Die Spannung der Metapher
Neben der Gravitation und dem Raum-Körper-Verhältnis ist die spannendste Inspiration für Architektur ihr Gegenpart: die Natur. Die Spannung entsteht in der Metapher, unabhängig von der baugeschichtlichen Epoche. Über Analogie, Verwandtschaft oder Verneinung mag eine Epoche ihre Präferenz haben. Keine Nachahmung! Architektonische Form hat nichts Vegetatives oder Organisches. Sie ist nicht natürlich. Sie kann nicht wachsen. Ein Haus kann wachsen, Architektur nicht.
Das Natürliche und das Artifizielle sind über ihren Gegensatz miteinander verbunden. Sie stehen einander nicht in These und Antithese gegenüber, die in einer Synthese münden. Architektur steht in einem Dualismus zur Natur, der ständig antreibt, sich nicht auflöst. Nur die Architektur kann auf die Natur reagieren, nicht umgekehrt. Immer ist es die jeweilige Lesart von Natur, die die Architektur zu neuen Lösungen leitet.
Jörg Pampe, Architekt, Berlin
Josef Michael, Architekt, Warendorf
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