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Zurück Nachwuchs-Kolumne #80

Abenteuer Bauen: nach dem Architekturstudium nach Nepal

Ungewohnte Körpersprache, eine kopflose Ziege und Glasbausteine aus alten Flaschen: Afra und Hanna haben sechs Monate ehrenamtlich beim Bau einer Community Lodge mit angepackt

13.10.20213 Min. Kommentar schreiben
Häuser aus verschiedenen Materialien
Die Community Lodge von Supertecture soll einem nepalesischen Dorf zu Einnhamen verhelfen. Foto: Supertecture

Von Fabian P. Dahinten 

Es ist eine der großen Fragen: „Was machst du nach dem Bachelor?“ Manche machen ein Praktikum, manche gehen auf Reisen, andere genießen ein wenig die freie Zeit, bis sie sich entschieden haben, was folgt: der Master, ein anderer Bachelor oder schon der Einstieg ins Berufsleben. Afra und Hanna haben sich mit dem Projekt von Supertecture in Nepal für eine spannende und ungewöhnliche Mischung aus Arbeiten, Kulturaustausch und weiter Lernen entschieden.

Supertecture ist eine Non-Profit-Organisation junger Architekt:innen, die soziale Projekte rund um die Welt umsetzt. Dabei stehen die Zusammenarbeit mit der Community vor Ort und die regional verfügbaren Materialien im Fokus.

Selbst anpacken bei Supertecture

Gründe, wieso sich die zwei für ein halbes Jahr in Nepal entscheiden haben, gibt es viele. Besonders ist jedoch, dass sie auf der Baustelle für die Community Lodge nicht nur lernen, mit regionalen und begrenzt verfügbaren Materialien zu entwerfen und zu planen. Sie müssen auch gemeinsam mit den  Menschen vor Ort die Baustelle leiten und beim eigentlichen Bauen selbst anpacken.

Das Ziel des siebenköpfigen Teams in Nepal war, die Baustelle innerhalb von sechs Monate so weit wie möglich voranzubringen und vor allem die Häuser dicht machen, also die Hüllen fertig stellen. Der Innenausbau der Räume des kleinen Hotels soll auch möglichst weit voranschreiten, bis das nächste Team kommt. Die Community Lodge wird ein kleines Hotel und für das kleine Dorf hoffentlich ein Wirtschaftsmotor .

Nepal ist auch eine Kopfsache

„Statt mit dem Kopf zu nicken bei Gesprächen, wackelt man hier in Nepal mit dem Kopf bei Zuneigung – was aussieht wie Kopfschütteln“ erklärt Hanna. Auch wenn Sie dies mittlerweile weiß, irritiert die ungewohnte Körpersprache immer wieder. Es sind viele Eindrücke die die zwei in ihren ersten Tagen nach der Quarantäne schon gesammelt haben: nicht nur die große Gastfreundlichkeit der Menschen fasziniert die zwei, auch skurrile Alltagsmomente, wie ein Smalltalk mit einem Dorfbewohner, der dabei eine tote Ziege ohne Kopf in der Hand hält.

„Ich war die letzten Tage mit Locals auf dem Motorrad in der Umgebung unterwegs und habe Flaschen aus der Natur gesammelt“, erzählt Afra, die gerade am „Bottle House“ baut. „Daraus stellen wir Glasbausteine her.“ Die Community Lodge besteht aus einzelnen kleinen Baukörpern, die jeweils ein eigenes Thema haben. Hanna ist zurzeit auf einem Kurztrip unterwegs. Sie und ihr Teamkollege sammeln Eindrücke in der Region für ihre Aufgabe ein begrüntes Dach zu entwerfen und zu konstruieren.

Das Projekt in Nepal setzt neben der ehrenamtlichen Arbeit von Afra, Hanna und ihren Teamkolleg:innen auf Crowdfunding (bis zum bis zum 24. Oktober 2021).


Fabian P. Dahinten studierte Architektur an der Hochschule Darmstadt startet nun ins Berufsleben und engagiert sich bei der Nachwuchsorganisation nexture+.

Hier findet ihr alle Nachwuchs-Kolumnen von Fabian.

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