Altstadt-Weiterbau und zeitgenössische Transparenz müssen keine Gegensätze sein. Das zeigt das Ulrich-Gabler-Haus im Lübeck vom dort und in Hamburg ansässigen Büro Konermann Siegmund. Es dient einer Stiftung für Behinderte und bietet Büros; im Boden waren mittelalterliche Kellerreste zu erhalten. Ab dem ersten Stock aufwärts zeigt das Haus traditionelle Fensterformate und Spitzgiebel in der traditionellen Parzellengliederung. An der Nordseite ordnet es sich gelassen der am Straßenende sichtbaren Marienkirche unter. Und an der Ecke zu deren Vorplatz zeigt es sich im Erdgeschoss gegenwärtig: Um die alten Keller im neuen Keller zu zeigen, ist die Fassade hier durchgängig verglast – nach frühmodernem Vorbild sogar um die Ecke. Hinterm Glas kontrastieren schräg gestellte Stützen aus Sichtbeton mit dem heimeligen, von Klinkern geprägten Bild der Außenfassade.