Wer in den letzten Monaten an unseren Redaktionsräumen vorbeikam, muss gedacht haben, wir planen einen Umzug. Beim Thema erschwingliches Wohnen kommt man eben schnell in lebhafte Diskussionen. Bis zu welcher Miete kann man ein Projekt als „bezahlbar“ bezeichnen? Bezahlbar für wen überhaupt? Und wie schick muss bezahlbarer Wohnungsbau sein, um noch als beispielhaft gelten zu dürfen? Tatsächlich sind wir heilfroh, dass wir nicht umziehen, ist das in Berlin doch derzeit mitunter gleichbedeutend mit einer Verdopplung der Miete – ohne dass die Wohnqualität proportional steigen würde. Aber muss das so sein?
Wir als Architekten müssen diese Frage verneinen können. Entsprechend streng waren wir bei der Projektauswahl für unsere Titelgeschichte. Sie zeigt, was derzeit bundesweit möglich ist, ohne an Architekturqualität zu sparen. Denn auch wenn das Münchner Minimalprojekt mit radikaler Reduktion respektable Mieten erreicht – eine Welt voller Minimalprojekte möchte man sich nicht vorstellen.
Dass am Ende mehr gute, günstige Bauten zur Auswahl standen, als ins Heft passten, macht Hoffnung. Auch darauf, dass die hier realisierten Qualitäten beim derzeitigen Ruf nach schneller Masse nicht wieder vergessen werden. Schließlich wünscht man sich, dass der preiswerte Wohnungsbau von heute einmal ebenso geschätzt wird wie das historische „Armeleutehaus“, dessen liebevollen Umbau wir hier vorstellen.
Mehr Informationen und Artikel zum Thema finden Sie in unserem Schwerpunkt wohnen.
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