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Nachhaltiges Bauen mit minimalen Herstellkosten

Nachhaltiges Bauen muss die Baukosten kaum erhöhen. Das ergab jetzt eine Studie der Hochschule Zittau/Görlitz

10.04.20148 Min. Kommentar schreiben

Text/Studie: Sebastian Fest (ARCHIprocess Fest Michel Architekten, Dresden) Peter Jack (Ingenieur- und Sachverständigenbüro, Dresden), Jörn Krimmling (Hochschule Zittau/Görlitz) und Kai Michel (ARCHIprocess Fest Michel Architekten, Dresden)

Im Jahre 2013 wurde vom World-Green-Building Council (WGBC) eine umfassende Studie zur Situation des nachhaltigen Bauens und dessen Einfluss auf die internationalen Immobilienmärkte veröffentlicht [1]. In der Studie wird nachgewiesen, dass nachhaltige Gebäude

  • höhere Verkaufspreise erlösen,
  • zu höheren Mietpreisen vermietet werden und
  • eine höhere Auslastung (Vermietungsquote) aufweisen

als konventionell errichtete Gebäude. Für den deutschen Markt werden diese Fakten in [2] bestätigt. Demzufolge liegt der erzielbare Mietzins um 13,1 % höher und die Auslastung nachhaltiger Gebäude steigt um 10,7 %. Die Verkaufserlöse liegen um 10 % höher als die herkömmlicher Gebäude. Die Frage ist nun, um wie viel höher liegen die Herstellkosten nachhaltiger Gebäude. Die WGBC-Studie gibt einen Bereich von 0 bis 12,5 % an, für den deutschen Markt werden ca. 11 % genannt. Interessant ist der Hinweis, dass die Mehrkosten einer fallenden Tendenz folgen, dass nachhaltiges Bauen also immer kostengünstiger wird.

Für Bauherren der öffentlichen Hand stellen diese möglichen Mehrkosten bei der Er-richtung die größte Hemmschwelle für das nachhaltige Bauen dar. Obwohl die vielfach kolportierten Mehrkosten von über 20 % kaum der Realität entsprechen, wie die oben zitierten Studien ausweisen, kommt das nachhaltige Bauen im öffentlichen Bereich aufgrund eben dieser befürchteten Mehrkosten nicht in ausreichendem Maße voran.

Dies zum Anlass nehmend, wurde an der Hochschule Zittau/Görlitz eine Studie initiiert, in welcher die mindestens erforderlichen Baukosten in Abhängigkeit von einer bestimmten Zertifizierungsstufe (Bronze, Silber, Gold) an Hand eines modellierten Büro- bzw. Verwaltungsgebäudes detailliert analysiert wurden. Als Zertifizierungssystem wurde das BNB-System (Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude – siehe [3]) verwendet.

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