Das Patchwork aus gemusterten und bunten Stoffbahnen verweist auf die ersten Frauen am Bauhaus, die häufig mit Textilien arbeiteten. Unter dem Titel „Am Horn gepackt“ soll die Musterhauskopie ein fröhliches Statement der Gleichberechtigung sein. Die Gewebe wurden von Studierenden der Bauhaus-Universität Weimar gestaltet. Im Vorfeld des 100. Bauhaus-Jubiläums hatte das Kunstfest Weimar sie im Programmteil „Acting Space – Bauhaus Goes Kunstfest 2018“ eingeladen, neue Arbeiten für den Stadtraum zu entwickeln und einen frischen Blick auf das Bauhaus, seine Protagonisten und die bevorstehenden Jubiläumsfeierlichkeiten zu werfen. Das historische Haus „Am Horn“ entstand als Versuchshaus anlässlich der ersten Bauhaus-Ausstellung im Jahr 1923 und ist das einzige in Weimar fertiggestellte Zeugnis des Bauhauses. Daniel Theiler, geboren 1981 in Bonn und Masterstudent im Studiengang Public Art and New Artistic Strategies an der Bauhaus-Universität, hat in Berlin Architektur studiert. Sein künstlerisches Schaffen umfasst Installationen, Video- und Fotoarbeiten, in denen er sich mit den Gegensätzen von sozialen Utopien und gesellschaftlichen Realitäten befasst.
Das Kunstfest Weimar zeigt unter dem Motto „Von Hochstaplern und Seiltänzern – wie das Bauhaus nach Weimar kam“ zeitgenössische künstlerische Arbeiten, die das Bauhaus als Inspirationsquelle für aktuelle Fragen begreifen oder in der Tradition der Kunst- und Architekturhochschule stehen. Das programmatische Leitmotiv verweist auf den Zustand der jungen Weimarer Republik und soll das Leben in der Moderne zwischen Aufstiegschancen und Abstiegsängsten zum Ausdruck bringen, so die Veranstalter. Die meisten der 26 Theaterproduktionen, Konzerte, Gesprächsreihen und Kunstprojekte mit insgesamt rund 90 Veranstaltungen wurden eigens für Thüringens größtes Kulturfestival erarbeitet. Im Zentrum des Programms steht die auf drei Orte verteilte Ausstellung „Wie das Bauhaus nach Weimar kam. Ein Archiv von Hitze und Kälte“, die anhand zeitgenössischer Kunst und historischer Objekte nachzeichnet, wie das 1919 gegründete Bauhaus sich in politisch aufgewühlten Zeiten zu einer „Schule des gesellschaftlichen Gleichgewichts“ entwickelte.
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