Von Rosa Grewe
Finden Planungsbüros noch Mitarbeiter?
Viele Büros hatten Schwierigkeiten, Stellen neu zu besetzen, weil es kaum Bewerber gab und weil Bewerbern die notwendigen Qualifikationen fehlten. Knapp über die Hälfte der Büros suchte 2017 Mitarbeiter.
Wie lange reicht der aktuelle Auftragsbestand?
Die Auftragslage ist bei den meisten Büros gut. Aber die Planungssicherheit variiert mit der Bürogröße. Etwa ein Viertel aller 1-Personen-Büros ist nicht ausgelastet. Je größer das Büro, desto langfristiger die Planungssicherheit. Sie reicht aber dennoch selten über ein Jahr. Auch bei den großen Büros mit mehr als zehn Mitarbeitern hat nur jedes vierte Büro eine Planungssicherheit von über einem Jahr. Trotzdem haben 97 % der im Büro Angestellten unbefristete Verträge.
Wie hat sich die Chefetage verändert?
Veränderung der Bürostruktur von 2014 bis 2017 in Prozentpunkten:
Wissen Büros, ob sie wirtschaftlich arbeiten?
Je größer das Büro, desto transparenter die Zeit-Kosten-Kalkulation bei Projekten. Viele kleine Büros haben keine systematische Stundenerfassung und keine Projektkalkulation nach Stundenaufwand. Ohne Stundenerfassung ist es schwieriger, den Zeitaufwand für Projekte richtig einzuschätzen. Ein Problem, denn immer noch leisten 80 % der Mitarbeitenden Überstunden. Immerhin, die ganz hohen Überstundenkontingente mit 20 % und mehr Überstunden sinken leicht.
Wie organisiert sich die Chefetage in Planungsbüros?
Die Zahl der Kleinstbüros schrumpft leicht, die der Büros mit mindestens fünf Mitarbeitenden wächst. Und das verändert auch die Chefetage. Die Einzelunternehmerschaft nimmt ab, dafür wird die PartG beliebter: Die PartG bietet freiberuflichen Partnerschaften die Vorteile der einfachen, unbürokratischen Gründung einer GbR, ergänzt um eine für eine GmbH typische Haftungsbeschränkung.
Wieviel Geld bringt das Auftragshoch für Planende?
Planungsbüros, der öffentliche Dienst und die Unternehmen, ob klein oder groß, sie alle profitieren ähnlich gut von der Wirtschaftslage. Und sie geben es weiter an ihre Mitarbeitenden. Die haben am Ende tatsächlich mehr Geld in der Tasche. Aber immer noch verdienen planende Frauen durchschnittlich 15 % weniger als ihre Kollegen, in Vollzeit und bei gleichem, anspruchsvollen Tätigkeitsprofil. In der freien Wirtschaft sind es sogar 23 % weniger. Erfreulich: Berufseinsteiger verdienen in ihren ersten fünf Jahren durchschnittlich 20 % mehr als noch 2014.
Entwicklung der Gehälter von Planenden seit 2014 bis 2017und der Büroumsätze und Gewinne seit 2015 bis 2017:
Gehaltsentwicklung von Planenden 2014 bis 2017 nach Arbeitgeber (brutto, Median):
Quelle: BAK-Befragung von 2018 für das Jahr 2017. Weitere Informationen und alle Ergebnisse hier
Weitere Beiträge finden Sie in unserem Schwerpunkt Arbeiten