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Besser Strom speichern

Batteriespeicher werden immer attraktiver, um möglichst viel des Stroms aus der Photovoltaik-Anlage selbst zu verbrauchen.

01.06.20168 Min. Kommentar schreiben

Text: Thorsten Schneiders

In Deutschland sind mittlerweile über 1,5 Millionen Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von knapp 40.000 Megawatt installiert. Die Verwendung des Stroms hat sich allerdings in den letzten Jahren von der EEG-geförderten Netzeinspeisung hin zum Eigenverbrauch deutlich verändert. Seit ins Netz eingespeister Strom aktuell nur noch mit 12,7 ct/kWh vergütet wird und Verbraucher für die Kilowattstunde bis zu 29 Cent bezahlen müssen, empfiehlt es sich, möglichst viel Strom selbst zu verbrauchen und überschüssige Mengen zu speichern. Entsprechend wächst der Markt für Energiespeicher auch beständig. Vergangenes Jahr wurden allein in privaten Häusern über 15.000 Batteriespeicher installiert, so dass deutschlandweit mittlerweile über 34.000 dieser Anlagen mit insgesamt 200.000 kWh Speicherkapazität betrieben werden – Tendenz steigend. Die meisten Käufer wollen sich damit gegen steigende Strompreise absichern.

Photovoltaikspeicher_Artikel
Quelle: SMA

Ein typisches Photovoltaik-Batteriesystem besteht aus Solarzellen, Wechselrichter, dem Speichersystem mit Batterien und Laderegler sowie einem Energiemanagementsystem (hier als Umschalter bezeichnet). Die Solarzellen auf dem Dach erzeugen aus Sonnenlicht Gleichstrom. Je stärker das Sonnenlicht und je besser der Einstrahlungswinkel, desto mehr Strom erzeugen sie. Bei Bewölkung und in lichtarmen Jahreszeiten nimmt die Solarstromerzeugung deutlich ab.

Der solar erzeugte Gleichstrom wird durch einen Wechselrichter in den im Haushalt gebräuchlichen Wechselstrom umgewandelt. Das Energiemanagementsystem beziehungsweise der Umschalter entscheidet, ob der Strom direkt von den Verbrauchern genutzt, zum Laden der Batterie eingesetzt oder in das Stromnetz eingespeist wird. Hier gilt: Verbrauch vor Laden vor Einspeisung. Der genaue Ablauf wird allerdings vom Strombedarf, dem Ladezustand der Batterien und einer möglichen Begrenzung der Einspeisung ins Netz (in Deutschland laut EEG 70 Prozent der installierten Photovoltaik-Leistung) beeinflusst. Hier wäre es natürlich gut, wenn große Verbraucher, wie Waschmaschinen, automatisch aktiviert würden, wenn viel Solarstrom erzeugt wird. Ansätze für entsprechende Hardware, auch als Teil einer ganzheitlichen Smart Home-Steuerung, sind teilweise verfügbar und vieles steckt noch in der Entwicklung. Wird mehr Strom benötigt als aktuell produziert, wird der Batteriespeicher entladen. Zusätzlicher Bedarf wird über den Strombezug aus dem Netz abgedeckt.

Es gibt viele Varianten der Batteriespeicher, über 200 Speichersysteme in verschiedenen Größen und mit unterschiedlicher Technik werden von den Solar- und Batterieherstellern angeboten. So gibt es auch Systeme, wo die Batterie gleichstromseitig zwischen Solarzellen und Wechselrichter angeschlossen wird. Zudem kann die Einspeisung auf einer Stromleitung (einphasig) oder über alle drei Stromleitungen (dreiphasig) erfolgen.

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