämmt, luftdicht, aber diffusionsoffen, trotzdem kontrollierte Lüftung und Speicherofen) gebaut, entstehen keinerlei Probleme, ein gesundes Wohnklima mit hohem Anteil langwelliger Wärmestrahlung und keinerlei Gesundheitsschäden. Aber wenn man selbst öbuv Sachverständigen Bauphysik nahebringen muß, ist das schon bedenklich. Das und das Unvermögen vieler Handwerker versiert und fehlerfrei zu bauen, kann aber kein Grund sein, sich gegen sinnvolle Weiterentwicklung zu stemmen.

    Wenn jemand Glauben machen möchte, daß Jugendstilhäuser den gleichen niedrigen Energieverbrauch erreichen, wie moderne hochwärmegedämmte Häuser, der irrt. Ebenso unsinnig ist die Behauptung, daß alte Burgen und Schlösser extrem viel Wärme speichern würden und diese dann aufgrund der hohen Speichermasse im Winter wieder in relevanter Größenordnung (wohin denn wohl) freisetzen. Fachlich korrekt sind nur Vergleiche bei gleichen Rahmenbedingungen und da sehe ich nichts auf Seiten von Herrn Fischer und seinen Befürwortern, nur Polemik.

    Viele Menschen wissen aus eigener praktischer Erfahrung als Bewohner, daß alte, nicht gedämmte „Kästen“, egal wie liebenswert und architektonisch wertvoll sie auch sein mögen, Energiefresser erster Güte sind und fachlich korrekt gebaute Passivhäuser keine nennenswerte Energieverbräuche aufweisen, unterstreicht, daß auch Wärmedämmung sehr wohl Sinn macht.

    PS.: Auch mal etwas Polemik 🙂 Warum gibt es in Deutschland so viele Rheumatiker? Weil wir Deutsche in alten, schlecht gedämmten und feuchten Massivhäusern leben.

    Friedhelm Giese, Bünde

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  14. Sehr interessant, die Diskussion hier,
    es fällt mir wahrlich schwer, Herrn KF als „redlichen Architekten“ zu identifizieren. Man versuche, seine Homepage zu lesen – die Wortwahl ist entlarvend. „Rechte Ecke“? Seine eigenen Auslassungen belegen dies doch. Zwar kann jeder seine eigene Meinung nach zu dem (inzwischen zum Glück abgewählten) Diktator Ahmadinedschad haben, aber pauschal gegen USA, EU, den Staat Israel und unsere eigene Bundesregierung zu wettern – ist schon starker Tobak. Zu dem man eigentlich nichts mehr sagen muss.

    Und inhaltlich: Inzwischen hat sich KF dermaßen zum „Dämmungshasser“ entwickelt, dass es schwierig ist, überhaupt noch inhaltlich zu argumentieren. Aber ich tu’s mal: Er meint z.B., dass eine außen aufgebrachte Dämmung die Erwärmung der Wand durch die solare Strahlung verhindert. Das stimmt auch (insbesondere im Sommer ein höchst angenehmer Nebeneffekt bei modernen Passivhäusern – die sind nämlich auch bei Temperaturen, wie wir sie zur Zeit haben, höchst komfortabel. Und im Winter? Jeder kann selber beurteilen, wieviel (bzw. wie wenig) Stunden wir überhaupt eine nennenswerte solare Einstrahlung haben. Im Dezember, Januar, Februar. Bekanntlich ist’s im Winter meistens dunkel – da gibt es keinerlei solare Einstrahlung. Und bei bedecktem Wetter – hier der Normalfall – auch nicht. Und nach Osten, Westen und Norden ebenfalls nicht. Wenn die These von „Masse statt Dämmung“ wirklich nur ansatzweise funktionieren würde – warum müssen dann Schlösser, Burgen und vor allem Kirchen/Dome im Winter beheizt werden? Und, wenn nicht, warum sind sie dann so furchtbar kalt? Im Kölner Dom friert manchmal das Weihwasser ein.

    Im Übrigen kann sowieso jeder tun, was er will; auch die von Ihnen, Herr D., betreuten Wohnungseigentümer, müssen nicht dämmen. Höchst ärgerlich ist allerdings, dass insbesondere die Mieter unter der Ignoranz der Hausbesitzer leiden – und entweder immens hohe Heizkosten tragen müssen – oder aber frieren.

    Und, noch ein letztes, Herr D.:
    Dämmung ist mehr als WDVS! Das IPEG-Institut hat mehr als 80 Dämm-Verfahren im Altbau identifiziert (Kerndämmung, Innendämmung, Sonderbauteile, Kellerdecken, Dächer, obere Geschoßdecken, Nagelbinderkonstruktionen usw. usw. usw.) Gerade bei diesen Maßnahmen gibt es höchst effektive – die sich in Zeiträumen von teilweise unter 5 Jahren amortisieren. Dies zu ignorieren – ist im höchsten Maße fahrlässig: im Sinne der Heizenergieeinsparung, der Heizkosteneinsparung, und im Sinne des Klimaschutzes. Und, wenn man den menschengemachten Einfluss der CO2-Emission ebenfalls ignoriert (tun ja so einige Verschwörungstheoretiker, audh KF) – dann sollte man sich mal darüber Gedanken machen, in welchem Maße unser Land von Energie-Einfuhren aus „lupenreinen Demokratien“ abhängig ist. Aber nach KF ist der Iran ja ein solches Staatsgebilde …

    Nichts für ungut, Herr D. – eine sachliche Diskussion, wie Sie sie selber einfordern, vermag ich auch bei Ihrem Beitrag nicht zu entdecken.

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  15. warum schreibt KF so miese, reißerische und polarisierende Internet-Seiten – Antwort: weil er dadurch sehr viel Geld verdient! Siehe seine Aussagen in
    http://www.blacktri.com/blog/wie-ich-mit-ab-testing-meine-google-adsense-einnahmen-verdoppelt-habe/
    und
    http://www.selbstaendig-im-netz.de/2010/08/02/blogs/meine-blog-einnahmen-im-juli-2010/
    und
    http://www.power-internetmarketing.com/blog/2008/01/texter-tipp-internet-texte.html
    und
    http://adsense.blogspot.de/2010/05/adsense-revenue-share.html
    Das bedeutet: seine Polemik gegenüber Dämmung, seine extremen Ansichten sind nichts anderes als ein äußerst geschickter Schachzug, um über google-adsense-Werbung hohe 4- bis 5-stellige Einnahmen pro Monat zu erzielen.
    Genial – und höchst perfide!

    Antworten
  16. Herr Drewer, ich wollte vieles schreiben, aber Sie bringen es auf den Punkt. Jene, die sich noch nicht auf der Website von KF Zeit vertrieben haben, sollten das tun. Und dann nochmal überlegen, wer hier dem Berufsstand Schaden zufügt.
    Sind Dämmungshasser auch Glühbirnen-Liebhaber, weil die Energiesparlampen giftiger Elektroschrott sind? Wer noch nie von LED, Tageslichtlenkung und Kerzen gehört hat, wird auch von Dämmungen abseits der Erdöl-Abteilung oder messbaren Energieeinsparungen kaum zu beeindrucken sein.

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  17. Liebe Kollegen!
    Das Thema „Wärmedämmung“ ist es wert, sachlich diskutiert zu werden. Die hier geführte Diskussion ist unsachlich. Ich fürchte, dass das daran liegt, dass auch die Architekten bauphysikalisch unterbelichtet sind. Im Studium haben wir da ja leider kaum etwas Sinnvolles erfahren. Wer aber hat dann danach im Selbststudium sich fortgebildet? Nur wenige – das ist mein Eindruck aus zahlreichen Gesprächen mit Kollegen. Gelegentlich halte ich zu diesem Thema Vorträge. Meine Zuhörer sind Kollegen, Heizungsbauer und Energieberater – vom Ausbildungsstand also auf meiner Ebene. Ich muss also den Wissenstand erkunden. Dabei stelle ich immer die gleiche Frage : „Wer kann in einem vernünftigen Satz den Begriff „Energie“ erklären?“ Noch niemals habe ich da eine richtige Antwort bekommen. Meistens atemloses Schweigen. Einmal hat einer aus der letzten Sitzreihe ganz vorsichtig das Wort „Kohle“ geflüstert.

    Da spricht alle Welt von Energieeinsparung. Was da aber eingespart werden soll, weiss keiner.

    Bei diesem dürftigen Wissensstand ist es natürlich nicht möglich, die mit der Verlagerung von Energie in Bauteilen verbundenen Probleme zu begreifen. Um das geht es nämlich. Und damit kommen wir dem Problem näher.

    Da sie im Grunde keine Ahnung haben, sind Architekten anfällig für alles, was in Form von Gedrucktem vorgelegt wird. Das ist die EnEV, das sind die Normen, das sind Prospekte, also alles Machwerke, die von der verkaufsbegierigen Industrie unters Volk gebracht werden. Ja – auch die EnEV, die ja eine Glanzleistung der Dämmstofflobby ist, da es der gelungen ist, die Gesetze der Physik aus der Verordnung zu verdrängen. Seitdem erfolgt Energieverlagerung ohne Einfluss von Masse und Wärmekapazität. Es gibt nur noch die Wärmeleitzahl. Seitdem frönen wir dem U-Wert – Kult und die meisten glauben daran, dass man Masse durch Dämmstoff ersetzen könne.

    Mit der Wärmestrahlung hat man sich in der EnEV überhaupt nicht befasst, obwohl Strahlungsprozessse, die man sehr einfach manipulieren kann, das energetische Geschehen an Bauwerken erheblich stärker beeinflussen als Wärmeleitung. Hätte man sich mit Wärmestrahlung befasst, hätte ja möglichweise zutage treten können, dass Aussendämmungen die Einstrahlungsgewinne behindern. Das wäre der Dämmstofflobby aber gar nicht recht gewesen.

    Die EnEV ist auf der ganzen Linie ein Misserfolg. 2001 hat der Bundesrat diese Verordnung verabschiedet – allerdings mit der Auflage, dass nach sechs Jahren ein Erfolgbericht vorgelegt werden müsse. Dazu war aber das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie nicht in der Lage. Stattdessen hat sie eine Unterrichtung des Bundesrates vorgelegt und hierbei von widerstreitenden Ergebnissen berichtet. Von Erfolg war da die Rede nicht sondern nur noch von Hoffnung.

    Nun haben wir die PROGNOS – Studie, aus der wir erfahren, dass die Energieeinsparmmassnahmen für den Verbraucher, den Hauseigentümer und den Mieter nutzlos sind. Um Energie im Wert von 300 Milliarden Euro zu sparen, müssen 800 Milliarden Euro investiert werden. Der einzige Nutzniesser ist der Staat, der höhere Einnahmen aus Sozialabgaben und Steuern hat.. Die Rettung des Weltklimas ist also recht teuer und auch löblich, bestünde nicht der kleine Schönheitsfehler, dass das IPPC die Daten, die die Klimakatastrophe beweisen sollen, gefälscht sind. An „climagate“ wird sich mancher ja noch erinnern.

    Was müssen wir – die Architekten mit Vergabemacht – ändern ?

    Das ist einfacher als gedacht:
    Als erstes muss die EnEV abgeschafft werden. Sie führt zwar zu immer kleiner werdenden U-Werten, aber nicht zur Energieeinsparung. Der Staat soll ruhig mitreden dürfen. Da genügt es aber völlig, wenn er für bestimmte Haustypen mit bestimmter Nutzung maximale Energieverbräuche vorschreibt. Für die Herausgabe von Bauanleitungen ist der Staat nicht berufen..

    Hätten wir das geschafft, können wir dem Sachverstand der Ingenieure, Physiker, Meteorologen und wenn es sein muss auch der Architekten vertrauen. Dann gibt es nämlich einen Wettbewerb um die beste Lösung. Die EnEV hat genau diesen Wettbewerb abgeschafft. Wer schon jemals einen Förderantrag bei der KfW gestellt hat, kann das bestätigen.

    Der freie Wettbewerb um die beste Lösung war schon immer der beste Weg zum Erfolg.

    Dann kann nicht ausbleiben, dass nach über zehn Jahren wieder sinnvolle bauphysikalische Berechnungen erstellt werden, dass die Temperaturleitfähigkeit der Stoffe wieder behandelt wird, dass das Wetter als einzige Ursache des Beheizungsproblem in die Berechnungen einbezogen wird. Dagegen wird die Dämmstoffflobby verbissen ankämpfen, was man aber getrost als gutes Zeichen für eine Wende zum Besseren ansehen kann.

    Da werden auch nicht wenige Professoren protestieren, deren guter Ruf auf dem Spiele steht.

    Bis dahin brauchen wir aber noch den Konrad Fischer als einen der letzten Rufer in der Wüste.

    Ihr lieben Kollegen, seid gegrüsst.

    Euer Christoph Schwan

    Antworten
  18. Sehr geehrter Herr Schwan,
    wenn Sie schon die PROGNOS-Studie zitieren – dann lesen Sie diese bitte komplett. Die Journalisten der WELT haben die Studie entweder nicht verstanden, oder aber nur teilweise gelesen. Dasselbe scheint bei Ihnen auch der Fall zu sein.
    Die Einzelheiten siehe unter
    http://www.ipeg-institut.de/index.php?article_id=115
    Den Rest Ihres Beitrages zu kommentieren erspare ich mir (und den Lesern hier)
    mit trotzdem klimaschützenden Grüßen
    Arnold Drewer

    Antworten
  19. Sehr geehrter Herr Drewer,

    Niels Bohr soll einmal gesagt haben: „Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen“. Das trifft sicher auch auf die PROGNOS-Studie zu, egal wie man sie nun bewerten will.

    Obwohl es in dieser Diskussion um Energiesparen geht, empfinde ich Ihre Sparsamkeit beim Kommentieren des Beitrags von Herrn Schwan doch als übertrieben: da wäre es interessant gewesen, mehr von Ihnen zu hören. Seine Idee vom „Wettbewerb um die beste Lösung“ ist doch wesentlich erfolgsversprechender als die Festlegung auf EnEV-Berechnungsverfahren, die einer wissenschaftlichen Betrachtung nicht standhalten können und uns bei unserer täglichen Arbeit auf Lösungen festlegen, deren Sinn getrost bezweifelt werden darf.

    Als Architekten sollten wir uns dem Bauherrn verpflichtet fühlen und uns nicht vor den Karren von Lobby-Interessen spannen lassen.

    Erschreckend finde ich allerdings, dass so ein Thema selbst unter Kollegen kaum noch fachlich und emotionsfrei diskutiert werden kann, sondern in Glaubenskriege mit Diffamierung der jeweils anderen Seite auszuarten droht.

    Mit kollegialen Grüßen,

    Hendrik Pape

    Antworten
  20. Einstrahlungsgewinne?

    Kirchen, Dome, Burgen, Schlösser – haben alle dieselbe Eigenschaft: sie haben sehr dicke Wände (= Masse) und sind i.d.R. ungedämmt.
    Die Apologeten der „Nicht-Wärmedämmung“ und der „Einstrahlungsgewinne“ sollten sich also zumindest über diese Gebäude freuen.
    Leider sind diese Gebäude im Winter sehr kalt, ungemütlich. Die Innen-Temperaturen sind nahe beim Nullpunkt. Warum wohl?
    Einstrahlungsgewinne? Naja, bei wenigen Sonnenstunden im Winter ist das ein Problem. Auch scheint bei uns die Sonne bekanntlich im Winter nur aus dem Süden, also sind West-, Ost- und die Nordseite der Gebäude unbeheizt.
    Ich bin fassungslos, dass hier in diesem Forum durch Herrn Schwan (über KF wundere ich mich schon lange nicht mehr) diese Argumente vorgebracht werden, die schon der Verstand (von der Empirie ganz zu schweigen) entkräften kann.

    Arnold Drewer

    Antworten
  21. Guten Tag liebe Kommentatoren,

    aufgrund meiner langjährigen Berufserfahrung kann ich dem schweizer Kollegen Paul Bossert und Herrn Christoph Schwan nur zustimmen, zumal aus der im Bericht von Herrn Stimpel mit enthaltenen U-Wert-Hyperbel, welche sich nicht rein ideologisch sondern streng mathematisch aus der Berechnung des U-Wertes einer Wand plus Dämmstoff ergibt, ersichtlich ist, dass immer mehr Dämmstoff immer weniger an W/m²K bringt, weil das energetische Einsparpotential an Heizwärme leider nicht proportional zur Dämmstoffdicke verläuft.
    Für weiterhin interessierte Leser kann ich in diesem Zusammenhang das von Alfred Eisenschink herausgegebene Buch „Die krankmachende Ökofalle in unseren Häusern“ und die vom Dipl.-Phys. Rainer Bolle herausgegebenen Fachbeiträge „Zum Bauspiel“ Hefte 1 bis 5 empfehlen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Wolfgang Minstedt

    Antworten
  22. Lieber Arnold Drewer,

    es gibt den verbreiteten Irrtum, dass Dämmung und Energieeinsparung das Gleiche seien. Die Begriffe sind zum Synonym geworden. Jetzt nehmen Sie sich einmal die Temperaturverteilungsdiagramme in der DIN 4108 vor. Und was sehen wir da? Bei einer ungedämmten monolithischen Wand wird da die Temperatur der Innenwandoberfläche mit der an der Außenwandoberfläche mit einem geraden Strich verbunden. Innerhalb der Wand zeigt der Strich die jeweilige Temperatur an.
    Und jetzt das Diagramm für eine außen gedämmte Wand. Da steigt der Strich im Dämmstoff steil an, hinterm Dämmstoff verläuft er flacher bis zur Inenwandtemperatur.
    Irgend einen Hinweis auf Energieeinsparung gibt das Diagramm aber nicht. Auch sonst finden Sie da in der DIN 4108 nichts. Was lernen wir daraus? Dämmstoffe führen zur Anhebung des Temperaturniveaus im gedämmten Material. Das ist eine manchmal nützliche Wirkung von Dämmstoffen, kann man doch damit Wärmebrücken abdecken und Tauwasser auf Innenwandoberflächen vermeiden.
    Nun wollen wir aber wissen, wie die Wärmeenergie das Bauwerk verlässt. Die DIN 4108 lässt uns da im Stich. Das ist auch kein Wunder. Früher hieß diese Norm „Wärmeschutz im Hochbau“. Da ging es aber nicht um Energieeinsparung – die damals bei Heizölpreisen von DM 0,04 gar kein Thema war – sondern einzig und alleine um die Entschärfung von Wärmebrücken. Mit Dämmstoffen bescheidener Stärke wurde diese Problem ganz ordentlich gelöst.
    Bei ein klein wenig Nachdenken sollten auch Sie darauf kommen, dass nur an der Gebäudeoberfläche Wärmeenergie verloren und bei Sonneneinstrahlung gewonnen wird.

