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Führende Lichtplaner plädieren für einen bewussteren Umgang mit der Außenbeleuchtung von Gebäuden

01.10.20187 Min. Kommentar schreiben
Museumsinsel Berlin, Bode-Museum: Die Beleuchtung erfolgt in neutralweißer Lichtfarbe mit hoher Farbwiedergabequalität, um die Steinfassaden zu neutralisieren.

Von Christoph Gunßer

Um seine Arbeit als Lichtplaner auf der Berliner Museumsinsel zu überprüfen, fährt Helmut Angerer gern auf den nahen Fernsehturm. Keine Lichtkegel sind zu sehen, keine Fehlstrahlung, keine Lichtverschmutzung. „Die Licht-Schatten-Kanten wurden exakt auf die Fassadengeometrie abgestimmt“, erläutert der Planer, der mit seinem Büro Conceptlicht in Traunreut schon viele prominente Bauten ins rechte Licht gerückt hat. „Für ein stimmiges Gesamtbild ist es entscheidend, dass die Strahlungswinkel auf die Geometrie der Architektur abgestimmt sind“, beschreibt er den Umgang mit dem Berliner Bode-Museum und dem Neuen Museum, wo er unter anderem mit Heinz Tesar und David Chipperfield zusammenarbeitete. So sei es wichtig, dass die Sockelzonen als verbindendes Element dunkel blieben. Um zu verhindern, dass die Steinfassaden nachts flach und blass wirken, erfolgt die Beleuchtung in neutralweißer Lichtfarbe mit hoher Farbwiedergabequalität. Da diese Beleuchtung dem Mondlicht am ähnlichsten ist, wirkt das Licht so natürlich wie möglich. Akzentuierungen erfolgen mit warmer Lichtfarbe, zum Beispiel an den Figuren oberhalb des Eingangsportals und den beiden Kuppeln.

Warmes Licht prägt auch den Kolonnadenhof vor dem Neuen Museum. Durch speziell für diese Anlage entwickelte Leuchten, welche als schmale Bänder innen, parallel zum Architrav, verlaufen, wird eine sehr gleich­mäßige, homogene Ausleuchtung erreicht. Diese Lösung konnte der Lichtplaner erst mithilfe einer aufwendigen Bemusterung durchsetzen. Am Ende waren aber Architekt wie Bauherr sehr angetan, und es gab einen Lichtdesignpreis.

Helmut Angerer: Zum Bedauern des Lichtplaners wird die Architekturbeleuchtung zu wenig beachtet.

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