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Regen-Alarm

Für die ordnungsgemäße Entwässerung von Flachdächern müssen schon in der frühen Planungsphase die Weichen gestellt werden.

31.07.20167 Min. 1 Kommentar schreiben

44_Artikel_Entwaesserung_

Text: Michael Pietsch

In Deutschland stürzen jährlich zwischen zehn und 30 Flachdächer ein. Häufigste Ursache dafür ist angestautes Wasser, weil das Entwässerungssystem überlastet ist. Angesichts der zunehmenden Starkregenereignisse ist die fachgerechte Planung der Dachentwässerung umso wichtiger. Sie tangiert die Arbeit des Architekten bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt, denn es ist eine Reihe von Regelwerken und Normen zu beachten. Zu den wichtigsten zählen die DIN EN 12056, die DIN EN 752, die DIN 1986-100, die DIN 18234-3 sowie die Flachdachrichtlinie und die VDI-Richtlinie 3806. Die nationale Norm DIN 1986-100 „Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke“ sollte bereits am 30.06.2001 durch die im Januar 2001 veröffentlichte europäische Norm 12056 ersetzt werden. Die EU-Länder konnten sich jedoch nicht auf einheitliche Regeln einigen, sodass die Mitgliedsstaaten zusätzlich ihre Landesnormen beibehielten. Der Architekt muss deshalb entscheiden, nach welcher Norm geplant und ausgeführt werden soll – im Hinblick auf eventuelle Haftungsfragen ein riskantes Unterfangen. Aufgrund dieser Unsicherheit werden oft die nationalen und die europäischen Normen vertraglich vereinbart. Doch da die Regelwerke nicht aufeinander abgestimmt sind, ist es in der Praxis äußerst schwierig, sie miteinander zu verknüpfen. In der nationalen DIN 1986-100 ist die Entwässerung bis zur Grundstücksgrenze definiert. Die EU-Normen unterscheiden dagegen zwischen der DIN EN 12056 „Schwerkraftentwässerungsanlagen innerhalb von Gebäuden“ und der DIN EN 752 „Schwerkraftentwässerungsanlagen außerhalb von Gebäuden“. Das Dilemma, zwischen nationaler oder europäischer Gesetzgebung wählen zu müssen, soll künftig die Neufassung der DIN 1986 beenden, indem die beiden Europanormen darin eingebunden werden. Der Entwurf wurde bereits 2013 als Gelbdruck veröffentlicht. Aufgrund der zahlreichen Einsprüche ist zurzeit allerdings nicht bekannt, wann der Weißdruck veröffentlicht wird.

1 Gedanke zu „Regen-Alarm

  1. Herr Pietsch kommt in seiner Berechnung der Notentwässerung im Heft auf folgendes Ergebnis:

    (l/s)=( (463 – 260) *0,5) * 1.500/10.000 = 15,225 l/s => 4 Notüberläufe je 4,5 l/s

    online ist die Formel schon gem. DIN 1986-100 berichtigt:

    (l/s)= (463 – 260 *0,5) * 1.500/10.000 = 49,95 l/s => 12 Notüberläufe je 4,5 l/s

    Bitte im nächsten Heft einen deutlichen Hinweis hierzu, da viele Architektenkollegen sicherlich die Berechnung als Grundlage ihrer nächsten Berechnungen nehmen, zumal viele Architektenkollegen mit diesen schicken Braun-Taschenrechnern herum hantieren, die auch keine Punkt-vor-Strich-Rechnung können!

    Gruß

    Nel Bertram

    Antworten

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