Kaum etwas fasziniert uns so sehr wie die Urbanität. Wo sie sich einstellt, gilt ein Projekt als gelungen. Generationen von Planern haben mit verschiedensten Mitteln versucht, sie herzustellen; doch die verflixte Urbanität entwischt dem Reißbrett, wo sie nur kann – und zeigt sich dafür nicht selten an vergessenen Orten und in unterbewerteten Bauten, die bereits auf der Abrissliste stehen.
Der Kampf für solche gefährdeten architektonischen Juwelen vereint Bürger und Architekten, denen der Erhalt der dort gewachsenen Urbanität oft viel persönliches Engagement wert ist. Es ist eine der hoffnungsvollen Entwicklungen unserer Zeit, dass aus Schulterschlüssen wie diesen immer öfter Besitzverhältnisse und Nutzungskonzepte entstehen, die gezielt zum Gemeinwohl beitragen und die Immobilienentwicklung einer offenen Gesellschaft verpflichten.
Doch auch wenn solch basisdemokratische Initiativen für Stadt und Quartier von unschätzbarem Wert sind – fast noch wichtiger ist, dass die profitorientierten Entwickler, die mit großen Budgets Großes bewegen können, ihre Verantwortung für die Stadt ernst nehmen. Herausragende Beispiele aus einer in dieser Hinsicht unerwarteten Sparte finden sich derzeit in Mannheim und Stuttgart. Die dort entstandenen nutzungsgemischten Shoppingareale sind nicht nur ein Gewinn für ihre Bauherren, sondern auch für den öffentlichen Raum ihrer Stadt.
Dr. Brigitte Schultz, Chefredakteurin
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