    Und was haben wir da?
    Konvektion und Emission und Absorption von Strahlungsenergie. Bei Windstille ist die Konvektion klein – etwa 2 W/m²K, ist es windig, ist die Konvektion grösser. Wetterlagen mit strengem Frost sind meistens windstill. Da hat eine Außenwand eine Temperatur von – 5 °C. Haben wir – 15 °C Aussenlufttemperatur, kann es da zu einem konvektiven Energieabtrag von 20 W/m² kommen. Hierbei unterscheiden sich Aussendämmungen von ungedämmten Wänden in nichts. Die übliche Wetteränderung nach der Frostperiode ist heftiger Wind mit atlantischer Luft mit bis zu 15 °C Temperatur. Da kommt es also mitten im Winter zu heftigem konvektiven Energieeintrag von bis zu 180 W/m². Ist die Wand gedämmt, hat die eigentliche Wand nichts davon. Dämmstoff dämmt nämlich tatsächlich. Er kann nämlich den Wärmeeintrag verzögern. Die ungedämmte Wand hingegen wird kräftig erwärmt, was man daran sieht, dass die Wandtemperatur auf bis zu + 10 °C ansteigt. Leider muss trotzdem geheizt werden – aber entschieden weniger.
    Und jetzt betrachten Sie die Wärmestrahlung, über die Sie sich lustig machen zu belieben. Da haben wir übrigens nicht nur die Solarstrahlung, die auch im Kernwinter, besonders bei wolkenlosen Frostlagen mit ungefähr 700 W/m² arbeitet, sondern auch die Umgebungsstrahlung, die ein unbeachtetes Dasein fristet, obwohl sie rund um die Uhr eine Leistung von rund 280 W/m² hat. Ist es bewölkt, haben wir noch die Diffusstrahlung mit Werten bis zu 150 W/m². Zugleich emittiert die Wand auch Wärmestrahlung – aber immer erheblich weniger als eingestrahlt wird.

    Ich nenne das den „exogenen“ Energieeintrag ohne den wir unsere Gebäude überhaupt nicht beheizen könnten. Wenn Sie das gelegentlich nachrechnen – Sie müssen da eine Bilanz von Energieeintrag und – abtrag aufstellen – und nehmen die von der Heizanlage ins Gebäude eingetragene Energie hinzu, werden Sie auf das überraschende Ergebnis stoßen, dass beim Energieeintrag die Heizanlage gerade einmal mit rund 2% beteiligt ist.

    Nichts war es also mit der Idee, die in der EnEV verkörpert ist, dass es da nur einen Wärmestrom von innen nach außen gäbe, den man mit dicken Dämmstoffen stoppen könne.

    Noch ein Letztes zur Sonneneinstrahlung, die Sie nur auf Südseiten finden. Ginge es nur um den Kernwinter, lägen Sie sogar einigermaßen richtig. Es geht aber bei unserem Thema nicht um den Kernwinter sondern um die ganze Heizperiode, beginnend am 1. Oktober und endend am 30 April und sich oft bis tief in den Mai hineinziehend. Wir haben Heizungsübergangszeiten und Kernheizzeiten, die sich wie 2 : 1 verhalten. Also haben wir auch Solarstrahlung auf den Ost – und Westseiten. Und sollten Sie darauf kommen, dass die Wirkung der Solarstrahlung etwas mit dem Einstrahlungswinkel zu tun hat, werden Sie feststellen, dass die größten Einstrahlungsleistungen auf Südseiten nicht etwa im Sommer sondern in den Monaten April und Oktober zu verzeichnen sind, also noch innerhalb der Heizperiode.

    Weil das so ist, müssen außen gedämmte Häuser länger beheizt werden. Dämmung führt also zur Erhöhung der Beheizungskosten, weil sie den wirklich riesigen exogenen Energieeintrag behindert. Und geht man nun den freudigen Bekundungen von Hausbesitzern, sie hätten mit Aussendämmung große Heizkostensenkungen erreicht, auf den Grund, sehen wir fast immer, dass zugleich die Heizanlagen erneuert und undichte Fenster ausgetauscht worden sind. Sinnvoll waren auch die Dämmmaßnahmen an Keller – und Dachdecken.

    Daher kann der Bundesverband WDV in Baden-Baden bis heute keinen wissenschaftlich fundierten Beleg darüber vorlegen, dass es bei Häusern, die nur gedämmt worden sind und sonst nichts gemacht worden ist, signifikante Energieeinsparungen eingetreten sind. Damit wird auch die GEWOS – Studie erklärbar, die den Aussendämmungen eine Energieverbrauchserhöhung durch Aussendämmungen in Höhe von 17% (!) zuweist.
    Damit ist auch erklärt, warum das zuständige Bundeswirtschaftsministerium den vom Bundesrat 2001 verlangten Erfolgsbericht bis heute nicht vorlegen konnte.

    Es grüsst Sie und die Kollegen
    Christoph Schwan, Architekt, Berlin

    Antworten
  23. Herr Schwan,
    ich bin für weit mehr als 1 Mio m² gedämmter Fläche (sehr unterschiedliche Applikationen im Altbau) verantwortlich. Seit 24 Jahren. Durch die Bank weg berichten die Hausbesitzer von Energieeinsparung (z.B. durch eine nachträgliche Kerndämmung von zweischaligem Mauerwerk sinkt der Energiebedarf um im Durchschnitt 20% auf das ganze Haus hin gesehen). Die Leute berichten von höherem Wohn-Komfort (aufgrund höherer Oberflächentemperaturen der Außenwand. Ich selber wohne seit 17 Jahren in einem Niedrigst-Energiehaus mit 28 cm Dämmung in der Wand (Holzrahmen-/Holzständerbau), 20 cm im Fußboden gegen den Keller und 40 (!) cm im Y-Dach. Die Heizkosten belasten mich nach wie vor nicht, eine Verdreifachung des Heizkostenpreises kann ich locker wegstecken. Im Winter ist das Haus hoch-komfortabel, im Sommer (heute nämlich) ebenfalls. Ich habe bei einer 135 m² großen Wohnung 55 € Heizkosten im Monat (WEG, 4 Personen), die Räume sind alle beheizt auf 20° C (bei einer Nacht-Absenkung von 23 – 5 Uhr auf 17° C)

    Von was für einer „Umgebungsstrahlung“ reden Sie? Ich vermag eine solche nicht zu identifizieren. Und weiß nur, dass es in ungedämmten Gebäuden nicht nur sehr ungemütlich ist (kalte Wände führen zu Schimmel, allemal aber zu großer Thermik im Gebäude), sondern dass diese auch mehr und mehr Bewohner in die Kostenfalle treiben. Ich begreife Ihre (und die einiger anderer) Argumentation einfach nicht: es ist bei uns im Winter und in der Übergangszeit kalt – und die Raumtemperatur im Gebäude strebt nach einem Ausgleich. Deswegen ist’s in ungedämmten Gebäuden einfach kaum auszuhalten (ich habe von Ihnen kein Gegenargument bzgl. der Burgen, Schlösser, Dome und Kirchen gehört). Im Unterschied zur „guten alten Zeit“ (in der unsere Vorfahren entweder stark froren und/oder früh ins Bett krabbelten) möchten wir eine komfortable Wohnung mit im Schnitt 20° C haben. Das geht nur mit Heizung (= Verbrennung fossiler Energien, oder aber Wärmepumpen). Und ist teuer. Und un-ökologisch, un-ökonomisch. Und in der Denkweise wirklich antiquiert.

    Ich wüsste gerne, Herr Schwan, in was für einem Gebäude Sie leben, wie Sie es heizen, was das kostet? Meine persönlichen Energiedaten teilte ich oben mit. Übrigens bin ich auch (Klein)-Vermieter eines Appartementes. Als ich dieses „all inclusive“ (also flat-Miete incl. sämtlicher Nebenkosten) vermieten wollte, haben sich innerhalb weniger Tage mehr als 30 Personen gemeldet. Die allesamt vor ihren extrem hohen Heizkosten in den bislang von ihnen bewohnten Altbau-Wohnungen fliehen wollten. Und das bei einem Preis von 300,- €/Monat für ein kleines Zimmer/Flur/Dusche (ich gebe zu: in durchaus schöner Lage). Das sei auch ein Hinweis auf Vermieter: die energetische Qualität wird mehr und mehr zu einem starken Vermietungs-Faktor.
    Last, not least, Herr Schwan: Sie müssen gar nichts tun in Ihrem Altbau. Aber bitte belasten Sie nicht meine Umwelt mit Ihrem CO2/Feinstaub usw. Und, falls Elektroheizung: nicht mit Ihrem Atommüll!

    Antworten
  24. Sehr geehrter Herr Stimpel,

    ich darf an die erwünschte sachliche Auseinandersetzung mit meinem Bericht
    „Ist Dämmen dämlich?“ erinnern. Bisher habe ich weder von Ihnen, noch von Herrn Arnold Drewer oder den sonstigen Befürwortern der Außenwanddämmungen an Bestandsimmobilien etwas dazu gehört.
    Wir Wohnungseigentümer und Mieter warten auf Antworten zur realen unwirtschaftlichen Situation, die in diesem Bericht aufgezeigt wurde.
    Sind Sie oder Ihre Fans nicht in der Lage, eine faktenorientierte Diskussion zu führen?
    Sollen wir uns deshalb bei solchen „schwierigen?“ Fragen wieder an
    Dipl.-Ing. Fischer, Prof. Dr.-Ing. Meier und die anderen Dämmungskritiker wenden?

    Mit freundlichen Grüßen
    Norbert Deul – Vorstand
    Schutzgemeinschaft für Wohnungseigentümer und Mieter e.V.
    – Hausgeld-Vergleich / Hausverwalter-Check –

    Anmerkung der Redaktion:
    Die von Herrn Deul angemahnte Auseinandersetzung mit dem Thema können wir in den bisher 24 Kommentaren zum oben stehenden Artikel durchaus erkennen – nicht in allen Kommmentaren, doch in vielen mit der von Herrn Deul gewünschten Sachlichkeit.

    Antworten
  25. Sehr geehrter Herr Deul,

    zu Ihren Äußerungen (die ich jeweils hier in Anführungsstrichen aufgelistet habe), hier meine Anmerkungen/Antworten:

    „Es ist mir deshalb unerklärlich, weshalb ein redlicher Architekt wie Konrad Fischer,“

    – ob er „redlich“ ist, mag jeder anhand seiner Internet-Seite selber beurteilen.


    „der öffentlich die Schwachstellen der sog. ‚modernen Bau- und Sanierungstechnik’”

    – was meinen Sie mit „sog. moderner Bau- und Sanierungstechnik“? Was soll das „sog.“ bedeuten?


    „im Sinne der bezahlenden Bürger moniert, von Ihnen in einer derartigen persönlichen Form angegriffen wird.“

    – Ich sehe den Artikel von Herrn Stimpel nicht als „persönlicher Angriff“ an. Herr Fischer diskreditiert sich durch seine Wortwahl und seine abenteuerliche Argumentation selber.


    „Wenn, dann wäre doch eine fachliche und sachliche Diskussion in einem Architektenblatt – oder noch besser eine öffentliche Pro- und Kontra-Diskussion – der einzig richtige Weg gewesen, zumal es viele Architekten gibt, die die Sache wie Fischer sehen.“

    – Diese Diskussion findet hier statt. Ob „viele Architekten“ die Sache wie Herr Fischer sehen, kann ich nicht beurteilen. Ich bin – obwohl ich hunderten von Fachleuten begegnet bin – noch keinem Energieberater/Facility Manager/Architekten begegnet, der die Wirkung von Wärmedämmung in Frage stellt.

    „Wem also wollten Sie mit Ihrem böswilligen Schmähartikel…“

    – wie geschrieben: ich vermag weder Böswilligkeit zu entdecken, und „Schmähungen“ schon gar nicht


    „… einen Gefallen machen? Dem Bürger sicher nicht.“

    – Ich schrieb oben schon einiges. Es gibt nicht wenige Hausbesitzer/-mieter in Deutschland, die inzwischen mehr als zwei Monatseinkommen pro Jahr an Energiekosten zahlen. Mit stetig wachsender Tendenz (die Gaspreise steigen und steigen, Ölpreise dito). Wände sind schimmelig, in Dachgeschossen kann man nicht nur im Winter (da zu kalt), sondern auch im Sommer (da viel zu heiß) nicht menschenwürdig wohnen. Dem kann man mit vernünftiger und fachgerecht angebrachter Wärmedämmung begegnen. Ich selber weiß nach mehr als 1 Mio m² nachträglich angebrachter Wärmedämmung (in verschiedensten Ausführungen) sehr genau, wovon und worüber ich rede und schreibe. Ich kann hunderte, nein: tausende, von zufriedenen Auftraggebern namentlich benennen. Da ich inzwischen Handwerker schule (mehrere hundert bislang) und mit denen auch in regelmäßigem Austausch stehe, potenziert sich die Zahl der zufriedenen Hausbesitzer, die ich anführen kann. Auch und gerade in der Wohnungswirtschaft, der öffentlichen Hand, kirchliche Träger, Klein-Vermieter usw. usw.


    „Man hat den Eindruck, dass Sie hier aus einer untersten Schublade …“

    – Welche „unterste Schublade“ meinen Sie konkret?


    „… im Auftrag einer Lobby…“

    Welche Lobby meinen Sie?


    „…etwas zusammengebastelt…“

    – Ihre Wortwahl ist entlarvend!


    „…haben, um eine Person zu treffen.“

    – Nun ja. Dank Herrn Stimpel ist der Stand der Architekten – was die Wärmedämmung angeht – gerettet. Herr KF hat sich in den letzten Jahren redlich Mühe gegeben, diesen zu diskreditieren.


    „Dies ist Ihnen nicht gelungen. Statt dessen haben Sie sich sich auf Stufe eines Provinzblattes wie z.B. die ‚Nürnberger Nachrichten’ begeben. Dort hat der Redakteuer Alexander Brock ebenfalls versucht, Fachleute mit anderen Meinungen in eine rechte Ecke zustellen.“

    – In die „rechte Ecke“ hat sich KF selber gestellt. Als erklärter Feind der USA, der EU, des Staates Israel, andererseits aber als „Freund“ eines menschenverachtenden Diktators (Ahmadinedschad) – wie würde man eine solche Person bezeichnen?
Da Sie von mir persönlich eine Stellungnahme vermissen: ja, ich bin der Meinung, dass man durch fachgerecht (!) angebrachte Wärmedämmung aller Art (das IPEG-Institut hat über 80 nachträgliche Dämmverfahren im Altbau identifiziert, berechnet und in der Wirksamkeit beschrieben) den Heizenergiebedarf eines Gebäudes drastisch senken kann, den Wohnkomfort steigern und nebenbei etwas zur Minderung der CO2-Emissionen tun kann (übrigens stellt KF selbstverständlich auch den menschengemachten Klimawandel in Frage – angesichts immer stärker steigender meteorologischer Katastrophen mehr als zynisch und verantwortungslos).

    Übrigens, Herr Deul: wussten Sie eigentlich, dass KF durch geschicktes Internet-Marketing (google adsense) monatlich einen hohen 5-stelligen Betrag einstrich – und zwar nur deswegen, weil er durch seine Art und Weise die Internet-User auf seine Seite lockte – und dort Anzeigen platziert sind? Damit hat er selber im Internet herumgeprotzt.

    „Ist das die neue Masche von Redakteuren, sinnvolle fachliche Diskussionen für unsere Volkswirtschaft und den Bürger abzuwürgen?“

    – Na, abgewürgt ist diese Diskussion ja gerade nicht – wie Sie anhand der obigen 24 Beiträge selber sehen können. Haben Sie die übrigens alle durchgelesen? Da wird auf unterschiedliche Art und Weise Stellung bezogen, Erfahrungen ausgetauscht. Von den „Dämm-Befürwortern“ meistens sehr sachlich, von den KF-Epigonen in verdächtiger Weise „mit Schaum vor dem Mund“.

    Übrigens: Sie brauchen nicht zu dämmen, und die von Ihnen beratenen Hausbesitzer auch nicht. Aber, wie ich schon schrieb: Bitte verpesten Sie nicht meine (und die meiner Kinder und Enkel) Umwelt mit CO2, Feinstaub, und – im Fall einer Elektroheizung – erst Recht nicht mit Ihrem Atommüll! Gegen dicke Pullover bei 15°C Raumtemperatur habe ich überhaupt nichts auszusetzen

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  26. Hallo Zusammen,

    vielen Dank für diesen Artikel und auch für die sinnvollen Ergänzungen einiger Kommentatoren. Leider hat Herr Fischer nicht nur viele Möglichkeiten des Internet sehr früh entdeckt, sondern auch gleich dessen größte Schwächen aufgezeigt, dass wirklich fachliche Diskussionen kaum möglich sind, weil das Medium viel zu leicht durch Einzelne gekapert werden kann, so sie denn nur lange und laut genug schreien.

    Eine fachliche Diskussion ist wichtig und notwendig auf dem Weg zu einer besseren Energieeffizienz von Gebäuden, aber ich glaube kaum, dass Verschwörungstheorien dafür der richtige Aufhänger sind.

    Schönen Gruß aus Hannover,

    Alexander Neumann

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  27. Um was geht es hier eigentlich?
    Ganz sicher nicht um die Person des Kollegen Konrad Fischer, den ich persönlich kenne und den ich als sehr qualifiziert einschätze. Er verfügt über eine immense Erfahrung im Umgang mit historischer Bausubstanz und auch über die damit verbundenen energetischen Problemlösungen.

    Hier geht es um den Sinn oder Unsinn von überzüchteten Dämmmaßnahmen. Die Anhänger der Dämmtechnik berufen sich durchwegs auf die EnEV und sind davon überzeugt, dass die Erfüllung oder gar Übererfüllung dieser Verordnung zu signifikanten Senkungen des Heizenergieverbrauchs führen würden. Genau da liegt der Hund begraben.

    Der Kern der EnEV besteht darin, dass auf einen möglichst geringen U-Wert gesetzt wird. Dies unterliegt der Vorstellung, dass es nur eine Energieverlagerung von innen nach außen gäbe und sonst nichts. Der exogene Energieeintrag in Form von Solar,- Umgebungs,- und Diffusstrahlung, aber auch konvektiver Energieeintrag werden in den Berechnungen zur EnEV nicht behandelt. Das ist natürlich realitätsfremd. Nur wenn es um den sommerlichen Wärmeschutz geht, der ja nur wegen des exogenen Energieeintrags erforderlich wird, wird die Existenz des exogenen Energieeintrags eingestanden.

    Ein realitätsnahes Berechnungsverfahren muss den exogenen Energieeintrag behandeln. Nur ein solches Berechnungsverfahren kann die Grundlage von energieeinsparenden Konstruktionen werden. Also ganz simpel: In einem realitätsnahen Berechnungsverfahren muss das Wetter einbezogen sein.

    Damit ist aber dann auch Schluss mit dem bisherigen Verfahren, bei dem nur die Wärmeleitfähigkeit einer Hüllkonstruktion behandelt wird. Das geht nicht mehr in einem einzigen Rechengang, bei dem ein U-Wert ermittelt wird. Wetterbestimmte Berechnungen sind nur noch in Simulationen möglich. Dazu benötigt man das von den Wetterstationen ermittelte Durchschnittswetter mit stündlich gewonnenen Wetterdaten. Weil das Durchschnittswetter vom tatsächlichen Wetter immer abweicht, muss für die so gewonnenen Ergebnisse der mögliche Fehler angegeben werden, der ungefähr 5% beträgt.

