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Fassadenforschung

Thermische Solarkollektoren sollen sich künftig in übliche Fassadenkonstruktionen integrieren lassen. Ein Fraunhofer-Institut entwickelt dafür Fertigteile aus Ultrahochleistungsbeton.

29.06.20175 Min. Kommentar schreiben
Muster-Elemente: Die Forschung führte zu diesen drei Produktfamilien: links „Premium“, Mitte „Economy“ und rechts „Design“.

Text: Michael Hermann

Es wäre doch ein Fortschritt, wenn die Fassaden eines Gebäudes nicht nur optisch überzeugen, sondern gleichzeitig noch thermische Energie für die Heizung und die Warmwassererzeugung bereitstellten. Doch bislang basieren solarthermische Produkte in der Regel auf durchströmten Bauteilen aus Metall, die einen hohen Anteil der Solarstrahlung aufnehmen und zur Vermeidung thermischer Verluste wenig Infrarotstrahlung abgeben. Allerdings wird dieser Stand der Technik der Gebäudeintegration und architektonischen Aspekten nicht gerecht. Im Projekt „Tabsolar II“ verfolgt nun das Fraunhofer- Institut für Solare Energiesysteme ISE gemeinsam mit Industriepartnern den neuartigen Ansatz, solarthermische Kollektoren als Fertigteile aus Ultrahochleistungsbeton (UHPC – Ultra High Performance Concrete) herzustellen, die sich hinsichtlich Material und Fertigung an der Baubranche orientieren. Geeignete Verfahren wurden bereits im Vorgängerprojekt „Tabsolar“ erprobt. Dabei konnte die Machbarkeit der Herstellung durchströmbarer Bauteile aus UHPC im Labormaßstab nachgewiesen werden. Es entstanden filigrane, wasserdurchströmte Bauteile im Format 340 mal 460 Millimeter. Daraus resultierten die drei auf dieser Seite gezeigten Produktfamilien, die im Januar auf der Messe BAU 2017 vorgestellt wurden.

Die Produktfamilie „Tabsolar Premium“ soll mit einer spektralselektiven Beschichtung und Antireflexverglasung ähnliche Erträge und Temperaturniveaus wie marktgängige Solarkollektoren erreichen. „Tabsolar Economy“ steht für lackierte oder durchgefärbte UHPC-Kollektoren mit Low-E-Verglasung und etwas geringeren Erträgen und Temperaturniveaus. Diese beiden Produktfamilien sind für direkte solare Anwendungen zur Warmwasserbereitung oder für die Nutzung in solaren Kombisystemen konzipiert. Bei der dritten Produktfamilie „Tabsolar Design“ sind die Kollektoren unverglast und können mit verschiedensten Strukturen und Farben versehen werden. Sie zeichnet sich durch vielfältige architektonische Gestaltungsmöglichkeiten aus; es werden aber deutlich geringere Temperaturniveaus und Wirkungsgrade erreicht. Daher eignen sich die Elemente beispielsweise als Niedertemperatur-Wärmequelle für Wärmepumpen, für das Vorwärmen von Trinkwasser oder für eine Schwimmbadbeheizung.

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