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Nachhaltigkeit muss sich für Wohnungskäufer rechnen

Wohnungskäufer sind bereit für ökologische Nachhaltigkeit und Energieeffizenz Geld auszugeben. Das gilt aber nur in Grenzen – und wenn damit mittelfristig auch Kosten gesenkt werden können.

Von: Lars Klaaßen
Lars Klaaßen betreut als freier Redakteur vor allem Interviews und...

04.05.20212 Min. Kommentar schreiben
Symbolbild wie grüne Gebäude auf dem Tablett serviert werden
Wie viel Nachhaltigkeit darf es denn ein? Auch bei diesem Thema schauen Wohnungskäufer aufs Geld

Ein Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von YouGov im Auftrag des Berliner Projektentwicklers Archigon: 73 Prozent der Befragten gaben an, auf Energieeffizenz und Nachhaltigkeit zu achten, 17 Prozent verneinten dies. 42 Prozent der Umfrageteilnehmer sind prinzipiell dazu bereit, einen höheren Kaufpreis gegenüber einer vergleichbaren, weniger energieeffizienten Wohnung zu bezahlen. Allerdings wollten lediglich zwölf Prozent dafür Mehrkosten stemmen, die zehn Prozent des Kaufpreises übersteigen.

KfW-Förderung ist wichtiges Kriterium

Diese Bereitschaft nimmt mit steigendem Einkommen zu. 32 Prozent der Befragten ist die Energieeffizienz kein zusätzliches Geld wert. Bei gleichem Kaufpreis würden 84 Prozent eine ökologisch nachhaltige und energieeffiziente Wohnung bevorzugen. Gunther Hastrich, Geschäftsführer von Archigon: „Unserer Erfahrung nach spielt für Erwerber beim Kauf einer energieeffizienten Immobilie vor allem die Möglichkeit der KfW-Förderung eine große Rolle.“

Energie sparen steht im Fokus

44 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, dass für sie vor allem niedrige Energiekosten für den Kauf einer nachhaltigen Wohnung sprechen, nur 15 Prozent ist der Aspekt Klimaschutz wichtiger. 39 Prozent gaben an, dass ihnen sowohl der Klimaschutz als auch geringere Energiekosten gleich wichtig sind. „Die Attraktivität nachhaltiger Wohnungen erklärt sich auch aus dem Energiesparpotenzial bei den Wohnnebenkosten“, erklärt Hastrich. „Neubauten, die unter die geltende Energieeinsparverordnung fallen, dürften die Anforderungen der meisten Käufer aber schon erfüllen.“

E-Ladestationen und Fahrradstellplätze nicht wichtig

Trotz des Mobilitätswandels spielen hauseigene E-Ladestationen für Wohnungskäufer kaum eine Rolle. Nur 22 Prozent der Befragten bezeichneten Lademöglichkeiten für E-Autos als wichtigen Faktor beim Kauf einer Wohnung. Auch Fahrradstellplätze waren nur 29 Prozent der Befragten wichtig. Viel wichtiger sind den Käufern mit 58 Prozent auch weiterhin klassische Park- oder Tiefgaragenstellplätze.

Parkplatz geht vor Nachhaltigkeit

Genauso wichtig wie der Parkplatz ist den Befragten viel Grün auf dem Grundstück (58 Prozent). Nur 54 Prozent der Umfrageteilnehmer ist eine klimafreundliche Heizungsart wichtig. Auf die Einbindung von Strom aus regenerativen Quellen legen lediglich 39 Prozent der Wohnungskäufer wert. Wichtiger als der eigene Stellplatz und ein grünes Grundstück ist für die Befragten nur eine gute Wärmedämmung von Außenfassade und Dach (69 Prozent).

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