    Das Entscheidende an der Angelegenheit ist nun aber, dass die Bedeutung der Wärmeleitfähigkeit erheblich abnimmt und die große Bedeutung der Masse und der Wärmekapazität wieder eingeführt wird. Es geht also um die physikalische Größe der Temperaturleitfähigkeit. Wer sich damit näher beschäftigen will – für Architekten ist das ein Muss – kann sich hierüber in dem sehr empfehlenswerten Buch von
    Marek & Nitsche, „Praxis der Wärmeübertragung“, 2.Aufl. Hanser-Verlag, Leipzig kundig machen.

    Für unsere Computermenschen wäre es ein Leichtes, derartige Simulationsprogramme zu erstellen, sodass auch der Praktiker sinnvolle Berechnungen durchführen kann. Die Folgen wären aber einschneidend.
    Die EnEV würde als das entlarvt werden, was sie tatsächlich ist, nämlich als ein unsäglich fehlerbehaftetes Machwerk. Sie müsste daher abgeschafft werden.

    Und dann?
    Es würde völlig genügen, wenn der Staat maximale Energieverbräuche für unterschiedliche Gebäudetypen verordnet. Sein Versuch, den Fachleuten technische Lösungen aufzuzwingen, ist bekanntlich gescheitert. Noch schlimmer: Die EnEV hat den technischen Fortschritt und den Wettbewerb um die beste Lösung verhindert.
    Sichtbar daran, dass die Auflage des Bundesrats aus dem Jahr 2001, dass nach sechs Jahren ein Erfolgsbericht vorgelegt werden müsse, bis heute nicht erfüllt werden konnte. Sichtbar an der GEWOS – Studie, die eine Erhöhung des Heizenergieaufwand um 17% bei gedämmten Konstruktionen ermittelt hat. Und nun als vorläufiger Tiefpunkt die im Auftrag der KfW erstellte PROGNOS – Studie, die die völlige Unwirtschaftlichkeit der bisherigen Energieeinsparpolitik festgestellt hat und nur noch der Staat wegen zusätzlicher Steuereinnahmen und erhöhter Abgaben für das Sozialsystem profitiert.

    Als unverbesserlicher Optimist hoffe ich immer noch, dass die Architekten und ihre Kammern sich aus der Umklammerung des Staates befreien und als zuständige Berufsgruppe endlich dafür sorgen, dass nicht weiterhin sinnlos das Vermögen der Hauseigentümer vergeudet wird und letztlich die Mieter die Zeche bezahlen müssen.

    Mit besten Grüßen

    Christoph Schwan
    Architekt

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  28. Herr Schwan,

    wieso gehen Sie eigentlich auf meine Argumente nicht ein?

    1. habe ich immer noch nicht verstanden, was Sie unter „exogene Energieeintrag in Form von Solar,- Umgebungs,- und Diffusstrahlung“ verstehen. Ich für meinen Teil vermag nur zu erkennen, dass es im Herbst, Winter und Frühjahr ziemlich kalt ist. Nach Norden sowieso, nach Osten und Westen meistens, nach Süden (= „solarer Eintrag“) manchmal nicht.
    Sie schreiben etwas über den sommerlichen Wärmeschutz (dort würde ja der „exogene Energieeintrag“ berücksichtigt): Also zumindest hier, in Paderborn, ist es im Sommer durchschnittlich 20° K wärmer als im Winter. Da dringt die Wärme tatsächlich von außen nach innen. Die Jahresmitteltemperatur in unseren Breiten liegt bei 9° C. (vgl. http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Temperaturreihe_Deutschland,_Jahr,_30-10.PNG) Hierbei sind niedrige Temperaturen im Winter und hohe Temperaturen im Sommer kumuliert worden. Leider nutzt es mir im Winter herzlich wenig, dass es im Sommer so heiß ist.

    2. haben Sie uns noch nicht erklärt, warum es in Domen, Burgen, Kirchen usw. im Winter so kalt ist (die sind ja nicht gedämmt und haben dicke Wände)

    3. können Sie meiner Meinung nach machen, was Sie wollen – sind mir aber die Antwort schuldig geblieben, womit Sie heizen (persönlich, meine ich). Aber bitte ohne CO2- und sonstige Emissionen.

    4. könnten Sie vielleicht by the way auch erklären, warum so viele Passivenergiehäuser tatsächlich ohne Heizung funktionieren. Und warum ich in meinem Niedrigstenergiehaus so geringe Heizkosten habe?

    5. hätte ich gerne ein Wort darüber, warum gerade Sie und die „Fischer-Apologeten“ so eine merkwürdige Wortwahl pflegen (EnEV als „unsäglich fehlerbehaftetes Machwerk“ u.v.a.m.)

    6. zur Prognos-Studie: haben Sie die etwa nicht ganz gelesen? Oder aber nicht verstanden? Hier eine Pressemitteilung zu dem Thema: http://www.ipeg-institut.de/index.php?article_id=115 bzw. als pdf: http://www.ipeg-institut.de/files/prognos_pm_online-version.pdf

    Antworten
  29. Sehr geehrter Herr Stimpel, sehr geehrter Herr Drewer,

    ich habe den Eindruck, dass Sie gemeinsam an einem Strang ziehen. Deshalb darf ich Sie dieses Mal beide anschreiben.

    Nein, zu meinen Fakten in dem Herrn Stimpel übersandten Bericht „Ist Dämmen dämlich?“ wurde bisher in den Kommentaren nicht erwidert.
    Die Antwort der Redaktion auf meine Erinnerung ist nicht nachvollziehbar. Ich darf deshalb die Eckpunkte hier für die Leser zur Kenntnis bringen.
    Mutmaßlich sind sie Herrn Stimpel unangenehm, weshalb sie bisher jedenfalls in diesem Forum unterdrückt wurden. Das sind meine Thesen in dem Herrn Stimpel übersandten Bericht:

    1. Im Durchschnitt werden 0,67 €* pro Quadratmeter Wohnfläche im Monat für Heizenergie in Bestandsimmobilen aufgewendet (*Erhebung von uns und techem).
    Außenwanddämmungen rechnen sich hier deshalb nicht.

    2. Theoretische Energieeinsparungen von 0,77 € je qm im Monat, wie sie von der dena publiziert werden, basieren auch Heizungsverbräuchen von 225 Kiliwattstungen je qm im Jahr. Solche exotischen Werte sind heute lediglich bei max. 3% der vorhandenen Bestandsimmobilien anzutreffen.

    3. Ganze 12% Energieeinsparung im Durchschnitt in den ersten Jahren nach einer Außenwanddämmung hat co2online, die gemeinnütze GmbH in Berlin, ermittelt. Selbst wenn man von einer höheren Prognose (z.B. IWO e.V.) von 22% Ersparnis ausgeht, würde bei einer 70 qm großen Wohnung dann 103 € an Energiekosten im Jahr gespart. Die Kosten für eine Außenwanddämmung stehen dazu in einem Unverhältnis. Und es gibt keine Langzeitstudie, ob es bei dieser Einsparung bleibt.
    Die Dresdner Techn.Universität (Prof. Felsmann-Studie) kommt zu dem Ergebnis, dass sich sich die Einsparungen in der Praxis später um die Null bewegen, was die Behauptung von Fischer stützt.

    4. Dazu fallen die erhöhten Wartungskosten eines Wärmedämmverbundsystems von 9.35 € je qm gegenüber einer normal verputzten Wandfläche im Jahr lt. Institut für Bauforschung e.V IFB in Hannover an.

    5. Es bleibt unverständlich, weshalb die Bundesregierung derartige unwirtschaftlich unsinnige Außenwanddämmungen mit Steuergeldern fördert.

    Und ich darf hinzufügen: Es ist unverständlich, weshalb manche Architekten in ihren Beratungen in den Eigentümerversammlungen solche Fakten verschweigen, obwohl sie ihrem Bauherren zur Wirtschaftlichkeit der empfohlenen Maßnahmen verpflichtet sind. Ich kann Architken und Energieberater unter den Lesern nur warnen, Wohnungseigentümer nicht korrekt in wirtschaftlichen Dingen zu beraten.
    Die Rechtsprechung ist in solchen Fällen auf der Seite der überwiegend bisher leider fehlinformierten Eigentümer.

    Also Herr Drewer, passen Sie auf, dass Sie mit Ihren „Werken“ nicht an ein ein Mitglied unserer Schutzgemeinschaft geraten.
    Denn dann kommen Ihre großen Worte auf den Prüfstand.

    Mit freundlichen Grüßen
    Norbert Deul – Vorstand
    Schutzgemeinschaft für Wohnungseigentümer und Mieter e.V.
    – Hausgeld-Vergleich / Hausverwalter-Check –
    91224 Pommelsbrunn
    Tel.: 09154/1602 – http://www.hausgeld-vergleich.de

    Antworten
  30. Sehr geehrter Herr Deul,

    ich danke Ihnen sehr für die freundliche Warnung.

    Wenn ich die Daten von CO2-online zugrundelege, komme ich auf spezifische Heizenergieverbräuche von 135 kWh/m²*a. Multipliziert mit 0,08 €/kWh ergeben sich 0,90 € pro m² und Monat Heizkosten. Eine andere Zahl als die von Ihnen genannte. Dazu kommt, dass m.E. nach die Stichprobe von CO2-online nicht repräsentativ ist, da sie auf Daten von „energie-affinen“ Internet-Usern basiert. Fakt ist, dass nach wie vor vor allem im Mietwohnungsbereich theoretische Energieverbräuche von über 200 kWh/m² und Jahr angenommen werden müssen. „theoretisch“ deshalb, weil i.d.R. in solchen Gebäuden von den Mietern die Wohnqualitäten, wie ich sie z.B. aus meinem Niedrigstenergiehaus kenne, nicht erreicht werden. Es wird weniger geheizt, es wird weniger bzw. schlecht gelüftet (was zu großen Schimmelproblemen führt). Für einkommensschwache Haushalte werden die Energiekosten zu einem Riesen-Problem.

    Mir ist völlig unklar, was Sie und die KF-Epigonen dazu treibt, mit solcher Vehemenz gegen Energieeinsparung, Wärmedämmung und moderne Wohnungen zu agitieren? Ich selber habe nach 25 Jahren Tätigkeit im Dämmbereich (mit weit über 1 Mio m² nachträglich gedämmter Fläche und zigtausenden von gedämmten Gebäuden) schon einen guten Einblick in die „deutsche Baukultur“. Und, ehe Sie wieder loslegen: bei den von mir zu verantworteten Flächen handelt es sich um nachträgliche Kerndämmung von zweischaligem Mauerwerk, Kellerdeckendämm-Systemen, Dämmungen von oberen Geschoßdecken, Dachschrägen, kleinteiligen Baumaßnahmen wie Rollladenkästen, Bodentreppen, Kellerabgängen, Heizkörpernischen, Dämmungen von Flachdächern, Gebäudetrennfugen, ERTEX-Dächern, Bungalow-Dächern usw. usw. usw. (Es gibt nämlich noch weitere Dämm-Systeme als WDVS. IPEG hat 80 Dämmverfahren für den Altbau ermittelt.)

    Über alles habe ich übrigens einen ROI von unter 5 Jahren ermittelt. Rechnerisch. Wenn der ROI in der Realität höher ausfällt, dann deshalb, weil sich die Hausbewohner endlich mal eine durchgehend (und nicht partiell) warme Wohnung leisten können! Ich habe tausende von Gebäuden gesehen, bei denen sich die (oft älteren) Bewohner nur wenige warme Zimmer leisteten.
    Die Hetze (anders kann ich es nicht bezeichnen) von Ihnen und vor allem KF (der wohl aber das vor allem aus Gründen des Geldverdienens – google adsense!! – betreibt) gegen Energieeinsparung und moderne (dem 21. Jhdt. entsprechende) Gebäude kann ich nicht verstehen.

    Eine persönliche Frage: Womit heizen Sie? Was sind Ihre Energieverbrauchs-Kennwerte pro m² und Jahr? (ich heize mit Gas und verbrauche pro m² und Jahr 45 kWh Heizenergie)
    Wartungskosten eines WDVS sollen 9,35 €/m² und Jahr betragen? Na, da freuen sich ja die Maler! Das würde ja bedeuten, dass man alle 10 Jahre ein neues WDVS installieren könnte. Merkwürdig nur, dass die WDVS in meiner Nähe (ich selber hab eine Holz-Vorhangfassade ohne Wartungskosten) seit 17 Jahren (solange beobachte ich diese) nicht „gewartet“ worden sind – und trotzdem gut aussehen!
    mfg

    Antworten
  31. Lieber Herr Drewer, liebe Kollegen,
    zunächst zur Befriedigung der Neugier:
    Ich selbst heize nicht. Das besorgt der Vermieter meiner Behausung in einem Gründerzeithaus mit einer Ölzentralheizung. Nach meinen Heizkostenabrechnungen ist der Jahresenergiebedarf für die Beheizung 45 KWh/m²a, was sehr günstig ist, ohne dass da Aussendämmungen, dichte Fenster oder Modernisierung der Heizanlage gemacht worden sind.
    Zu Burgen, Schlösser und dergleichen:
    Wenn Burgen beheizt werden, werden sie auch warm. Beispiel: Die Gamburg im Taubertal.
    Auch Kirchen können beheizt werden. Beispiel: Glambeck, eine von mir sanierte Dorfkirche, die mit einer Wandheizung ausgerüstet worden ist.

    Und nun aber zur Frage Herrn Drewers zur exogenen Energie, die in der Tat ein wichtiges Thema behandelt:
    „Exogen“ heißt „von außen kommend“. Energie wird als Fähigkeit, Arbeit zu leisten, definiert. Weiteres zum Begriff „Energie“ findet man in jedem ordentlichen Physikbuch.
    Zur Strahlungsenergie bei Bauwerken:
    Jeder Stoff mit einer Temperatur über dem absoluten Nullpunkt emittiert Strahlungsenergie. Nach dem Strahlungsgesetz von Stefan – Boltzmann ist das berechenbar. Die Berechnungsformel lautet:
    Q = 5,671 x ε x (T/100)^4
    Q ist die Strahlungsleistung in [W/m²]
    5,671 ist die Stephan-Boltzmann Konstante (also eine Naturkonstante)
    ε ist der Emissionskoeffizient, der das spezifische Abstrahlungsvermögen benennt
    T ist die absolute Temperatur, die in Kelvin [K] gemessen wird.
    Berechnet man die Abstrahlungsleistung einer Gebäudeumgebung z. B. im Winter bei einer Oberflächentemperatur von -5° C und einem Emissionskoeffizienten von 0,9, sehen wir, dass auf das Gebäude eine Einstrahlungsleistung von 263 W/m² einwirkt. Damit nicht genug, z.B. an einem trüben Wintertag haben wir noch eine Diffusstrahlung von 150 W/m² und eine abgeschwächte Solarstrahlung von 400 W/m². Die gesamte exogene Einstrahlungsleistung beträgt damit 813 W/m².
    Multipliziert man diese Leistung mit der Zeit, kommen wir auf den tatsächlichen Energieeintrag. Diesen Energieeintrag muss man mit dem Energieabtrag an der Wand verrechnen. Sodann haben wir eine Energiebilanz an der Gebäudeoberfläche. Diese Energiebilanz bestimmt den Heizenergieaufwand.
    Und damit haben wir schon ein ordentliches bauphysikalisches Modell, dass sich von dem der EnEV grundlegend unterscheidet. Jetzt kommen wir auch zu wichtigen Erkenntnissen:
    1) Alles was den exogenen Energieeintrag behindert, also auch WDVS, verschlechtert die Energiebilanz. (In der GEWOS – Studie nachgewiesen)
    2) Eine energieeinsparende Fassadenkonstruktion muss beides leisten: Verkleinerung des Energieabtrags, Zutrittsmöglichkeit für die exogene Energie. WDVS können das nicht leisten.
    3) Die Dämmfähigkeit einer Außenwand ist nur noch nachrangig, aber nicht unbedeutend. Ganz entscheidend sind andere Wandeigenschaften, vor allem die Masse und ihre Wärmekapazität. Wir müssen also künftig die „Temperaturleitfähigkeit“ einer Hüllkonstruktion berechnen. (Zur Begriffserklärung siehe Wikipedia).
    4) Die Berechnungsverfahren nach der EnEV sind grundlegend falsch. (Daher die Charakterisierung als „unsägliches Machwerk“). Es liegt auf der Hand, dass falsche Berechnungsverfahren nicht zu richtigen technischen Lösungen führen können. (Daher bis heute kein Erfolgsbericht zur EnEV, der vom Bundesrat 2001 bei der Verabschiedung der EnEV ausbedungen worden ist. Daher das vernichtende Urteil der PROGNOS AG über die Wirtschaftlichkeit der bisherigen Energieeinsparpolitik. Für Herrn Drewer: Ich habe diese Untersuchung im Original gründlich gelesen.)
    5) Richtige Berechnungen können künftig nur noch mit wetterbestimmten Simulationen durchgeführt werden. Die Computertechnik macht´s möglich.
    6) Die EnEV muss abgeschafft werden. Erwiesenermaßen ist sie erfolglos und hat zu grotesken Fehlinvestitionen geführt. Das Vermögen der Hauseigentümer ist verschleudert worden, die Mieter müssen die Zeche bezahlen.
    7) Der Staat muss sich künftig darauf beschränken, maximale gebäudespezifische Heizenergieverbräuche vorzuschreiben. Die technischen Lösungen muss er den Fachleuten überlassen, die – sehr wichtig – im Wettbewerb stehen.
    8) Damit das funktioniert, muss sich der Staat aus der Umklammerung durch die Dämmstofflobby befreien. Die wird sich mit aller Macht solchen Bestrebungen widersetzen.
    9) Der Staat sollte auch mit größtem Misstrauen die Arbeit des Deutschen Normenausschusses betrachten, der nichts anderes als der verlängerte Arm der Industrie ist. Dem DIN wurde das bereits in einem rechtssetzenden Bundesverwaltungsgerichtsurteil, dem berühmten „Meersburger Urteil“ bescheinigt.
    10) Wir Architekten sollten schleunigst unseren kindlichen Glauben an die Vernunft des Staates aufgeben und ebenso an die Unfehlbarkeit des DIN. Außerdem sollten wir darüber nachdenken, dass wir unseren Bauherren einen Erfolg schulden, der – wenn er ausbleibt – uns teuer zu stehen kommen wird.
    11) Außerdem empfehle ich den Kollegen, sich gründlich und realtätsnah mit Bauphysik zu befassen.
    Mit besten Grüßen

    Christoph Schwan
    Architekt

    Antworten
  32. Sehr geehrter Herr Schwan,

    hier die Antwort eines promovierten Physikers – der übrigens führend in der „Passivhaus-Szene“ tätig ist und Gebäudesanierungen berät, die Richtung „Nullenergiehaus“ gehen:

    Die Bilanz an der Oberfläche kann nur gemacht werden, wenn man dort die Temperaturen kennt … die hängen aber von der dahinter liegenden Wand ab
    also: Die Oberfläche reicht nicht, man muss mindestens eine Kette von Widerständen, Kapazitäten betrachten … und zwar über den jeweils relevanten Zeitraum … Dabei zeigt sich, dass man es in guter Näherung mit einem linearen System zu tun hat, bei dem die dynamischen Effekte sich herausmitteln/i.a. vernachlässigbar sind, so dass die die „Oberflächenbilanz“ durch äquivalente Strahlungslufttemperaturen beschrieben werden können, deren Wirkung man wiederum durch Lufttemperaturen, Absorptions-/Emissionsgrade berechnen kann. Dies geschieht heutzutage in fast allen Programmen „korrekt“ … im PHPP, in der EnEV etc.. … Auch Solarkollektoren berechnet man so … und die funktionieren. 🙂
    Das kann man bereits in meiner Diss. (Dr. Steinmüller BSMC) nachlesen, inkl. Auswirkung der solaren Einstrahlung und Abstrahlung gegen den Himmel auf den Jahresheizwärmebedarf für unterschiedlichste Gebäude in unterschiedlichen Klimagebieten… mit mittlerweile bekannten Ergebnissen.

