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Sonne, Mond und LED

Beleuchtung für Freiräume ist mehr als eine Gestaltungsaufgabe. Sie hat auch ökologische Konsequenzen

27.04.20147 Min. 1 Kommentar schreiben
Foto: ACO.com
Dafür ist Wissen nötig: Wer Licht im Freiraum gestalterisch einsetzt, hat nicht nur mit Leuchten, sondern auch mit natürlichen Faktoren zu tun. (Foto: ACO.com)

Text: Cornelia Dörries

Gemeinhin gilt die Lichtplanung in der Freiraum- und Landschaftsarchitektur als Aufgabe spezialisierter Fachingenieure. Ihnen geht es vorrangig um Normen, Beleuchtungsstärken und Straßenkategorien; um Fragen der Verkehrssicherheit und der Energieeffizienz. Lichtplanung im Freiraum ist meist kein verbindlicher Bestandteil der Ausbildung angehender Garten- und Landschaftsarchitekten. Doch es gibt Ausnahmen: Hans-Jürgen Krenzer gehört zu den wenigen Spezialisten auf diesem Gebiet, die ihr Wissen an den Nachwuchs weitergeben. Der Landschaftsarchitekt mit einem eigenen Büro in Tann in der Rhön unterrichtet an der Fakultät Landschaftsarchitektur der FH Erfurt und bietet dort seit fünf Jahren auch ein Licht-Seminar an: Neben den allgemeinen Grundlagen der Lichtplanung lernen die Studierenden in einem sehr praxisorientierten, experimentellen Teil, wie man Landschaft mit Licht gestalten, aber auch verunstalten kann. „Auf diesem Gebiet geht einfach nichts über Ausprobieren“, so Krenzer. „Das ist auch im Berufsalltag nicht anders. Wenn ich die Beleuchtung für einen Park plane, bin ich drei bis vier Nächte lang draußen.“

1 Gedanke zu „Sonne, Mond und LED

  1. Sehr geehrte Frau Dörries,
    vielen Dank für Ihren kompetenten und einfühlsamen Beitrag, den Sie über die guten und schlechten Seiten moderner Aussen-Beleuchtung geschrieben haben. Tatsächlich fällt der unbewusste und missbräuchliche Einsatz neuer Lichttechnik im Aussen-Raum immer auffallender „ins Auge“. Schall und Licht befinden sich auf einer körperlosen Ebene und berühren uns deshalb auf der physischen scheinbar nicht. Lärm- bzw. Lichthygiene können helfen, sind aber im Gegensatz zur körperlichen Hygiene immer noch viel zuwenig entwickelt. Je billiger und einfacher Leuchtmittel verkauft und eingesetzt werden, je weniger Strom sie verbrauchen, umso inflationärer erhellt sich momentan unsere nächtliche Umwelt. Ist gut und schön, was leuchtet? Gilt das für Nachbars des Nachts in rotierendes Farbenspiel getauchtes Rosenbeet oder für solarbetriebene Rasenlichter ganzer Kleingartenkolonien – auch wenn niemand da ist? Manche Hausnummernbeleuchtung fällt ebenfalls in diese nichtssagende Kategorie. Die Scheinwerfer neuer Autos samt gleißendem Drumherum brennen sich gefühlt allzuoft in die Netzhaut ein – selbst tagsüber! Für Auge und Sehnerv bedeuten diese fokussierten Lichtbündel blendende Strapaze, wenn nicht sogar irgendwann Gesundheitsschäden – for what? Kein Wunder also, dass inzwischen mit Dunkelreservaten geworben wird. Nächtliche Dunkelheit muss in unseren Breiten also schon bewahrt werden?! Danke deshalb allen Nachtverschönerern und Lichtplanern für bewusstes Bemühen um wohltuende Lichthygiene und auch manch schönen Effekt, der mit LEDs möglich ist. Für Sonne, Mond und Sterne sind sie dann keine Konkurrenz, wenn auch oft völlig unnötig …

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