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Open Space statt Eckbüro

Die neue Unternehmenszentrale des Stromnetzbetreibers 50hertz sorgt mit ihrer tragenden Zickzack-Fassade für Abwechslung im Stadtbild und mit ihren Büroflächen für ein ganz neues Arbeitsgefühl

13.10.20162 Min. Kommentar schreiben

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Text: Heiko Haberle

Mal keine Lochfassade aus Naturstein: Ganz ungewöhnlich für Berlin zeigt sich der Firmensitz von 50hertz unweit des Hauptbahnhofs sehr gläsern. Und mit strahlend weißen Geschossdecken und diagonalen Stützen kehrt er sein Tragwerk nach außen. Auch eher ungewöhnlich für Berlin: Der Entwurf stammt von dem recht jungen österreichischen Büro LOVE architecture and urbanism aus Graz, das 2013 den Wettbewerb gegen eine hochkarätige Konkurrenz gewonnen hatte. Doch trotz seiner Auffälligkeit ist der Bau kein Einzelgänger, denn durch seine Höhenstaffelung und die Orientierung in verschiedene Richtungen funktioniert er als guter Nachbar für den Altbau nebenan und für den Tour Total schräg gegenüber.

Offenheit nicht nur nach außen, sondern auch nach innen auszustrahlen, war das Ziel von 50hertz, dem die Architekten mit drei Gebäudekernen und einem ansonsten frei aufteilbaren Innenraum begegneten, mit dem sich 50hertz nun als moderner Arbeitgeber präsentieren kann. Statt Zellenbüros war ein Open Space mit 680 Arbeitsplätzen gewünscht, der eine teamorientierte Arbeitsweise begünstigt und unterschiedliche Atmosphären schafft. Dafür wurde das Berliner Büro Kinzo beauftragt, das sich durch mehrere unkonventionelle Bürokonzepte bereits einen Namen gemacht hatte.

 

Die Abteilungen konnten ihr Arbeitsumfeld selbst definieren und bei Workshops die Wahl von Farben, Materialien und die funktionale Aufteilung mitbestimmen, sodass keines der 13 Geschosse dem anderen gleicht. Allen Etagen gemeinsam ist aber, dass außen die Bürozonen angeordnet sind und, wegen der großen Gebäudetiefe, die Mittelzonen „non-territoriale“ Teamflächen dienen, die auch Rückzugsräume bereithalten. Sogar im Freien kann gearbeitet werden. Dazu besitzt jede Etage mindestens eine Loggia oder Terrasse, die nicht selten das Eckbüro ersetzt, das normalerweise Führungspersonal zugesprochen wird.

Die Planer von Kinzo, die neben den Bürobereichen auch das Restaurant und die Leitzentrale gestalten durften, sprechen von einem Arbeitsumfeld, das „Funktionalität, Kommunikation und Wohlbefinden der Mitarbeiter verbindet.“ Was Kinzo beim Entwerfen von Büros wichtig ist und wie sich unsere Arbeitswelt verändern wird, lesen Sie hier.

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