    Antworten
  33. Herr Schwan schrieb oben (am 3. Juli):
    „Und jetzt betrachten Sie die Wärmestrahlung, über die Sie sich lustig machen zu belieben. Da haben wir übrigens nicht nur die Solarstrahlung, die auch im Kernwinter, besonders bei wolkenlosen Frostlagen mit ungefähr 700 W/m² arbeitet, sondern auch die Umgebungsstrahlung, die ein unbeachtetes Dasein fristet, obwohl sie rund um die Uhr eine Leistung von rund 280 W/m² hat. Ist es bewölkt, haben wir noch die Diffusstrahlung mit Werten bis zu 150 W/m². Zugleich emittiert die Wand auch Wärmestrahlung – aber immer erheblich weniger als eingestrahlt wird.“

    Der letzte Satz – und der bildet den sachlichen Kern Ihrer Argumentation – ist schlichtweg falsch.

    Im Januar erhalten Hauswände (50 ° geogr. Breite) je nach Himmelsrichtung folgende Tagessummen an Gesamtstrahlung: N: 0,375, O/W: 1,485; S: 4,838 jeweils in kWh/(m² d); das gewichtete Mittel beträgt 2,05 kWh/m²/d.

    Nach Ihren Angaben in Ihren Beiträgen weiter oben hat ein Haus im frostigen Winter eine Wandtemperatur an der äußeren Oberfläche von -5 °C, also 268 K, das Einsetzen in die ebenfalls von Ihnen gepostete Stefan-Bolzmannsche Strahlungsformel (epsilon = 0,9) ergibt eine vom Haus emittierte Wärmestrahlung von 263 W/m² in 24 Stunden also 6,31 kWh/(m² d).

    An einem kalten Januartag emittiert das Haus also dreimal soviel Wärmestrahlung wie es empfängt.

    Antworten
  34. Es ist immer wieder köstlich, die mehr oder wenig emotionalen, polemischen oder teilweise fiesen Unterstellungen zu lesen, wenn es um die Beurteilung von Wärmedämmung an Aussenwänden geht. Dabei reichte es doch, wenn man sich auf ein paar nachvollziehbare Fakten verständigen könnte.

    1. Herr Drewer hat recht, wenn er schreibt: in „dem die dynamischen Effekte sich herausmitteln“, das kann man bei den verfügbaren Simulationsprogrammen wie wufi sehen und wurde von Hauser und anderen nach meinem Verständnis belegt.

    2. Auch Herr Schwan hat recht, dass sowohl das Wettergeschehen am Gebäude als auch die auf das Gebäude einwirkende Strahlung einen Effekt auf den Wärmeverbrauch über die Heizungsperiode hat. Ob eine windabweisende Bepflanzung das Haus schützt, ob es in einer Tallage oder auf frei auf einem Berg steht, hat natürlich einen Einfluss. Dies gilt aber unabhängig von der Qualität der Aussenwand.

    3. Die Frage ist doch nicht ob Dämmung dämmt, sondern ob die Art und Weise und der Umfang, wie es im Moment mit tausenden von Quadratmetern an Fassaden geschieht, noch sinnvoll ist, da es für uns Architekten unkalkulierbare Haftungsrisiken birgt.

    4. Herr Drewer weist zu Recht immer wieder darauf hin, dass es sehr viele Dämmmaßnahmen an Gebäuden gibt, die sehr sinnvoll und auch rentabel sind, schon gar, wenn die Energiepreise auch nur noch halb so stark ansteigen, wie die letzten Jahre. Aber was gilt für die Aussenwand? Meine für mehrere Berliner Altbauten durchkalkulierten Kosten führen – bei einer Steigerung der Energiepreise um 5% – zu ROI von 24 bis 32 Jahren, bei einfachen Putzfassaden. Trotzdem macht es Sinn diese Fassaden zu dämmen, da die Oberflächentemperatur auf der Innenseite der Aussenwand um mehrere Grad im Winter ansteigt und damit eine Komfortverbesserung einhergeht, die die Kunden wünschen.

    5. Niemand verlangt von uns Architekten ein Polystyrolsystem mit Dünnschichtspachtelputz und biozid eingestellter Farbe vor die Wand zu kleben. Dies lehne ich aus Haftungsgründen ab und oder schlage dem Kunden andere Systeme vor, die die bekannten Nachteile nicht aufweisen.

    6. Wir brauchen uns über die Frage, ob es Sinn macht bei einen Altbau eine Wärmedämmung auf die Fassade zu bringen, nicht streiten, da dies immer vom Einzelfall abhängt!!! Natürlich macht es Sinn eine schlechte KSV-Wand einer 60er Jahre Nordfassade energetisch zu verbessern, eine innerstädtische Stuckfassade wohl eher nicht.

    7. Ob die von aussen kommende Strahlung von der Aussenwand aufgenommen wird, hängt von der Wärmeleitfähigkeit und der Masse der obersten Schicht ab. Eine auf einer Dämmung aufgebrachte 2,5 cm dicke Kratzputzfassade oder eine Vormauerung verhält sich da deutlich anders als 4 mm Kunststoffspachtelschicht und hat Einfluss auf den Wärmeverlust dieser Wand.

    8. Daraus resultiert, dass es durchaus eine Optimierungsmöglichkeit für die gedämmte Aussenwand gibt. Dies ist allerdings nicht der von der ENEV verlangte U-Wert von 0,24 W/m²K. Wir sind die Fachleute, die die Optimierung schulden und sollten uns dieser Aufgabe auch stellen.

    Zum Abschluss noch zwei Erkenntnisse, die in dieser Diskussion immer untergehen:
    a) DIN Normen sind Lobbyistenvereinbarungen zu Lasten Dritter, nämlich unseren Auftraggebern! (auch die ENEV)
    b) Wir haben unendlich viel Energie auf dieser Erde zur Verfügung und nutzen nur die falschen Umwandlungstechniken.

    Um den Beitrag zu vervollständigen: Ich selbst wohne in einem wärmegedämmten Berliner Altbau, das Haus wird mit einem Blockheitzkraftwerk mit Wärme und Strom versorgt und unsere Energieverbräuche sind extrem niedrig.

    Gruß aus Berlin

    Antworten
  35. Lieber Herr Drewer,
    der scheinbar anonym bleiben wollende Physiker hat damit recht, dass man für die Erstellung einer Energiebilanz die Oberflächentemperaturen kennen muss. Sollte er mir darin zustimmen, dass die Energiebilanz an der Aussenwandfläche entscheidend ist, wäre das ein großer Erkenntnisfortschritt.Er weiß aber nicht, dass diese Temperaturen so gut wie gar nichts mit den Wärmeleitungsprozessen in der Wand zu tun haben.

    Richtig hingegen ist, dass diese Temperaturen von den Randbedingungen außerhalb der Wand abhängen, also vom mehr oder weniger großen exogenen Energieeintrag und dem gleichzeitig stattfindenden Energieabtrag. Das wurde bereits vielfach durch Messungen bestätigt.

    Z.B. wollte man an einer von mir durchgeführten Sanierung eines denkmalgeschützten Fabrikgebäudes in Leipzig an der Lütznerstrasse 77, das nicht nur mit der Hieronymus Lotter Medaille für die beste Sanierung des Jahres 2006 sondern auch mit dem 2. Preis im KfW-Award 2006 wegen des „interessanten energetischen Konzepts“ unter Führung des Kollegen Prof. Kollhoff ausgezeichnet wurde, wissen, ob sich die dort verlegten Wandheizungen auf die Oberflächentemperatur an der Wandaussenseite auswirken würde. Die Wandheizung war auf ungedämmten 38 cm dicken Backsteinwänden verlegt worden. Zum Messzeitpunkt betrug die Innenwandoberflächentemperatur 23 °C.

    Gemessen wurde an unbeschienenen Wandpartien, teils im Bereich von Wandheizungen, teils an unbeheizten Wandpartien. Das Ergebnis war eindeutig:
    Es gab keinen Einfluss des Beheizungszustands. Die Wandoberflächentemperaturen waren völlig gleich. Zur Kontrolle wurden auch freistehende Gartenmauern gemessen.
    Auch hier wurden die gleichen Temperaturen gemessen.

    Das eindeutige Ergebnis lautet: Bei gemauerten Wänden hat der Energiezustand am Innenbereich keine signifikante Auswirkung auf die Oberflächentemperatur außen.

    Dieses Ergebnis leuchtet auch sehr einfach ein, vergleicht man die im Spiele stehenden Energiemengen. Gegenüber den exogen eingetragenen Energiemengen sind die von innen ankommenden Energiebeträge marginal.

    Schließlich sollte man erkennen, dass die entscheidende Systemgrenze, an der die energetischen Prozesse entschieden werden, die Außenwandoberfläche ist. Dort – und nur dort geht Energie dem Gebäude verloren oder wird gewonnen.

    Der große Fehler in der EnEV besteht darin, dass die in der Wand geleitete Energie als verloren angesehen müsste. Das ist sie aber augenscheinlich nicht, weil sie nämlich noch im Gebäude drin steckt. Energieverlust und Energiegewinn finden nur an der Gebäudeoberfläche statt, keinen Millimeter dahinter oder davor.

    Dass Sie dem nun – obwohl leicht begreifbar – zustimmen werden, erwarte ich nicht von Ihnen. Schließlich ist der Vertrieb von Dämmstoffen Ihre Existenzgrundlage, an der ich rüttle.

    Mit besten Grüssen

    Christoph Schwan
    Architekt

    Antworten
  36. Sehr geehrte Leser,

    ich darf mich schnell dazwischen klemmen – bevor Herr Arnold Drewer, der Geschäftsführer der Vertriebsgesellschaft für innovative Dämmstoffe mbH wieder Herrn Schwan in seine Schranken weist – zum Nutzen des Weltklimas und der möglicherweise gebremsten Verkaufsmöglichkeiten innovativer Dämmstoffe.

    Ich wage es zwar kaum noch, den gewichtigen Aussagen von Herrn Drewer zu widersprechen, ist er doch zugleich Geschäftsführer des über alle Grenzen anerkannten IpeG-Instituts, was sich für preisoptimierte Gebäudemodernisierungen
    kümmert – ebenfalls aus Paderborn.

    Ich bringe deshalb allen Mut zusammen und verteidige die niedrigeren Energiekennwerte des von mir vertretenen Verbraucherschutzvereins und des Traditionsunternehmens techem gegenüber denen von CO2online, die Herr Drewer bevorzugt. Es gehört aus meiner Sicht zum Allgemeinwissen, dass sich an CO2online Mieter und Eigentümer wenden, die überhöhte Heizkosten haben. Die logische Folge ist, dass der Durchschnitt bei CO2online höher liegen muss als bei techem oder uns. Im übrigen basiert der Wert von 135 kWh pro qm Wohnfläche im Jahr bei CO2online auf Daten des Jahres 2009, die selbst dort überholt sind.

    Das kann man durchaus ignorieren, wenn man innovative Dämmstoffe zu verkaufen hat. Man sollte da tolerant sein.

    Und dass sich selbst mit den von Herrn Drewer überhöhten Werten eine Außendämmung an einer Bestandimmobilie nicht rechnet, gehört inzwischen ebenfalls zur Allgemeinbildung. Sogar die SPD – durchaus unverdächtig mit Gabriel auf diesem Fachgebiet – erklärt: „Die Einsparungen an Energie amortisieren die nötigen Investionen nicht – auch langfristig nicht.“ (Siehe „Energieeffizienz in Gebäuden, Jahrbuch 2013).

    Dem kann aus der Praxis zugestimmt werden, auch wenn Drewer hier wieder andere „Erfahrungen“ bei Mietern und mit seinen Dämmstoffkäufern hat.
    So hatte Herr Czop aus Nürnberg im Jahr 2011 Heizkosten von gesamt 398,52 € zu bezahlen. Nach der Dämmung der Außenwände seiner Wohnanlage musste er eine „Modernisierungserhöhung“ für die Dämmung der Wohnanlage von 851,04 € im Jahr bezahlen, also mindestens das 10fache einer theoretischen Einsparung.
    Bei Herrn Neumann in Berlin errechnete der Architekt eine Solleinsparung von ganzen 85,- € im Jahr. Dafür gab es dann eine Mieterhöhung vom dämmgläubigen Vermieter von 918,80 € für das Jahr – dank eines „innovativen Dämmstoffs“.

    Früher hat man den Bürgern IOS-Aktion, dann Aktien des Neuen Marktes, dann Schrottimmobilien und heute Außenwanddämmungen an Bestandsimmoblilien aufgeschwatzt. Ein Glück für uns Bürger, das es noch redliche Architekten und Baufachleute gibt, die uns sachgerecht aufklären. Das meint jetzt abschließend

    mit freundlichen Grüßen
    Norbert Deul – Vorstand
    Schutzgemeinschaft für Wohnungseigentümer und Mieter e.V.
    – Hausgeld-Vergleich / Hausverwalter-Check –
    91224 Pommelsbrunn b. Nürnberg
    Tel.: 09154/1602

    Antworten
  37. Liebe Leser
    Ich bin erstaunt, dass bei den deutschen Architekten hinsichtlich Klima, Bauen und Energie noch immer keine Klarheit herrscht.
    Diesbezüglich habe ich versucht Herrn Flasbarth vom UBA klarzumachen, dass das „Haus 2019“ eine Totgeburt ist. Seine Mitarbeiter wollen aber nichts von meiner Kritik wissen. Dabei geht es nicht um hochtrabende Bauphysik sondern nur um einfache Baumaterialkunde.
    Ein befreundeter Architekt schrieb mir heute, ich solle das DAB über die UBA-Schande Haus 2019 informieren. Nachdem ich aber die Voreingenommenheit von Herrn Chefredaktor Roland Stimpel zur Kenntnis genommen habe, wird das kaum sinnvoll sein.
    Ich wäre gespannt hier zu vernehmen, ob man die Baumaterialkunde der vergangenen 100 Jahre noch beherrscht, welche bis zum vergagenen Weltkrieg noch ausgiebig und mit grossem Erfolg im „Gesundheitsingenieur“ diskutiert wurde.
    Herzliche Grüsse
    Paul Bossert, jetzt aus Basel (Schweiz)

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  38. S.g. Herren,
    dem Argument von Hr. Schwan mit den exogenen Wärmeeintrag der Sonne kann ich gut folgen, treibt dieser doch sozusagen die vielen Photovoltaikanlagen im Land an (die wären ansonsten ja kompletter Unsinn;-)), außerdem scheint dieser den von Hr. Drews nachträglich gedämmten zweischaigen Mauerwerken auch nicht zu schaden…

    mfG
    P-E. Huppert

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  39. Rechnet man den gesamten Energieeintrag bei einem Gebäude aus und bezieht man hierbei die Leistung der Heizanlage mit ein, sieht man, dass der Anteil der Heizanlage
    irgendwo bei 2 – 5 % liegt. Diese Erkenntnis widerspricht dem Gefühl und ist fast unglaublich. Vielleicht verstehen Sie das besser, wenn Sie sich vorstellen, dass das Gebäude sich in einer Umgebung mit dem energetischen Zustand des absoluten Nullpunkts befindet. Die exogene Energie wird also auf Null gesetzt. Sodann beträgt das Temperaturgefälle von innen nach aussen 293 K.

    Daher bin ich dafür, in energetischen Berechnungen die exogene Energie zu berücksichtigen, also das Wetter in Simulationsrechnungen zu berücksichtigen.
    Dann kämen wir endlich auch darauf, wie man tatsächlich Heizenergie einsparen kann.

    Beste Grüsse

    Christoph Schwan
    Architekt

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  40. Mit großem Interesse kämpfte ich mich durch die umfängliche und leider auch teils emotional geführte Debatte.
    Ich möchte daher nicht viel Worte machen und mich in meinem Kurzbeitrag auf eine einzige Fragestellung beschränken:

    Wenn die Herren Fischer, Meier, Schwan usw. recht haben, wie kommt es dann, dass meine Bauherrn nach Fertigstellung der jeweiligen Maßnahme (ich realisiere energetische Altbausanierungen bei Wohngebäuden – meist in Verbindung mit WDVS) durchgängig etwa folgendes berichten:

    – die Zeit der kalten Füße ist endlich vorbei und es zieht nicht mehr
    – Haus ist morgens trotz Nachtabsenkung/Hzg. nicht klamm + der Schimmel ist weg
    – die Brennstoffverbräuche liegen zwischen 30 und 45% niedriger als vorher

    Kann mir das jemand ohne bauphysikalische Einlassungen beantworten?

    Mit kollegialen Grüßen

    Ulrich Morenz, Regensburg
    (Architekt + Energieberater)

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  41. Dämmungslos, hoffnungslos….

    Von der Natur lernen, bringt mehr als sich gegenseitig mit Behauptungen und Gegenbehauptungen zu bekämpfen und anzufeinden.
    Wenn man sich die Meinungen in diesem Portal durchliest, wundert man sich nicht mehr, dass vieles in der Bauwelt danebengeht. Menschen machen Fehler wie z.B. Flughafen BER, Oper Hamburg usw. was an und für sich noch gut wäre, wenn man daraus lernen und die richtigen Konsequenzen ziehen würde.
    Die Wärmedämmverordnung scheint mir wie viele anderen „Produkte“ des Deutschen Regulierungswahns danebengegangen zu sein. Schaut man sich die Situation genauer an und hat u.U. gewisse Detailkenntnisse, sieht man einen gewissen Mix von Lobbyismus, Korruption in Form von „Vitamin B“ und Unfähigkeit der dafür „Zuständigen“. Fehler einzusehen macht vielen Menschen scheinbar solche Probleme, dass Fehler als alternativlos und in den Verantwortungsbereich anderer abgeschoben werden. Fehler zu erkennen und dann die daraus richtigen Erkenntnisse als Lösung neu anzugehen ist die bessere Alternative. Anders denken verboten oder Denkblockade???

