Von Fabian P. Dahinten
„Was machst du nach deinem Abschluss?“ Das ist die schlimmste Frage, die man kurz vor oder nach den (dann bestandenen) Prüfungen für den Bachelor zu hören bekommt. Ich habe diese Frage gehasst. Hauptsächlich deswegen, weil ich nicht wusste, was für mich der „richtige“ Weg danach sein soll. Als hätte man nicht schon genug Stress und Druck im Abschlusssemester und während man an seiner Bachelorarbeit schreibt, ist das Thema „Wie geht es weiter?“ besonders akut.
Während meiner Bachelorarbeit stand ich sogar kurz davor, abzubrechen und es im nächsten Semester neu zu versuchen. Da kam mir diese Zukunftsfrage erst recht herzlich ungelegen. Auch wenn ich versuchte, sie auszublenden – irgendjemand fragt am nächsten Tag doch wieder: „Und wie geht es bei dir danach weiter?“
Should I stay or should I go?
Die mit dieser Entscheidung verbundenen Fragen haben mich damals viele schlaflose Nächte gekostet: Was ist das Beste für mich? Verbaue ich mir meinen Berufsweg, wenn ich nicht woanders hingehe? Was bedeutet ein Neuanfang an einer anderen Hochschule für mich? Sind vier Semester nicht eine zu kurze Zeit, um sich in einen neuen Fachbereich einzugewöhnen? All diese Fragen trieben mich fast in die Verzweiflung; insbesondere, weil ich mit vielen Leuten darüber sprach, die ich wirklich sehr schätzte, und viele ganz unterschiedliche Meinungen zurückbekam.
Da gab es zwei große Fraktionen: Die erste und lauteste empfahl mir, den Master an einer anderen Hochschule zu machen. Die meisten meiner Kommiliton*innen gehörten scheinbar zu dieser Fraktion. Dann gab es aber noch die, die überlegten an der gleichen Hochschule zu bleiben, um den Master direkt anzuschließen. Zu der Frage, ob man nun seine jetzige Hochschule verlässt oder nicht, kam noch ein weiterer Aspekt: Das Thema Ausland war omnipräsent. Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, dass ein Auslandsaufenthalt zu den „must haves“ zählt. Aber darüber vielleicht in einer anderen Kolumne mehr.
So viele Möglichkeiten: nicht gesehen und doch genutzt
Scheinbar alles drehte sich damals darum, wer an welcher anderen Hochschule seinen Master macht. Das ist berechtigt, keine Frage, doch es gibt eben noch viele andere Wege, die für jemanden vielleicht besser passen würden. Wirklich überrascht hat mich – das wurde mir erst viel später deutlich – wie viele ihren eigenen Weg nach dem Bachelor eingeschlagen haben. Und wie perfekt passend der für sie war. Wenn ich erfahre, wer aus meiner Bachelorzeit jetzt was genau beruflich macht, denke ich heute noch manchmal: das passt!
Je weiter die Phase der Bachelor-Prüfungen bei mir zurückliegt, desto mehr Optionen sehe ich, die seinerzeit wenig präsent waren, die aber doch einige meiner früheren Kommiliton*innen ergriffen haben. Diese sieben Optionen will ich euch vorstellen – in der nächsten und übernächsten Folge meiner Kolumne.
Fabian P. Dahinten studierte Architektur an der Hochschule Darmstadt und startet nun ins Berufsleben.
Hier findet ihr alle Nachwuchs-Kolumnen von Fabian.
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