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Deckhengst Gropius

Architektur und Pferde: Ein Parforceritt durch die Baukultur

01.09.20162 Min. Kommentar schreiben

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Pferdeflüstern: Roland Stimpel

Sicher kennen Sie die Momente, in denen keine Dressur mehr hilft: Der Bauherr schnaubt, die Behörde kommt nicht auf Trab, der Handwerker stellt sich auf die Hinterbeine, und am Ende wiehert der ignorante Kritiker über Ihren Entwurf. Wenn Sie solche Situationen artgerecht trainieren wollen, buchen Sie einen Kurs bei Dörte Moll, Architektin und Inhaberin der Akademie „Führungsvisionen“ in Bonn: „Mit Hilfe von Pferden werden praxisnah die verschiedensten Alltagssituationen simuliert wie z.B. Kommunikation mit Auftraggebern/Bauherrschaften, Kommunikation und Führungsverhalten auf der Baustelle oder mit Projektbeteiligten (Fachplanern, Ämtern, Nutzern usw.).“

Detailplanung und Dressur, HOAI und Heu passen bestens, wie Kolleginnen und Kollegen beweisen: Heidrun Weitz aus Wöllstadt zum Beispiel ist Mitinhaberin des Büros „wp Architektur für den Pferdesport“ und nebenbei Jurorin, und zwar für den Händler-Award des Magazins Reitsport. Eckhard Hilker aus Oelde hat sich auf barrierenreiches Bauen spezialisiert und entwirft Parcours für Springturniere. Ferdinand Leve aus Deutschlands Reiterhauptstadt Warendorf entwirft Reitanlagen im russischen Pjatigorsk ebenso wie in Katar.

Mit Pferd wird auch bei Ihnen alles anders: Gestrafft sind die Zügel am Bau, jeder pariert, und Sie schütteln locker Satteldächer, Huf-Häuser und ganze Hufeisensiedlungen aus der Hand. Dabei wirken Sie so souverän wie der Baumeister auf einem Renaissance-Gemälde von Piero di Cosimo, das der „Spiegel“ einmal so beschrieb: „Vorne rechts reitet, eine Schulter entblößt wie ein antiker Gelehrter, der Architekt. Dieser Architekt ist Praktiker. Er führt die Bauaufsicht. Sein Ross ist zugleich Rangzeichen und Symbol.“

Am besten geht das sicher mit Branchenstars wie dem dreijährigen Vitruv, der neulich bei der Marbacher Gestütsauktion 60.000 Euro erlöste, dem Westfalenhengst Palladio 3 oder dem Hannoveraner Deckhengst Gropius I. Auf so hohem Ross sitzen Sie in Dörte Molls Bonner Kursen aber nicht: „Reiterliche Vorkenntnisse werden nicht benötigt, denn die Seminare finden am Boden statt.“

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