    Nun aber zurück zum Thema „Dämmungslos, hoffnungslos…“
    Die Natur zeigt uns die Zusammenhänge von Luftfeuchtigkeit, Klima- und Wärmeaustausch. Warme Luft steigt immer aufwärts und transportiert die Luftfeuchtigkeit in die Höhe. Ist ein gewisser Grad an Feuchtigkeit in den oberen Luftschichten erreicht und abgekühlt, kommt die Feuchtigkeit in Form von Regen herunter. Übertragen auf das Raumklima in unseren Gebäuden bedeutet das, dass man den Boden, die Decken und die Fenster (inkl. Lüftungsbedingungen) als wichtiger ansehen sollte als die Wände. Ein Gebäude bzw. der einzelne Raum besteht hauptsächlich aus weiniger Außenwände als Innenwände.
    In der Natur vermischt sich die Luftmasse deutlich kräftiger als in unseren Räumen. Die Verteilung der Luft und der darin enthaltenen Feuchtigkeit in Räumen ist besonders ungleichmäßig. Wir haben also unterschiedliche Außenbedingungen und unterschiedliche Innenbedingungen. Bedenkt man z.B., dass in aller Regel die Heizkörper unter den Fenstern montiert sind und dadurch zwangsweise der Temperaturunterschied im Raum unausgeglichen ist, kommt man dahinter wie das Problem anzugehen ist. Mit Fußbodenheizungen sieht die Situation günstiger aus. Wer „normale“ Heizkörper hat, sollte sich kleine 24V Lüfterleisten oben auf die Heizkörper montieren und dafür sorgen, dass die aufsteigende Luft am Heizkörper sanft und gleichmäßig in den Raum verteilt wird. Noch besser wäre es wenn man so etwas gleich bei der Konstruktion eines Heizkörpers bedacht hätte. Hiermit kann man die Heizkosten um ca. 40-60% senken. Die Relation der Kosten für die Wärmedämmung und dieser Lüftertechnik und deren Kosten-Nutzenverhältnis kann sich jeder selbst überlegen.

    Das Aufnahmevermögen an Feuchtigkeit bzw. Transportvermögen der Luft ist stark temperaturabhängig. Luftmassen mit einem hohen Feuchtigkeitsanteil fühlen sich kälter an als trockene Luft. Hinzu kommt der Faktor Einwirkzeit von Luft, Feuchtigkeit und Temperaturen auf die vorhandenen Materialien und deren Speicherverhalten. So kann es durchaus sein, dass die Heizkosten nach der Gebäudeisolierung in die Höhe gehen.
    Eine ungleiche Luftmassenfeuchtigkeitsverteilung in den Räumen wird verstärkt, wenn man den Speicher Außenwände als Feuchtigkeitsregulator, wie in der Wärmedämmverordnung gefordert, durch eine dicke Isolierung als Puffer ausschaltet. Funktionieren könnte die Isolierung nur, wenn man zwischen dem Mauerwerk und der Isolierebene einen kräftigen Luftmassenaustausch durch die thermischen Eigenschaften der Luft erreicht. Die guten Isolierwerte der Dämmung verhindern aber eine Erhitzung der Luftmassen zwischen Mauerwerk und Isolierung. Ein Luft- und Feuchtigkeitsaustausch kann deshalb nicht stattfinden. Je nach Bauart, Innenraumbedingung und der Luftfeuchtigkeitssituation in den Räumen kann dies zu einer Versottung des Mauerwerks führen.
    Kommt ein ungünstiger Luftaustausch bei der Raumbelüftung über die Fenster hinzu, wird man in den Ecken des Innenraumes eine erhöhte Ansammlung von Luftfeuchtigkeit finden. Die abgestandene feuchte Luft bildet einen guten Nährboden für die Schimmelbildung.
    Ohne Isolierung findet eigenständig ein Luft-Feuchtigkeitsaustausch im Mauerwerk statt. Wer es von der Natur lernen will schaut sich bei frostigen Tagen ein Mauerwerk an das von der Sonne frisch angestrahlt wird. Man sieht deutlich wie die Luftmassen allein von der Thermik getrieben die Feuchtigkeit aus dem Mauerwerk aufsaugen.

    Der Gesetzgeber sollte Bauherren, Architekten und der Industrie Freiräume lassen um der Kreativität und den Erfindergeist zu fördern und nicht durch fachlich zweifelhafte Vorgaben Neuentwicklungen blockieren. In der globalen Welt wandern dann die Ideen aus, und wir können neidvoll zusehen wie es andere besser machen. Beispiele dafür gibt es genug. Wenn man alles interessiert beobachtet kommt man von selbst darauf.

    Es gibt zum Glück auch Entwickler und Fachleute die nicht dem bürokratisch verordneten „Fortschritt“ blind folgen und versuchen neue innovative Wege zu gehen. Leicht haben die es nicht, was manchmal dann in Frust und Verzweiflung umschlägt. So kann man sich die Äußerungen des Architekt Konrad Fischer durchaus erklären. Schaut man sich die Problemprojekte an, muss man eingestehen, hier hat man ein ernsthaftes Problem. Wenn dann der Staat dies durch Zwangsauflagen herbeiführt, aber keine Haftung für Fehlentscheidungen übernimmt, bleiben frustrierte Hausbesitzer übrig. So klagt dann jeder gegen jeden und alle sind unzufrieden.

    So lässt sich Fortschritt vermeiden den wir irgendwann dann teuer importieren müssen. Dass man so Arbeitsplätze, Zukunftsperspektiven und künftige Steuereinnahmen verhindert, das soll verstehen wer will. Der Rest der Welt schüttelt darüber nur den Kopf.
    Erfindergeist und gute Ideen sind nicht nur auf Deutschland begrenzt. Schaut man sich weltweit ergebnisneutral um, muss man Respekt haben, was da alles geleistet wird. Dabei sind auch deutsche Architekten zu finden, die hervorragende Arbeit leisten und dem europäischen und deutschen Vorschriftendschungel entflohen sind.
    In Norddeutschland versucht man die Wärmedämmung durch eine dreischalige Bauweisemit außenliegender Klinkerwand besser zu machen. Erste Erfahrungen zeigen, es könnte in die richtige Richtung gehen und funktionieren. Die extrem hohen Kosten werden aber einem breiten Erfolg im Wege stehen.
    Wie eine optimale Klimatisierung von Gebäuden insbesondere Verwaltungsgebäude, Sportstätten, Produktionshallen, Einkaufszentren, Parkhäuser usw. aussieht, zeigen z.B. Textilfassaden. Ja Textilfassaden. Zwar nicht immer geeignet für Wohnhäuser, da es dort oft zu viele Fenster und Aussparungen wie Balkone etc. vorhanden sind die den Effekt der Luftzirkulation verringern.
    Was geschieht bei einer Textilfassade?
    Ein speziell beschichtetes Gewebe mit ca. 18% Öffnungsanteil wird dabei in einem Abstand von ca. 10-100 cm vor den eigentlichen Gebäudewänden gespannt. Das Gewebe schützt das Gebäude wie eine zweite Haut, lässt einen intensiven Luftaustausch zu und puffert gleichzeitig die Temperaturunterschiede. Die dahinter befindliche Luft kann sich im Sommer mehr, im Winter weniger erwärmen, steigt nach oben und tritt dort ungehindert über das Gewebe aus. So kühlt sich das Gebäude im Sommer und wärmt sich nur durch die im Winter weniger aufsteigende kältere Luft und sorgt so für ein optimales Klima zu jeder Jahreszeit.
    Interessant oder haben Sie noch Zweifel? Infos dazu finden Sie im Internet unter http://www.membranarchitektur.de
    Gerne zeige ich Ihnen ein Projekt das wir verwirklicht haben bei dem nicht nur das Problem der Gebäudeklimatisierung sondern auch Lärmschutz und Optik mitentscheidend für die Wahl einer Textilfassade von Seite des Auftraggebers waren. Die Problematik: älteres heruntergekommenes Industriegebäude neben einer Autobahn soll so saniert werden, dass die Punkte Energie, Lärmschutz , Optik und Kosten in einem gesundem Verhältnis stehen. Die Energiebilanz ist hervorragend, da im Sommer die Klimaanlagen nur noch für die Raumbelüftung und nicht für die Kühlung benötigt werden. Die Heizkosten für dieses relativ große Objekt liegen beim Niveau eines einfachen Wohnhauses. Heute ist dieses Projekt ein Schmuckstück und Vorzeigeobjekt in der Region und der Investor will von uns bereits weitere Objekte auf diese Art sanieren und modernisieren lassen.
    Hoffnungslos muss nicht sein wenn es gelingt Denkblockaden zu überwinden.

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  42. Einen Gruss an den Kollegen Morenz aus Regensburg, wo ich selbst von 1966 – 1981 tätig war.

    Dämmmassnahmen an Keller – und Dachdecken sind durchaus sinnvoll und tragen zur Einsparung von Heizenergie bei. Nicht so aber an Aussenwänden. Der Bundesverband WDV in Baden-Baden sucht immer noch verzweifelt nach wissenschaftlich belegbaren Beispielen dafür, dass Aussendämmungen zur Energieeinsparung beitragen. Da müsste es also Beispiele von Häusern geben, bei denen ausser einer Aussendämmung an Wänden sonst nichts gemacht wurde.

    Kollege Morenz nennt sich auch Energieberater. Das ist aber jeder verantwortungsbewusst planender Architekt., also jeder Träger des Titels Architekt.

    Aber vielleicht kann der Kollege Morenz ein Beispiel der geforderten Art vorführen.
    Gelegentlich gehe ich den Behauptungen morenz´scher Art nach und stelle regelmässig fest, dass fast immer Fenster erneuert worden sind, Dachböden und Kellerdecken gedämmt worden sind und als meistens wirkungsvollste Massnahme die Beheizungsanlage überarbeitet oder erneuert worden ist.

    Gruss
    Christoph Schwan
    Architekt in Berlin

    Antworten
  43. Liebe Kolleginnen und Kollegen,

    Hier wir ein spannender Glaubenskrieg geführt, der anscheinend unüberbrückbare Gräben aufweist. Ich habe persönlich sowohl Erfahrungen mit Primärenergieeinsparungen durch WDV-Systeme als auch mit partieller energetischer Sanierung und Beibehaltung monolithischer Wandaufbauten im Geschoßwohnungsbau, die deutlich geringere Verbräuche aufweisen, wie die EnEV rechnerisch abbildet.

    Ich denke, dass die einfache und unreflektierte Betrachtung nach EnEV oft in die falsche Richtung führt. Viel wichtiger ist eine Betrachtung z.B. des U-effektiv, der maßgeblichen Wärmebrücken und des tatsächlichen Wärmebedarfs. Daraus abgeleitet sollte dann eine objekttbezogene, energetische Sanierung folgen. Das bedeutet nicht zwingend die banale Dämmung der Fassade.

    Es mag sein, dass Äusserungen des Kollegen Fischer provozierend und degoutant sind. Gleichwohl ist im Zusammenhang bauphysikalischer Zusammenhänge die formalästhetische Betrachtung von Äusserungen nicht zielführend.

    Karim El Ansari, Architekt

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  44. Nur ein paar Fragen zum Nachdenken:

    1)
    Das Wetter ist die Ursache dafür, dass in unseren Breiten Gebäude zeitweise beheizt werden müssen. Warum – um Himmels Willen – kommt das Wetter in unseren amtlich vorgeschriebenen Berechnungen nicht vor?

    2)
    Am gesamten Energieeintrag bei einem Gebäude ist die Heizanlage mit 2 – 5% beteiligt. Der sonstige Energieeintrag hat natürliche Ursachen wie Sonne, Umgebungsstrahlung, diffuse Strahlung, Konvektion wenn die Aussenwandoberflächen kälter als die Luft sind. Hätten wir diesen Energieeintrag nicht, müssten wir 50 x soviel Energie in den Heizanlagen erzeugen.

    Warum – um Himmels Willen – kommt das in den amtlichen Berechnungen nicht vor und wird nicht behandelt?

    3)
    Strahlungsprozesse bestreiten mindestens 80% des Energieumsatzes im Gebäudebereich. Warum – um Himmels Willen – kommen Strahlungsprozesse in unseren amtlichen Berechnungen nicht vor?

    4)
    Die energetischen Prozesse an und in einem Gebäude sind einem ständigen Wechsel unterworfen. Man nennt das „instationär“. In unseren amtlichen Berechnungen wird davon ausgegangen, dass dieser Wechsel nicht stattfindet, was gleichbedeutend damit ist, dass unsere Gebäude in gleichmässig temperierten Hallen stehen. Das nennt man „stationär“.

    Wie lange eigentlich wollen wir Architekten diesen staatlich verordneten Unfug noch weiter tragen? Ist uns unser Schamgefühl dafür, dass da fast alle Architekten mitspielen, abhanden gekommen?

    Es grüsst Euch

    Christoph Schwan
    Architekt in Berlin.

    Antworten
  45. Warum Herr Fischer immer wieder Vergleiche zu Konzentrationslager, Ausschwitz, Vergasungen, etc., anstellt, mag sicherlich auch dazu dienen, einfach Aufmerksamkeit zu erregen. Er sollte sich jedoch fragen, ob er das unermessliche Leid, das Menschen durch die Nazis erfahren haben, durch derartige Vergleiche relativiert – im Sinne „Es war ja gar nicht so schlimm unter Adolf“. Da er diese Bezüge immer wieder äußert, scheint sich eine gewisse Neigung zur Verharmlosung der faschistischen Verbrechen an die Menschheit fest in sein Gedankengut eingeprägt zu haben. Ob man daraus eine neofaschistische Grundhaltung ableiten kann, mag jeder selber entscheiden.

    Die Diskussionen um die nicht politischen Thesen von Konrad Fischer, Prof. Meier, u.a., wurden bereits vielfach in diversen Foren bis ins letzte Detail diskutiert (s. http://www.haustechnikdialog.de, bau.net,…).

    Von Dipl. Physiker Jochen Ebel gibt es zu einer themenbezogenen Schrift von Prof. Meier entsprechende Anmerkungen, die dessen Thesen mit physikalisch begründeten Argumenten widerlegen.

    Herrn Schwans Fragen wurden alle bereits ausführlich im Forum Haustechnikdialog.de von allen Seiten diskutiert.

    Woran es diesen, oft verächtlich als „Ziegelphysiker“ titulierten Vertretern aber mangelt, sind Beweise, dass Ihre Theorien in der Praxis funktionieren.

    Es gibt z. B. diverses Verbrauchsangaben von Privaten im WWW, die Aussagen zu Energieverbräuchen nach Dämmmaßnahmen zulassen.

    Gibt es z. B. Energieverbrauchsangaben der letzten 5 Jahre in Häusern, die nach Konrad Fischer massiv gebaut sind ?

    Kann Herr Schwan Verbrauchsangaben von Häusern vorlegen, die er ohne Dämmmaterialien gebaut oder saniert hat?

    Hat Herr Bossert Angaben zu den Häusern in den letzten Jahren gemacht?

    Gibt es Angaben von Privatleuten, die sich über die niedrigen Heizenergieverbräuche der ungedämmten massiven Gebäude freuen?

    Ist es so schwer, aktuelle Verbrauchswerte vorzulegen. Es gibt doch noch so viele nicht gedämmte Häuser, die massiv gebaut sind, alte Fenster haben, kein ausgebautes Dach haben und mit einem alten Heizkessel betrieben werden. Gerade für die o. g. Praktiker sollte es nicht schwer sein, genügend Datenmaterial von Ihren Kunden zu bekommen und die Energieverbräuche als Glanzleistung der Bauweise von 1900 darzustellen.

    Herr Konrad Fischer schreibt sehr viel, jedoch beziehen sich seine Belege immer wieder auf dieselben alten und teilweise widerlegten Quellen. Vielleicht hat er einfach nichts Besseres anzubieten ?!

    Die kritische Haltung zur politischen Frage der Dämmvorgaben teile ich teilweise mit Herrn Fischer. Die Dämmlobby ist sehr stark in diesen Land und forciert die politischen Dämmvorgaben zu Ihren Gunsten. Auf der anderen Seite verschleppt und verhindert z. B. die deutsche Autolobby in Europa und in Deutschland entsprechende engere Vorgaben für Autos. Wer glaubt denn da noch einen verantwortlichen Politiker, der dem kleinen Hausbesitzer immer wieder weiter verschärfte EnEV um die Ohren haut und heuchlerisch behauptet, es sei ja auch zu seinem Wohl und sich gleichzeitig in einen dicken Dienstwagen von A*, M* oder B* fahren läßt, die sich angeblich nicht in der Lage sehen, geplante europäische Vorgaben zur Energieeinsparung beim Auto umzusetzen.

    Grüsse
    Gerhard Loose

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  46. Vielen Hausbesitzern kommt es gar nicht so sehr auf die ökologischen Bedenken, auf die Nachhaltigkeit oder gar Bedenken hinsichtlich des Brandschutzes bei Polystyrol-Fassadendämmungen an, sie wollen einfach nur Energie und damit Geld sparen. Wie realistisch das ist, versucht ein Beitrag des WDR herauszufinden, der gestern (7.2.2014) ausgestrahlt wurde und der über die WDR-Mediathek aufgerufen werden kann: http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/servicezeit/videoservicezeitreportagewaermedaemmung100_tag-07022014.html
    Ich werde die Diskussion hier verfolgen und bin gespannt, welche Argumente Polystyrol-Befürwortern jetzt noch übrig bleiben.

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  47. Dämmungslos, hemmungslos: hallo zusammen, habe diese Diskussionsrunde erst heute identifiziert. Es wird mit sehr viel „Leidenschaft“ diese Thema diskutiert. Als Täter (Rolle als Energieberater) und Opfer (als Vermieter von teilweise gedämmten und Bewohner von gedämmten und ungedämmten (in Sinne von fehlender Dämmung mit Heizrohren direkt an den Dachziegeln) Wohnungen habe ich die einzelnen Beiträge mit Interesse verfolgt.

    Die Problematik von Dämmmaterialien möchte ich nicht verniedlichen. Ich denke jedoch, dass es auf die Art und Weise ankommt, wie Dämmung ggf. im Kontext mit Erneuerung von Fenstern ausgeführt wird und wie Lüftung, Lüftungsmöglichkeiten bzw. Verhalten von Bewohnern (in Küchen und Bädern) in diesen Gebäuden stattfindet. Hierbei wird das Thema Lüftung ja seit einem Jahr auf Energieberatungsseite (DIN 1946-1) im Zusammenhang mit Folgen der Dämmung völlig „neu“ erfunden. Denn „mann“ weiss nach den Lehrstunden dass gute Lüftung (also der Luftaustausch zwischen außen und innen) in einem Gebäude nur dann gut und zuverlässig stattfinden kann, wenn ein elektrisches Gerät diese Luft von innen nach außen und umgekehrt, befördert, weil es anscheinend Amtsgerichte geben soll, die bei gedämmten Häusern Mietern eine manuelle Stoßlüftung nicht zumuten wollen. Aber das ist nur ein Nebenkriegsschauplatz.

