Minimierte Dachränder, reduzierte Materialien und transluzente Oberflächen, ausgesuchte Grautöne, integrierte Wandleuchten und sichtbar verschraubte OSB-Platten, die ach so direkt und rough sein sollen … Ich kann sie nicht mehr sehen, die ganze gute Architektur, die selbst so genau weiß, wie gut sie ist!
Ich will Architektur für alle. Architektur, die zu gebrauchen ist, die altern kann, die aneignungsoffen und veränderbar ist, die unfertig sein kann, die nicht trennt zwischen Architektur und bloßem Bauen, Architektur, die unvollkommen ist – ich will lapidare Architektur!
Michael Pracht, Architekt, Stuttgart
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Sehr geehrter Herr Pracht,
vielen Dank!!!
Endlich jemand, der es öffentlich ausspricht.
Möglicherweise wird uns der Blick auf trendfreie Architektur auch nur von den Medien vernebelt. Alltagsarchitektur ist eben nicht „salonfähig“. Schade – die überwiegende Anzahl der Menschheit lebt doch darin.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Hilf
Ich hatte im ersten Eindruck des Leserbriefes nickend zugestimmt….bis mir dann auffiel, dass der Kollege es doch selbst in der Hand hat, etwas zu verändern……deshalb ist der Unmut doch eigentlich eine Selbsterkenntnis. Oder wie soll man es verstehehen?
Er darf lapidar sein. Niemand hindert ihn daran.