    Die Frage Dämmung und Schimmelfreiheit kann ich (als Opfer = Nutzer) in einer seit 4 Jahren auf einer Gebäudeseite völlig ungedämmten Dachgeschosswohnung in Kiel „erfahren“. Bei -10°C Außentemp. werden im Innern der Wohnung aufgrund der als sogenannter Fußbodenheizrohre (rechteckförmig 2cmx4xm) doch noch 7°C Innenraumtemp. erzielt. Seit Sommer 2010 ist aufgrund einer Undichtigkeit im Dach die feuchte Dämmung entfernt worden. Die Eigentümergemeinschaft verteilt die Kosten mit Messung von „verbrauchsabhängigen“ Messzählern an Heizkörpern, die auch noch existieren, entsprechend auf die Bewohner (Mieter und dort Wohnende Eigentümer). Die führt dazu, dass der 2009 im Energieausweis stehende Wert von 169kWh/qm*a als Verbrauch aufgeführte Wert sich die letzten Jahre auf ca, 270kWh/qm*a entwickelt hat. Wie kann es sein, dass ein Energieberater in so einer Eigentumswohnung seit 4 Jahren lebt? Tja, gute Arbeit dauert eben solange sie dauert. Trotz Mediationsvereinbarung gemäß EnEV 2009 für die ungedämmte Dachfläche und oberste Geschossdecke mit der Hausverwaltung und den die WEG vertretenden Verwaltungsbeirat im Sommer 2011 hat sich nichts getan! Denn diese sind offensichtlich der Ansicht, dass sich diese lokale Modernisierung eine ungerechtfertigte Bereicherung eines einzelnen Wohnungseigentümers darstellt – der offensichtlich nicht die notwendige Sympathie der maßgebenden Beteiligten aufweist. Man könnte nun sagen, dass nach Fehlen der Dämmung der Dachfläche und natürlich auch der sich darunter befindlichen und nun seit 2010 zugänglichen ungedämmten Heizrohre sich nach Hinweis an die untere Bauaufsichtsbehörde in Kiel etwas tut (man erinnere sich nur, dass z.B. die Dämmung ungedämmter und zugänglicher Heizrohre seit mindestens 2006 Pflicht sei) – doch der damalige Oberbürgermeister Herr Albig – heute MP von SH – hat mich am 23.11.2011 darauf hingewiesen, dass ich doch bei den anderen Eigentümern dafür werben soll, die Anforderungen der EnEV umzusetzen. Seither weiß ich, dass die EnEV nur in Form privaten Engagements und privatrechtlicher Vereinbarungen – wenn sich denn daran einer halten will – umgesetzt wird.

    Als Verwaltungsbeirat eines Objekts in Berlin hat die vom Bezirksamt (untere Bauaufsichtsbehörde) erzwungene Modernisierungsmaßnahme gemäß EnEV 2009 (weil der Putz in 1qm-Platten vom Gebäude gefallen war), doch in der von der WEG umgesetzten Maßnahmen (Fenstertausch und Dämmung) zu einer Temperatur bereinigten Einsparung von 40% an Heizenergie geführt. Da diese Maßnahme auch schon 3 Jahre her ist und sich die Bewohner (50% Eigentümer – 50% Mieter) keine Schimmelbildung vermelden und die Heizkosten damit niedriger sind, hätte ich in Kiel gerne eine Temperaturerhöhung um 10°C – z. B. Aufgrund Dämmung gerne in Kauf genommen.

    Da ich in Kiel bei dieser Lage und als Württemberger – und nicht Schwabe (!) – die Schwaben wohnen im Übrigen in Bayern! – dieser kollektive Irrtum sollte an dieser Stelle auch mal ausgeräumt werden – denn das Bundesland heißt Baden-Württemberg und NICHT Baden-Schwaben!!!) und um Kosten zu sparen, dämme ich die Thermostate. Vielleicht ist das unsolidarisch – aber was solls – mit mir friert auch keiner bei 7°C Innenraumtemperatur. Ich glaube die Eigentümer in Kiel (Schlwesig – Holstein) zittern schon jetzt fürchterlich, wegen der angedrohten Bußgelder aus der EnEV2014. Huuuuuh!

    Eine andere Bewohnerin in diesem Haus in Kiel hat 2012 für ihre 35qm – DG-Wohnung doch tatsächlich mehr als 2.400€ an Heizkosten berechnet bekommen (=7,12€/qm).

    Auf jeden Fall wurde so verhindert, dass ich als Miteigentümer eine kuschlige Wohnung im Winter habe. Ich sehe nun in 2014 möglicher Weise einer erneuten Mediation bei Amtsgericht in Kiel entgegen. Ihr wisst ja, gute Arbeit dauert so lange wie sie dauert!
    Aber um Württemberger „auszuräuchern“, braucht man eine Eselsgeduld.
    Ihr wisst schon, wegen deren Ignoranz! Ich versichere Euch, es gibt in dieser Wohnung keinen Schimmel! Der Schnee auf den Sparrenbrettern (Bild vom 27.1.2014) hat auch dem Amtsrichter gestern die Tränen in die Augen getrieben.
    Man kann bei aller dialektischen Diskussion, in so einem Fall Dämmung dann doch etwas abgewinnen.
    Grüße in den Abschnitt Süd – im Feber 2014
    Eine einzelne Person im Norden

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  48. Moin.
    Als Emsländer im schwäbischen Württemberg habe ich aus den obigen Kommentaren letztlich vier Fragestellungen identifiziert:
    1. ist der U-Wert der EnEV als alleiniges Merkmal geeignet, ein Indikator für Energieeffizienz zu dienen?
    2. ist die Dämmung der Aussenhülle eines Gebäudes (dazu gehört m.E. Keller- und Außenwände, Dachflächen und Fenster) ökologisch sinnvoll?
    3. ist die Dämmung der Aussenhülle ökonomisch sinnvoll?
    4. führt die Dämmung der Aussenhülle zu einem subjektiv höherem Wohlbefinden der Bewohner?
    Mein Eindruck ist, dass in den obigen Kommentaren versucht wurde, alle Fragen mit einem Ansatz gleichberechtigt zu beantworten. Darin liegt jedoch die Gefahr der Glaubenskriege.
    Zu 1.: Hierüber mögen sich die Experten streiten, ich bin es nicht, da weder Architekt noch Energieberater, sondern Kaufmann.
    Zu 2.: es ist zu klären, was ökologische Sinnfälligkeit ist. Eine reine Beschränkung auf den CO2-Ausstoß ist unzureichend, wenn die Primärenergie aus regenerativen Energiequellen, z.B. Scheitholz, stammt. Wenn allerdings der Verbrauch fossiler Brennstoffe signifikant verringert werden kann, dann halte ich eine ökologischen Vorteilhaftigkeit für gegeben.
    Zu 3.: ich glaube, dass eine ökonomische Vorteilhaftigkeit in der Altbausanierung ( anders kann es beim Neubau sein) kaum zu erreichen ist. Hierzu sind zu viele Faktoren und Vorlieben der Bewohner zu beachten. Das von uns sanierte Bauernhaus mit 250qm Büro-/Wohnfläche hat ca. 70.000 Euro für die energetische Sanierung verursacht (komplette Heizungsanlage mit Gastherme und solare WW-Unterstützung, Wanddämmung mit 20cm Holzfaserplatten/Zellulose, Dreifachverglasung). Bei einer erwarteten Lebensdauer von 35 Jahren unter Vernachlässigung von Zinseffekten und Wartung-/Reparaturkosten könnten wir also 2.000 Euro p.a. zusätzlich verheizen. Bei momentan (2013) verbrauchten 20.000 kWh wären dass dann 60.000 kWh. Ich denke, dass würde reichen…
    Zu 4.: trotz der ökonomischen Unvorteilhaftigkeit lebe ich extrem gerne in dem Haus. Keine Zugluft, gutes ökologisches Gewissen, kein Schimmel, prima Raumklima und noch einige weitere Aspekte.
    Und hiermit komme ich zu meinem Fazit: Ich sehe die Aufgabe eines guten Architekten in der Altbausanierung darin, mit dem Kunden diese Fragen auszuloten und abzustimmen um dann ein auf den Kunden passendes Sanierungskonzept zu entwickeln. Alles andere sehe ich als einseitige Beratung an.
    Freundlichst,
    Stefan Rawe

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  49. Sehr geehrte Damen und Herren,

    nach dem Studium all der Briefe hier auf dieser Seite möchte ich einmal vorweg sagen, dass mir eine Diskreditierung eines Andersdenkenden Kopfschmerzen bereitet. Der Glaubenskrieg zwischen den römisch-katholischen Dämmern und der EnEv-Reformatoren, den nichtdämmenden Protestanten, weist große Parallelen zum historischen Vorbild auf.

    Dass Konrad Fischer mit seiner Webseite 5-stellige Werbeeinnahmen verzeichnet, ist sein Verdienst und es sei ihm unbenommen, seine Arbeit auf diesem Weg zu finanzieren. Fußballer nehmen z.B. für Haar- Rasierwasser und Unterwäschewerbung auch Geld ein und keinen Menschen stört das groß. Hauptsache, sie zeigen auf dem Platz Leistung.
    Auch dürfen Konrad-Fischer-Gegner gerne mal nach Fotos deutscher Politiker im Web suchen, auf denen sie in freundlicher Eintracht mit al-Gaddafi, Mubarak oder al-Assad zu sehen sind. Alle sind oder waren keine Israelfreunde und ihre Hände sind/waren blutbefleckt! Ahmadinejad ist da auch nicht viel besser, aber auch nicht schlechter.

    Argumente der Dämmpäpste, eine fachgerechte Dämmung verursache keine Schäden, setze ich mit einem Lotto-Sechser gleich. Jeder, der mal auf dem Bau gearbeitet hat, weiß, wie fachgerecht kreativ dort die Dinge gerne mal gehandhabt werden. Sollte, was nahezu ausgeschlossen ist, doch mal alles passen, dann kommt eben ein fröhlicher Specht, (www.spechtschaden.de) und haut ein oder zwei Löcher rein, und schon bald ist das ach so schöne homogene Gefüge ein Flickwerk sonders gleichen.

    Aber auch den Ketzern der Dämmung ist zu sagen, dass ich im Winter in meiner alten 36cm- Ziegelwand-Jugendstil-Mietwohnung in Berlin trotz Heizung die schönsten Eisblumenwiesen an den alten Kastenfenstern bewundern durfte und schon mal ins frösteln kam, als die Wohnung unterhalb mal einen Winter leer stand und nicht beheizt wurde. Trotzdem, ein Pulli und ein paar Socken halfen, diesen Mangel auszugleichen zumal man ob des ökologischen Gewissens, nicht unbedingt bei minus 20 Grad Aussentemperatur halbnackt durch eine überwarme Wohnung tänzeln sollte.
    Hier kann ich es mir nicht verkneifen, Herrn Drewer ob seines Vorschlags im Duell mit Herrn Fischer darauf hinzuweisen, dass er seinen Daunenschlafsack dann bitte noch mit einem Plastiksack als eine Art „Dampfsperre“ versiegeln sollte. Darf doch bei keiner fachgerechten Dämmung fehlen oder?

    Jedenfalls fand sich in all den Jahren in meiner Wohnung kein einziger Schimmelfleck im alten Gemäuer – im krassen Gegensatz zu dem supergedämmten Neubau, in welchem ich heute wohne. Trotz liebevoller Lüftungsrituale, zeugen hier und da schwarze Punkte davon, wie es hinter der Dämmung so aussehen mag. Gesundheitsfördernd kann das kaum sein und das erste Dämmverbot aus Oregon von 2007 scheint man hierzulande auch komplett ignorieren zu wollen.

    Als Neueigentümer eines alten, sanierungsbedürftigen Fachwerkhauses möchte ich natürlich kein ökonomisches wie auch ökologisches Desaster erleben. Leider erhalte ich bei der Recherche nach dem richtigen Weg stets diametrale Antworten. So wie mir geht es bestimmt auch abertausend Bauherren in dieser Republik. Angstvoll blicke ich auf all die Negativbeispiele sinnloser und ruinöser Dämmung. Die sich, davor können sich auch die Dämm-Katholiken nicht verstecken, inzwischen wie Sand am Meer finden und dem drohenden Ruin von Häuslebauern künden. Falls sie Glück haben, dann trifft es infolge Gewährleistung schlussendlich den ausführenden Handwerker und/oder den planenden Architekten. Für keinen der drei ein wünschenswertes Schicksal.

    Nehmen wir mal an, ich bin ein gewissenhafter Bauherr und bitte nun Konrad Fischer um eine Beratung für die Sanierung meines Fachwerkhauses. Das Rechenbeispiel auf seiner Webseite liegt um die 6000 €. Die Gegen-Meinung eines EnEv-Vertreters dürfte sicher nicht günstiger sein und schon bin ich bei 12000 € und dann ist noch kein Stein bewegt!
    Auf welche Beratung kann ich nun bauen? Die Sache mit dem Erfolgshonorar bei Ausführung wäre für den Bauherrn ein Gewinn. Ein Aspekt, den ich in dem Vorschlag des Berliner Architekten Christoph Schwan vom freien Wettbewerb erkennen kann. Im Darwin-Prinzip wird sich die bessere Idee durchsetzen.

    Nur noch eins, DDT, FCKW und Asbest waren einst Wundermittel und Heilmittel am Bau. Hemmungslos propagiert und angewendet wurden sie zum Fluch, deren Entsorgung uns noch auf Jahrzehnte hinaus Unsummen kosten wird. Ist die Dämmung unser Asbest von morgen?

    Edinger / Berlin

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  50. Die Energiebilanz wird mittels Dämmung unwesentlich günstiger. Die Amortisation bleibt damit auch aus. Die einzigste empfohlene Dämmung ist für die oberste Geschossdecke und diese möglichst natürlicher Art. Die solare Energie, die tagtäglich anliegt, optimal nutzen. Ich mache das mit einer Solarthermieanlage. Bastel ständig rum, um das effizienter zu machen. Z.B. 1. Pufferspeicher ein Heizkörperkreis. Im Winter liegen immer Plus-Grade an. Die Heizung läuft nachts öfter als tagsüber, wenn alles ordentlich eingestellt wird. Das heisst, alle Räume nach Nutzung voreinstellen, individuell anpassen. Im Bad habe ich 20-21°C. Echt durchheizen, das verringert die Vorlauftemperaturen. Früher dachte ich, die Nachtabsenkung ist ok, bis ich mich selbst dafür interessierte. Bei mir war standardmäßig die Heizung nebst Pumpe nachts aus. Werkseinstellung. Großer Fehler. Nun ist die Heizung nach meinen Bedürfnissen eingestellt. Tag-Heiz-Zeit: 05:00 bis 18:00, Nacht-Heiz-Zeit 18:01 bis 04:59. Ich heize mit Heizöl, das vom Blaubrenner im überdimensionierten Niedertemperaturkessel verbrannt wird. Den Brenner stelle ich mir auch selbst ein. Der Schornsteinfeger meint, die Brennwertheizungen haben keine besseren Werte. Ich weiss. Niemand braucht eine Heizung oder einen Kessel umrüsten, das kostet und spart nichts. Haltet im Winter die Hand auf eine sonnenbestrahlte Backsteinwand, dann auf eine geputzte und weiss gestrichene Wand. Das ist dann für mich Beweis genug, dass Dämmung Irrsinn ist. Herrn Konrad Fischer und seinen Kollegen, die die Dämmung stark kritisieren, ihnen gebührt Ehre und Dank.

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  51. Funktioniert Dämmung überhaupt? Oder doch besser: „Masse statt Dämmung“?
    Hier eine Nachricht für den „Architekten“ Fischer:
    —————–
    Schön, dass Herr Fischer u.a. hier mitlesen!
    Herr Fischer, ich biete Ihnen folgenden Vorschlag/Wette an:
    1. es werden 6 Holzkisten gebaut (1m x 1m x 1m)
    – die erste bleibt, wie sie ist (Spanplatte, 2 cm dick)
    – die zweite erhält außen Betonplatten (“Masse statt Dämmung”)
    – die dritte wird mit “Energiesparfarben” angestrichen (hier aus Salzkotten, da gibt es solche Leute)
    – die vierte mit silberglänzender Noppenfolie (Lu-po-therm)
    – und die fünfte mit Polystyrolplatten 10 cm ringsherum beklebt
    – und die sechste mit Holzweichfaserplatten, 10 cm, ebenfalls von allen 6 Seiten beklebt.
    2. in jede Kiste kommt eine Wärmequelle (500 W, elektrisch. können Glühbirnen sein, oder sonstwas). Außerdem ein Thermostat (auf 20° C eingestellt).
    3. die elektrischen Anschlüsse bzw. der Verbrauch werden draußen gemessen mit 6 geeichten Strom-Messgeräten
    4. das ganze in der kalten Jahreszeit (die kommt ja jetzt bald) auf dem Gelände eines Notars Ihrer Wahl. 24 Std. bewacht von einer Security-Firma. Dauer des Experimentes: 1 Woche.
    5. die Kisten müssen natürlich in der Sonne (d.h., nicht im Schatten oder einer Halle) stehen.
    Und jetzt der Clou:
    Wessen Kiste am meisten (Heiz)-Strom verbraucht – der zahlt das Ganze Experiment (ich schätze die Gesamtkosten auf ca. 10.000 €. (ein anderer Abrechnungsmodus ist auch denkbar: der letzte zahlt 50%, der vorletzte 30%, der drittletzte 20%.
    Für die erste und die zweite Kiste stehen ja wohl Sie, werter Herr Architekt Fischer, wie ich Ihre Veröffentlichungen kenne.
    No. 3 die ESP-Leute, No. 4 die Lu-po-therm-Leute
    und 5 könnte z.B. STO sein, und 6 STEICO oder Gutex oder dergleichen.

    Das Ganze mit großer medialer Begleitung. Wenn NDR/WDR und die anderen Dämmungs-ignorierenden Sendeanstalten nicht mitmachen – BILD macht’s bestimmt. Und FOCUS, STERN usw.
    Und natürlich die Fachpresse.

    Also, Herr Fischer:
    topp, die Wette gilt! Oder kneifen Sie?

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  52. Sehr geehrter Herr Drewer,

    Ihr Experiment sieht naive einfache Aufbauten und eine primitive Begleitung vor mit denen nichts zu beweisen ist. Es differenziert nicht nach Bodenplatte, Flachdach und Wand. Auch Feuchte als Ursache von Schimmel und hohen Heizkosten spielen dabei keine Rolle. Ein Hoch auf sich selbst und eine verfrühte Feierlaune über eine scheinbar gewonnene Wette tragen auch nicht dazu bei den Sinn Ihres Experiments zu begreifen.

    Können Sie mir deshalb weiterhelfen und folgende wenige Fragen beantworten ?
    – Bei den Fragestellungen, die für die Medien sicherlich auch interessant sind, werden zunächst Themen zu Gesundheit, Ökologie, Resourcenschonung, nachwachsende Rohstoffe, Prinzip „cradle to cradle“, Trennung, Wiederverwertung, Entsorgung, Umweltbelastung Formstabilität, Verrottbarkeit, Druckfestigkeit, Brandschutz, Feuchteverhalten, Hygiene und Robustheit bei Baustoffen, insbesondere bei Dämmstoffen, lediglich am Rande betrachtet -.

    Sehr geehrter Herr Drewer,
    nun zu den Fragen:

    Wollen Sie mit Ihrem Experiment beweisen, dass künftig quasi speicherlose Häuser zu bauen sinnvoll ist ?

    Sollen diese dünnen und leichten Außenwände, Bodenplatten und Flachdächer aus 2cm dicken Spanplatten bestehen?

    Sollen die Dämmungen aus Polystyrolplatten immer fünfmal so dick sein wie die Bodenplatte das Flachdach und Aussenwand ?

    Wie berücksichtigen Sie beim Experiment den Stofftransport bei der Außenhülle des Spanplattenwürfels differenziert nach Bodenplatte, Aussenwand und Flachdach, jeweils im Querschnitt unter Wettereinfluss?
    Wie im Hinblick auf Bauschäden, U-Wert und Energieverlagerung, ebenfalls differenziert nach Bodenplatte, Aussenwand und Flachdach ?

    Wie wirken sich der größere Flächenverbrauch und das größere Gebäudevolumen, infolge dicker Dämmungen aus Polystyrol, auf die Baukosten und die Heizkosten eines Gebäudes aus ?

    MfG
    Rudolf Brand

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  53. Lieber Herr Drewer,
    ach wäre das schön, wenn Bauphysik so einfach wäre, dass alle Probleme mit sechs Holzkisten gelöst werden könnten.

    Sie verlangen nun, dass das Experiment im Freien unter Einbeziehung der solaren Einstrahlung durchgeführt werden sollte. Das wundert mich bei Ihnen aber schon.
    Sie als Verfechter der Dämmtechnik sind zwangsläufig auch ein Kämpfer für die EnEV.
    Diese Verordnung sieht – was ich als den Kardinalfehler ansehe – wechselnde Randbedingungen ausdrücklich nicht vor. Die EnEV kennt nur ein Modell mit stationären – also nicht wechselnden – Randbedingungen. Dass die Wirklichkeit völlig anders aussieht, die EnEV daher mit grotesk fehlerhaften Berechnungsverfahren verknüpft und daher die EnEV erfolglos geblieben ist, kümmert Sie ja nicht sonderlich.

    Nun bringen Sie auf einmal die Solarstrahlung ins Spiel. Das ist ein kleiner Fortschritt.
    An dieser Stelle dürfen Sie aber nicht stehenbleiben. Das gibt es noch eine grosse Zahl weiterer Randbedingungen, die ich nur auszugsweise nenne:
    Diffusstrahlung, Strahlung aus der Gebäudeumgebung, unterschiedliche Temperaturen der Aussenluft, mit unterschiedlichen Windgeschwindigkeiten und Windrichtungen verbunden, Eigenschaften der Gebäudeoberfläche wie vor allem der strahlungs – und absorptionsbezogene Emissionskoeffizient, Rauigkeit und Oberflächenstrukturen, Verschattungen, die astronomisch bedingt sich fortwährend verändern. Das alles wird in den EnEV – Berechnungen nicht einmal ansatzweise behandelt. Daher wird in der Fachwelt der Fehler in den EnEV – Berechnungen ja auch unwidersprochen mit +- 49% angegeben. Selbstverständlich sind Berechnungsergebnisse mit diesem Fehlerpotential vollkommen wertlos.

    Das hat Prof.Dr.-Ing.Gerd Hauser schon in seiner Replik zur GEWOS – Studie eingeräumt, als er schrieb, dass es besser gewesen wäre, wenn man in seine Berechnungen die „klimatischen“ Randbedingungen einbezogen hätte.

    Hätte man das getan, hätte das heute geltende EnEV – Verfahren niemals Teil der Verordnung werden können. Es hätte von Anfang an ein Rechenmodell mit wechselnden – wetterabhängigen – Randbedingungen geben müssen, für dessen Bearbeitung Simulationsrechnungen auszuarbeiten gewesen wären. In einem solchen Verfahren ist aber die Primitivberechnung des U-Werts bestenfalls ein winziger Teil.

    In einem richtigen Verfahren müssen die meteorologischen Randbedingungen möglichst genau -also stündlich – erfasst werden. Zu erfassen sind alle Einflüsse auf die Entwicklung der Oberflächentemperaturen durch Verechnung von Energieeintrag und Energieabtrag, die im Wesentlichen durch Strahlungsprozesse bestimmt werden. Dabei wird die Gebäudeoberfläche die alles entscheidende Systemgrenze.
    Erst danach ist es möglich, eine sinnvolle Aussage zur Energieverlagerung in Hüllkonstruktionen zu machen. Aber auch dann bringt uns die U-Wert – Berechnung nicht weiter. Statt dessen muss die Temperaturleitzahl berechnet werden, bei der
    sehr wohl auch die Wärmeleitfähigkeit der Baustoffe eingeschlossen ist.

    Das ist auch machbar. Die grundlegenden physikalischen Gesetze liegen alle vor. Sie gehen bis ins 19.Jhdt. zurück und sind unumstritten. Die Meteorologen liefern uns hervorragende Wetterdaten. Das Werkzeug für sinnvolle bauphysikalische Berechnungen ist also vorhanden.

    Eines ist aber schon heute klar: Würde sich ein derartiges Berechnungsverfahren durchsetzen, sähe es für die Dämmindustrie finster aus. Da kann nämlich nachgewiesen werden, dass ausreichend speicherungsfähige Konstruktionen mit hoher Wärmekapazität energetisch gute Konstruktionen sind, bei denen – wie die GEWOS – Studie ja schon gezeigt hat – zusätzliche Aussendämmungen in dem meisten Fällen die Energiebilanz sogar verschlechtern.

    Lieber Herr Drewer,
    Ihr spontaner Einfall, dass man Freilandversuche durchführen sollte, war ein Eigentor, zu dem ich Sie aber beglückwünsche. Freilandversuche sind nämlich nichts anderes als ein Experiment für die instationäre Betrachtung der energetischen Prozesse, also das glatte Gegenteil zu dem, was die EnEV uns abverlangt.

    Beste Grüsse
    Ihr
    Christoph Schwan
    Architekt AKB

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  54. So ein Experiment wie es Herr Drewer hier vorgeschlagen hat wurde von dämmskeptischen „Ziegelphysikern“ natürlich schon längst durchgeführt. Gewonnen hat dabei interessanterweise die Steinmauer-Lösung (“Masse statt Dämmung”), die (angeblich) noch weniger Wärme durchließ als eine vor allem aus Dämmaterial bestehende Wand.
    Der „Trick“ dabei: Das Experiment war nur auf sehr kurze Zeit beschränkt, so dass hier die hohe Wärmekapazität (Speicherfähigkeit) zum Tragen kam. Auf einen auf mehrere Tage, Wochen oder gar Monate ausgedehnten Versucht wurde allerdings (wohlweislich?) verzichtet.

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  55. zu Herrn Brandt:
    „naiv“ soll das Experiment sein? Dann lassen Sie es uns doch einfach durchführen.
    Natürlich wird „Bodenplatte“, „Dach“ und „Wand“ simuliert.
    Was hat die Schimmel-Problematik in diesem Experiment verloren? Ist mir schleierhaft. In gut bis sehr gut gedämmten Häusern gibt es keinen Schimmel! (ich weiß, wovon ich rede – wohne seit 20 Jahren in einem – für damalige Verhältnisse – sehr gut gedämmten Holzständerhaus mit 26 cm (Zellulose)-Dämmung in der Wand und 40 cm (!!) im Dach. Mir und meinen weiteren 11 Nachbarn (es handelt sich um ein 3-geschossiges Holzhaus in NEH-Bauweise) geht es hier seitdem sehr gut. Lade Sie und andere Skeptiker gerne ein.
    Themen wie Gesundheit, Ökologie und Ressourcenschonung behandele ich sehr gerne. Insbesondere die Verschwendung von fossilen Brennstoffen wie Öl oder Gas. Ein Liter Öl, in Form von Polystyrol an die Wand installiert, spart über die Lebensdauer hin mehr als 100 Liter Heizöl (Verbrennung/Beheizung) ein.
    Themen wie:
    „Trennung, Wiederverwertung, Entsorgung, Umweltbelastung Formstabilität, Verrottbarkeit, Druckfestigkeit, Brandschutz, Feuchteverhalten, Hygiene und Robustheit bei Baustoffen, insbesondere bei Dämmstoffen,“
    habe ich ausführlich in unseren Grundlagenwerk „Wärmedämmstoffe, ein Kompass zur Auswahl und Anwendung“ (Köln 2013) behandelt, welches Sie sicherlich gut studiert haben.
    „Wollen Sie mit Ihrem Experiment beweisen, dass künftig quasi speicherlose Häuser zu bauen sinnvoll ist “
    ja, das kann man tun. Tausende von PEH-Häusern im Holzrahmenbau beweisen das. Bundesweit.
    „Sollen diese dünnen und leichten Außenwände, Bodenplatten und Flachdächer aus 2cm dicken Spanplatten bestehen? “
    Entschuldigung – wer sagt das? „Mein“ Wandaufbau z.B. sieht so aus:
    GK, 6 cm Zellulosedämmung, Dampfbremspapier, 18 cm Holzständer, mit Zellulose gedämmt, Holzweichfaserplatte, Lüftungsebene, Faserzementplatten.
    „Sollen die Dämmungen aus Polystyrolplatten immer fünfmal so dick sein wie die Bodenplatte das Flachdach und Aussenwand ?“ – es gibt auch andere Dämmstoffe. 29 verschiedene Produkte sind in meinem „Dämmstoffkoffer“ präsent. Aber die kennen Sie sicherlich alle …
    „Wie berücksichtigen Sie beim Experiment den Stofftransport bei der Außenhülle des Spanplattenwürfels differenziert nach Bodenplatte, Aussenwand und Flachdach, jeweils im Querschnitt unter Wettereinfluss?“ – was meinen Sie denn damit? Verstehe ich nicht.
    „Wie wirken sich der größere Flächenverbrauch und das größere Gebäudevolumen, infolge dicker Dämmungen aus Polystyrol, auf die Baukosten und die Heizkosten eines Gebäudes aus ?“ Der bundesweit anerkannte und renommierte Architekt und Städteplaner Burkhard Schulze-Darup hat das untersucht und kommt zu dem Ergebnis: energiebewusstes Bauen ist nicht teurer als „normales “ Bauen.
    —————–
    und jetzt Herr Schwan:
    was passt Ihnen denn an meinem Versuchsaufbau nicht? Ich habe bewusst geschrieben, dass die Kuben im freien stehen sollten – damit die (angeblich vorhandene) solare Einstrahlung auch greifen kann.
    Dazu: leider ist es in den Altbauten rings um mich herum ziemlich kalt – bzw. die Leute heizen wie verrückt – , da die Sonne heute gar nicht aufging (und wenn, dann hinter Wolken), und nachmittags – wenn keine Wolken dawären – gegen 17.00 Uhr verschwindet.
    „Diffusstrahlung, Strahlung aus der Gebäudeumgebung, unterschiedliche Temperaturen der Aussenluft, mit unterschiedlichen Windgeschwindigkeiten und Windrichtungen verbunden, Eigenschaften der Gebäudeoberfläche wie vor allem der strahlungs – und absorptionsbezogene Emissionskoeffizient, Rauigkeit und Oberflächenstrukturen, Verschattungen, die astronomisch bedingt sich fortwährend verändern“ – was ist das denn für ein Unfug? Ich kenne keine „Diffusstrahlung“, auch keine „Strahlung aus der Gebäudeumgebung“
    „Ihr spontaner Einfall, dass man Freilandversuche durchführen sollte, war ein Eigentor, zu dem ich Sie aber beglückwünsche. Freilandversuche sind nämlich nichts anderes als ein Experiment für die instationäre Betrachtung der energetischen Prozesse, also das glatte Gegenteil zu dem, was die EnEV uns abverlangt.“.
    Dann lassen Sie uns doch einfach das Experiment durchführen!!! Unabhängige Hochschulen und andere unverdächtige Organisationen stehen gerne zur Verfügung. Sie, Herr Schwan, können gerne sämtliche Randbedingungen diktieren – wie es Ihnen passt. Nur – einfach mal tun, und nicht quatschen!
    Arnold Drewer

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  56. Lieber Herr Drewer,
    Sie diskutieren hier über bauphysikalische Probleme. Das ist grundsätzlich lobenswert.
    Ganz ohne Grundkenntnisse geht das allerdings nicht. Und da geben Sie ganz freimütig zu, dass Ihnen Umgebungsstrahlung und Diffusstrahlung unbekannt sind. Ich rate Ihnen auch, dass Sie sich mit dem Sttahlungsgesetz von Stefan-Boltzmann beschäftigen und damit im Zusammenhang mit dem Begriff „Emissionskoeffizient“. Unverzichtbar sind auch Kenntnisse zur Absorption und Emission von Wärmestrahlung. Das machen Sie jetzt einmal und dann können wir uns hier wieder treffen.

    Dieses Forum ist sicher nicht der Ort für einen bauphysikalischen Grundkurs. Vieles ist in Wilipedia recht orentlich dargestellt. Sie müssen sich also keine teuren Fachbücher kaufen.

    Gruss
    Christoph Schwan
    Architekt

    Antworten
  57. Lieber Herr Schwan,

    ich habe gestern, vorgestern und überhaupt seit einigen Wochen in meinen Heizungskeller geschaut. Dort sind die Anzeigen unserer (30 m² großen) solarthermischen Anlage. Leider kennt diese Anlage wohl die

    “ dass Ihnen Umgebungsstrahlung und Diffusstrahlung unbekannt sind. Ich rate Ihnen auch, dass Sie sich mit dem Sttahlungsgesetz von Stefan-Boltzmann beschäftigen und damit im Zusammenhang mit dem Begriff “Emissionskoeffizient”. Unverzichtbar sind auch Kenntnisse zur Absorption und Emission von Wärmestrahlung. Das machen Sie jetzt einmal und dann können wir uns hier wieder treffen.“

    nicht. Ersichtlich daran, dass die Kollektortemperatur selbst bei Sonnenschein (im Dezember) nicht über 25°C stieg. Und das auch nur sehr, sehr selten.
    Da ich bekennender Warm-Duscher bin, musste wohl oder übel die Gastherme jede Menge zuheizen. Werde mal Ihren Beitrag und entsprechendes aus wikipedia ausdrucken und der Solaranlage zeigen. Vielleicht findet sie ja dann doch die „Stefan Boltzmann’schen Strahlungsgesetze“ und wird wärmer.
    Übrigens: meine Kinder kennen die Strahlungsgesetze von dem Herrn auch nicht. Sie ziehen sich nämlich Mützen und Handschuhe an – und es sind noch nicht mal Minus-Grade …

    Antworten
  58. vielen Dank, Andreas Deppe, für den Hinweis!
    Jetzt wird mir einiges klar.
    Irgendwer erfindet die Physik komplett neu und macht daraus ein Geschäft (wäre ein Fall für die Sendung „Nepper, Schlepper, Bauernfänger“.
    Ob er wohl wirklich Architekt ist?

    Antworten
  59. Hallo zusammen,

    Herr Fischer versteht es hervorragend durch bewußtes weglassen von Fakten die Tatsachen zu verkehren. Er argumentiert z.B. fast ausschließlich mit der Wärmestrahlung und vernachlässigt Wärmeleitung und Konvektion. Bei derartigen Beiträgen und auch einigen Antworten hier im Forum frage ich mich, wieviel Wert auf technische Grundlagen im Architekturstudium gelegt wird. Schon in meinem 6. Schuljahr habe ich in Physik den Energieerhaltungssatz verstanden. Angewandt auf ein Gebäude bedeutet er, Energie, die das Gebäude nicht verlässt muss auch nicht (wie effizient auch immer) nachgeführt werden. Dabei spielt es keine Rolle, wieviel Wärmekapazität die Gebäudehülle hat (es sei denn diese is so groß, dass die im Sommer zugeführte und gespeicherte Sonnenwärme bis zu Frühling reicht)!
    Damit möchte ich den tatsächlichen Dämmwahn nicht gutheißen. Durch die starke Polarisierung dieses Themas wird ökologisch und ökonomisch viel Schaden angerichtet. Als Fachmann sollte man den Fragen und Möglichkeiten immer offen gegenüberstehen und nicht kathegorisch Fakten vernachlässigen. Ein guter Ingenieur schaut stets über den Tellerrand.

    @Herr Schwan
    Sie wissen zwar wie man Boltzmann richtig schreibt, aber schauen sie sich doch bitte die Zusammenhänge der Wärmestrahlung noch einmal genauer an. Wikipedia hilft hier tatsächlich etwas weiter. Kleiner Tip: die tatsächliche Wärmebilanz (über Strahlung) hat dabei etwas mit Wärmeaufnahme und Abgabe zu tun, Stichwort Temperaturdifferenz. Gebäude – Sonne oder Gebäude – Umgebung (diffuse Strahlung) macht da einen Unterschied, insbesondere da die Temperatur in die vierte Potenz eingeht.

    @Herr Drewer
    Ich würde Ihr Experiment noch um ein Fenster erweitern, je nach Wunsch des jeweiligen „Paten“ einfach- oder zweifach verglast. Fairer Weise würde ich ein zweites Experiment auf einem Berliner Hinterhof ablaufen lassen, da viele Wohnungen von November bis Februar keinen Strahl Sonne abbekommen.

    Viele Grüße
    Lutz Dornburg
    Dipl. Ing. Energiesystemtechnik

    Antworten
  60. Lieber Arnold Drewer,
    eine „Fa. Thermosfassade“ gibt es nicht. Ich bin allerdings der Erfinder, der Konstruktion, dieder der TERMOSFASSADE zu Grunde liegt. Da gibt es also ein Patent.
    Eine „neue Physik“ habe ich nicht erfunden.. Sie halten das für neu, weil Sie nichts davon verstehen und was betrüblich ist, auch nichts Neues hinzulernen wollen. Da halte ich einen meiner Wahlsprüche entgegen: „Ein Tag, an dem man nichts Neues hinzugelernt hat, ist ein verlorener Tag.“

    Wir bewegen uns offenbar in unterschiedlichen Welten.

    Da Sie nun auch noch meine Architektenschaft bezweifeln, empfehle ich Ihnen einen Blick in das Architektenverzeichnis der Berliner Architektenkammer.

    Falls Sie sich wider Erwarten doch mit der Bauphysik befassen wollen und mit meinen Thesen, finden Sie im Internet unter dem Stichwort „Termosfassade“ eine grosse Reihe von Fachtexten zum Thema. Da können Sie gerne auf Fehlersuche gehen.

    Beste Grüsse

    Christoph Schwan
    Architekt AKB

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  61. Sehr geehrter Herr Drewer,

    vielen Dank für Ihre Einladung an Ihrem Experiment mitzuwirken. Bitte haben Sie Verständnis, dass Sie als Urheber dieses ohne meine Beteiligung durchführen müssen.

    Mit Ihrem umfassenden Expertenwissen zum Wetter und der Physik sowie bei Dämmstoffen zu Themen wie Gesundheit, Ökologie, Ressourcenschonung, nachwachsende Rohstoffe, “cradle to cradle”, Energieeffizienz, Trennung, Wiederverwertung, Entsorgung, Umweltbelastung Formstab ilität, Verrottung, Druckfestigkeit, Speicherfähigkeit und Zeit, Brandschutz, Feuchteverhalten und Schimmel, sowie Hygiene und Robustheit schaffen Sie das sicherlich alleine,

    Gestatten Sie mir die Prognose, dass mit Ihrer Auswertung des Experiments – in Verbindung mit Ihrem Faible für Styropor – Ihre Behauptung bewiesen, wie sinnvoll es ist, speicherlose Häuser zu bauen.

    Ihre eigene Styropor-Dämmstoffuniversaltheorie, die, als grundlegende Basis des Experiments, darauf aufbaut den Einfluss des Wetters und elementare Grundkenntnisse der Physik zu negieren, lässt zudem Schlussfolgerungen vorhersehen die Ihre bisherigen Ansichten vollumfänglich bestätigen.

    Aufgrund der gezeigten Kenntnisse ist Ihnen auch durchaus zuzutrauen, den Aufbau und die Simulation von Bodenplatte, Dach und Wand auf Basis Ihrer eigenen Theorien zu optimieren, insbesondere unter Berücksichtigung der Vernachlässigung aller Aspekte, die bei einer Gebäudehülle wichtig sind.

    Als Ergebnis des Experiments erwarte ich Ihrerseits ein „Hoch auf Styropor

    Styroporeinsatz steht bei Ihnen ja immer noch ganz oben.

    Haben Sie schon mal von Hexabromocyclododecan „als Wunderwaffe der Chemie“ gehört? (Quelle: Der Spiegel – Ausgabe Nr. 49 vom 1.12.2014 – ) Wissen Sie, wie die Bewohner durch den dämmenden Styroporeinsatz, der am und im Gebäude eingesetzt wurde, mit den gesundheitlichen und sicherheitstechnischen Risiken auf lange Zeit leiden werden, auch unter dem ab August 2015 verbotenen Hexabromocyclododecan (HBCD)? (Quelle: Der Spiegel – Ausgabe Nr. 49 vom 1.12.2014 -)

    Vielen Dank für den Hinweis auf das mir bis heute unbekannte Grundlagenwerk aus Ihrer Feder..
    Ihr hier zum Besten Gegebenes lässt darauf schließen, nichts versäumt zu haben und dass beim Kompass – “Wärmedämmstoffe, ein Kompass zur Auswahl und Anwendung” (Köln 2013) – jede Orientierung verloren gegangen ist. Es bleibt zu hoffen, dass dabei nicht von einem simplifizierten Verkaufsinstrument, auch für toxische und gefährliche Dämmstoffe auszugehen ist.

    Dass es hunderte von Dämmstoffen gibt, ist bekannt.
    Ein „Dämmstoffkoffer“ mit vielleicht 29 verschiedenen Produkten, die möglicherweise toxisch, gefährlich und an falscher Stelle eingesetzt werden oder gänzlich ungeeignet sind, kann bei Auswahl und Anwendung hochbrisant sein, wenn Verkäuferinteressen verbunden mit Unkenntnis dominieren und dieser in „falsche Hände“ gerät.

    Verständlich ist der für Sie leider nicht nachvollziehbare Zusammenhang des Feuchtetransports bei der Gebäudeaußenhülle, differenziert nach Bauteilen wie Bodenplatte, Außenwand und Dach.

    Die Begriffe „energiebewusstes“, „teures“, „normales“ und „gesundes“ Bauen erscheinen mir zudem unglücklich gewählt, da sie in Hinblick auf Flächenverbrauch, Gebäudevolumen, Dicke der Dämmungen aus Polystyrol, Baukosten, Heizkosten, sowie Nachhaltigkeit, Robustheit und Schadensfreiheit eines Gebäudes nicht klar definiert sind und sich aus ihnen falsche Schlussfolgerungen ergeben. Kann man demnach z. B. nicht „gesund“ bauen ohne „teuer“ zu bauen?

    Ich bin heute schon gespannt auf das Ergebnis Ihres Experiments. Auf dieser Basis wünsche Ich Ihnen ein gutes Gelingen eines neuen Grundlagenwerks, vielleicht unter dem Titel – “Bauen ohne Speicher mit neuen Erkenntnissen zum Wetter und der Physik“, ein Kompass zur Auswahl und Anwendung” – (Köln 2015 ?) .

    Mit freundlichen Grüßen

    Rudolf Brand

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  62. Neue Erfindungen, und eine immer grösser werdende Auswahl an Bauteilen rund um das Gebäude, ….sind erstmal nicht schlecht!
    Jedoch sollten hier die richtigen Weichen gestellt werden, um künftige Energieberater in Akademien nicht nur auf Wärmedämmung zu trimmen, sondern es sollten hier auch Alternativen besprochen werden. Ob diese Vorgehensweise so verordnet wurde und zum wirtschaftlichen Zwecke missbraucht wird, mit dem einzigen Ziel die deutsche Wirtschaft zu fördern, lässt sich nur erahnen. So werden Häuser mit nur allen erdenklichen technokratischen Erfindungen bestückt, so dass ein Haus nicht mehr als Haus erkennbar bleibt.

    Die unbedingte Wille zum lukrativen Verkauf einer Immobilie, ist auf kurzfristigen schnellen Ertrag des Investors begründet,….verantwortungslos, ohne dabei an die Generationen von nachfolgenden Mietern und Eigentümer zu denken. Demnach entscheiden sich die Investoren eher für die Variante mit den billigeren Herstellungskosten: „Schlanke Aussenwände = mehr Mietfläche“, ohne zu wissen,dass eine Massivbauweise einen höheren Wohnkomfort und weniger Reinigungskosten der von Algen befallenen Fassade, bedeute. Nachhaltigkeit und Wohnkomfort heißt nicht unbedingt, 30cm Wärmedämmung, PV, Erdsonde und 3-Fach Verglasungen.

    Ja, es müssen technische Erneuerungen im Bereich der Gebäudeausstattung gemacht werden, aber nur, wenn dadurch das Gebäude nicht verfremdet wird.
    Einen guten Anfang für einen sensiblen Umgang mit Technik hat das Büro Baumschlager&Eberle mit einem Bau in Lochau vollbracht. Dieser besinnt sich zurück auf das gute „Bewährte“ mit massiven Außenwänden, Putzen und einer subtil eingesetzten Gebäudetechnik.

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  63. So ein Mist…
    Wir haben vor 5 Jahren unser Haus mit Polystyrolplatten dämmen lassen.
    Nun haben wir unsere heizkosten von ca. 3000 Liter Öl auf 1400 Liter senken können.
    Was sollen wir nun tun? Laut den ganzen Experten hier dürfte das doch garnicht sein.

    Auch haben wir keinen Schimmel.
    Das ist ja doof. Vielleicht kaufe ich mir ein wenig Schimmelkäse uns schmiere ihn an die Wände, so dass Herr doch noch recht hat?

    Und dann werde ich auch noch die Handwerker verklagen. Schließlich kann es laut den obigen Aussagen ja garnicht sein, die die nicht gepfuscht haben. Eine Unverschämtheit, haben die Handwerker doch einfach einwandfreie Arbeite geleistet. So was gibts laut manchen Schreibern hier doch garnicht.

    Antworten
  64. Hallo Hr. Werner,

    ich versuche, der Diskussion mal mit rein rationaler Sicht zu folgen. Ihr Beispiel lädt ja auch dazu ein: 1600 Liter Heizöl eingespart (keinen Schimmel), macht bei angenommenen 0,70 € / l 1.120 € Ersparnis im Jahr. Darf ich mal fragen, wieviel 10.000 € die Komplettdämmung (auch neue Fenster?) gekostet hat?
    Einen sonnigen Tag

    Antworten
  65. Hallo Herr Kraft,
    Das erste mir bekannte Haus mit einem WDV-System wurde 1985 gebaut und ist auch heute noch in einem hervorragenden Zustand. Ausgehend von der Einsparung die Herr Werner angegeben hat beläuft sich das zu erwartende Einsparpotential doch auf ein stolzes Sümmchen. Übrigens wurde das oben erwähnte Haus 1985 mit einem WDV-System statt Klinker ausgeführt. Hierdurch wurden die Baukosten zusätzlich zu der zu erwartenden Heizkostenersparnis deutlich gesenkt.
    Ich wohne übrigens in einem Haus das der Dämmteufel persönlich gebaut haben muss. Das Haus ist aus diesen schrecklichen Styroporsteinen die mit Beton ausgegossen werden. Und, ob man es nun glaubt oder nicht alle Bewohner einschließlich Hund und Katze fühlen sich hier seit 10 Jahren pudelwohl. Die Heiz- und Brauchwasserkosten belaufen sich pro Jahr auf ca. 800.- Euro. Auch ohne Lüftungsanlage gibt es in diesem Plastik/Betonbunker keinen Schimmel. Bei einer durchschnittlichen Raumtemperatur von ca. 20 Grad würde mich das auch sehr wundern. Der Bau des Hauses hat ca. 10000.- Euro zusätzlich gekostet. Dies beinhaltete allerdings auch die Volldämmung des Kellers (incl. Bodenplatte).
    Theoretisch ist mein Haus, wenn man den Ausführungen einiger Kommentarschreiber glauben darf, die Katastrophe im Quadrat. Praktisch ist es (fast) das Paradies auf Erden.

    Ich wünsche allen die in ihren praktischen Styroporbunkern wohnen und zufrieden mit ihrer Dämmung sind einen guten Morgen und allen die das theoretisch nicht glauben können auch.

    Jürgen Gievers

    Antworten
  66. Ich warte immer noch darauf, dass die Dämmstoffkritiker sich einem Experiment anschließen, um zu beweisen, dass die Verbindung von „Masse“ mit „solarem Eintrag“ besser ist, als den Energiefluß von innen nach außen zu verlangsamen (d.h., zu dämmen).
    Wenn die Dämmstoffkritiker es ernst meinen und wissen, dass sie Recht haben, dürfte es doch ein leichtes sein, sich einem solchen Experiment anzuschließen. Wenn nicht – ist das der Beweis dafür, dass sie an ihre eigenen Thesen nicht glauben (und Angst haben, auf den Kosten für das Experiment sitzenzubleiben). Also – ich warte …

    Antworten
  67. Vom Passiv Haus Institut gibt es zwei Publikationen zu diesem Thema:
    Fachinformation PHI-1997/2 Der Einfluss der Speichermasse von Außenwänden auf den Jahresheizwärmebedarf von Passivhäusern
    und
    Fachinformation PHI-2000-4 Ist Wärmespeichern wichtiger als Wärmedämmen?

    Antworten
  68. Viele interessante Kommentare und Ansichten!
    Wenn man ein Haus aus den Styroporblockschalen baut welche mit dem spezial Flüssigbeton ausgegossen werden, dann ist das ein schlüssiges Gesamtkonzept. Bestimmt auch günstig durch Eigenleistung etc.
    Eine Aussendämmung von bestehenden Gebäuden reduziert Heizkosten. Falls neue Fenster eingebaut wurden und genügend gelüftet wird gib’s sicher auch keine Probleme. Wirtschaflich aus Renditegesichtspunkten unter Berücksichtigung der Lebensdauer ist es wohl eher nicht (da gebe ich K. Fischer) recht. Mann hat aber mehr Komfort und wer’s mag dafür zu bezahlen, warum nicht. Der eine kauft Skoda, der andere Porsche. Wenn man’s halt mag …
    Bei der nachträglichen Dämmung von innen halte ich es mit K. Fischer. Da gibt es einfach zuviele Probleme und das Risiko in einer Schimmelbude zu enden ist zu groß. Das Problem m.E. ist, daß man per Verordung noch gezwungen wird so ein Risiko einzugehen. Da hat Fischer absolut recht, dies erscheint nicht „rechtens“.

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  69. Habe seit 1995 hunderte energetische Sanierungen begleitet, alle haben Einsparungen bei Brennstoffeinkauf, bis zu 80%, keiner verbraucht mehr als vorher, alle berichten von verbessertem Komfort.
    Herrn Konrads Theorien sind blanker Unsinn und halten keiner Überprüfung stand.
    Schimmel nach Dämmung von außen…(??!) selbst bei Innendämmung gibts genug funktionierende Lösungen…
    Schade dass sich hier jemand profilieren muss auf Kosten sinnvoller und angebrachter baulicher Maßnahmen, und wir regelmäßig damit unserer Zeit zubringen, von ihm verunsicherten Leuten wieder die Augen öffnen müssen.
    Wäre besser er suchte sich ein Feld auf dem er keinen solchen Schaden anrichten würde.

    Antworten
  70. Ich verstehe bei dieser ganzen Debatte um Dämmen oder nicht Dämmen nur eines nicht :
    Das überhaupt debattiert wird !!

    Ich rede vom Neubau – speziell Wohnhausbau – Ein – oder Zweifamilienhäuser.

    Ich bin überzeugt, daß es nach baubiologischen Grundsätzen und mit Blick auf die Nachhaltigkeit kein “ besseres Haus “ gibt als das Ziegelhaus.
    Alles andere ist Lobbyarbeit aus Ludwigshafen.

    Unser Sana Casa Bungalow sieht so aus :

    40 Porotonwand – wenn Klinker gewünscht dann 24
    ansonsten aussen Zementputz
    Innen Lehmputz über Wandheizung – Vorlauf 30 Grad
    Massivholzdielen auf KVH
    Unter Betonplatte Schaumglasschotter
    Geschoßdecke Holzbalken sichtbar oder nicht sichtbar
    Fenster dreifach Alu – Holz – ja wegen langer Lebensdauer
    Kaminofen mit Wasserteil 8 kW plus 3000 l Kaskadenpuffer
    zehn Tage ohne Zuheizung

    kein Gas und kein Öl – eine kleine Wärmepumpe im Graben zur Notversorgung – im Idealfall läuft die keine Minute.
    Dach konventionell Zimmermannsmäßig und Ziegelgedeckt
    Keine Sonnenenergie – wegen zu kurzer Lebens – bzw. Wirkungszeit

    Das Sana Casa ist demnächst im Net zu bewundern.

    Das nachhaltigste Wohnhaus der Welt. Punkt.

    Grüße an Alle,

    Werner Müller – Steinmetz, Betonbauer, Bautechniker, Ofenbaumeister,
    Baubiologe

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  71. Hallo meine Herren! Ich habe gerade ihre amüsanten Artikel gelesen. Schlau geworden bin ich leider nicht! Was soll/muss ich jetzt tun? Auch ich beschäftige mich seit Jahren mit der „optimalen“ Energiebilanz meines Hauses. Vor 12 Jahren habe ich renoviert. „Plastic“ war bei mir nie eine Option. Ich finde, dass hat etwas mit gesundem Menschenverstand zu tun. Und der ist aber leider vielen abhanden gekommen. Woran’s wohl liegt? Ich kaufe mir bald ein Steinhaus in Frankreich und möchte dies möglichst optimal renovieren. Jetzt will ich die Fehler, die ich begangen habe (bei mir schimmelt es an den Fenstern, wenn alles zu ist), korrigieren. Also, ich zähle auf weitere interessante und zielführende Informationen ;-). Es grüsst aus der Schweiz, SR , Bauherrin

    Antworten
  72. Moin ihr Architekten,

    ich bin erst jetzt auf diese Diskussion gestoßen. Vorher gab es noch keinen Anlass dazu.
    Es ist schon verwunderlich mit wieviel Emotionen hier Beiträge geschrieben worden sind. Ihr habt teilweise ein an der Waffel. Mit soviel Bildung, möchte man meinen, muss es doch möglich sein solch ein Thema vernüftig zu behandeln. Manche scheinen hier Schreibtischtäter zu sein und sich wenig mit der Praxis auseinanderzusetzen. Geht mal raus auf die Baustellen und redet mit den Leuten die Werkzeuge benutzen und Gebäude bauen. Da wird der ein oder andere Handwerker sagen, man lernt auch durch praktische Erfahrung. Daher finde ichg die Idee mit den ‚Referenz’holzkisten nicht schlecht. Da würde bestimmt was an Erfahrung (mit Hilfe der Praxis) bei rumkommen. Da diese so klein sind, kann man leichter bestimmte Dinge ändern, um so die Ergebnisse schneller vergleichen zu können.

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  73. Hallo,

    erst mal das undifferenzierte: Schön, dass Herr Fischer einen jeden Vogel, der im Winter das Gefieder aufplustert einreden will, das falsche zu tun und lieber zu erfrieren.

    Differenzierter betrachtet gibt es sicherlich einen Optimalpunkt, über dem der Aufwand für Dämmmaßnahmen in keinem Verhältnis zum Einsatz steht.

    Wenn nur dieses elende Geschwurbel nicht wäre…

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  74. Es ist unglaublich was manche Leute als Dämmkritiker hier von sich geben. Wie man die vielen gebauten funktionierenden Beweise einfach ignorieren kann, ist mir völlig unverständlich. Allerdings kann ich auch nicht verstehen, warum man unbedingt jedes Gebäude zum Passivhaus machen will. Das ist völlig übertrieben.
    Man kann durchaus berechtigt sehr unterschiedler Meinung sein, ob es Sinn macht extrem zu Dämmen oder besser nur wirtschaftlich optimiert. Es gibt viele verschiedene funktionierende Wandaufbauten, mit und ohne WDVS. Speichermasse hat Vorteile, muss aber nicht unbedingt sein. Aber viel Speichermasse in der Außenwand ohne WDVS kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Eine Wand mit geringem U-Wert kann auf vielfache Weise entstehen. Nur sollte halt der Grundsatz Beachtung finden, dass der Wasserdampfdiffusionswiderstand von Innen nach Außen abnehmen sollte.
    Schimmel kommt nur vor, wenn Wärmebrücken gegegeben sind (Handwerks- und/ oder Planungsfehler) und hohe Luftfeuchtigkeit da ist. Da die heutige Bauweise sinnvollerweise relativ dicht ist und richtiges Lüften nicht immer umsetzbar ist, würde ich jedem Vermieter empfehlen mindestens ein einfache Lüftungsanlage einzubauen, was eigentlich auch Stand der Technik ist. Dann muss man sich keine Sorgen über das Nutzerverhalten machen. Die Bauphysik mag noch so komplex sein, es reichen aber wenige einzuhaltende Grundsätze aus, um erfolgreich ein gemütliches, wenig Energie verbrauchendes Gebäude zu vernünftigen Mehrkosten zu erhalten. Innendämmung würde ich aber auch als schwierig erachten.
    Ich habe da umfangreiche Erfahrungen als Bauingenieur, Bauherr, Nutzer und Vermieter. Die beste Theorie ist diejenige, welche die Praxis und deren Probleme mit berücksichtigt. Aber alles nur eine Frage des sich Bemühens. In dem Themengebiet sind leider zuviele Ideologen und Scharlatane unterwegs, welche bauliche Laien natürlich total verunsichern. Ich empfehle jedem selber den gesunden Menschenverstand einzusetzen. Übrigens ist das Beispiel mit der Mütze und Winterjacke immer noch eines der Besten . Und wenn jemand behauptet, man kann nicht schön und attraktiv Bauen, wenn man dämmt, dann zeigt diese Person nur seine Einfallslosigkeit.

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  75. Hallo,

    manchmal scheint nicht nur A oder nur B zu funktionieren, sondern auch AB:
    Da man Tatsachen der Bauphysik, gesunden Menschenverstand, Umweltbewustsein mit ästhetischem Anspruch verbinden will, ist vielleicht eine Mischbauweise anzustreben:
    Erdberührende Bauteile mit Außendämmung,
    freistehende Bauteile massiv ohne Außendämmung, Hüllflächentemperierung,
    Dach (von außen): nach der 2. Entwässerungsebene Sandwichdämmung: Massiv, Isolierschicht z.Bsp. stehende Luft, Massiv, dann Innenverkleidung wenn nötig.

    Aber einen Daunensack mit einer Holzkiste zu vergleichen, das hinkt, da der vollumschließende Körperkontakt und die Dampfbremse und… bei der Kiste fehlen. Man müßte hier eine Kistenform mit einem Daunensack formen, um zu vergleichen. Ob es dann wärmer wird?

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