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Zurück Nachwuchs-Kolumne #87

Architekt:innen vs. Projektsteuerung: Lass uns Freunde werden

Wozu braucht man eine Projektsteuerung? Haben Architekt:innen verlernt, ihre Projekte selbst zu strukturieren und den Überblick zu behalten? Und vor allem: Wieso stehen Architekt:innen der Projektsteuerung oft mit großen Vorbehalten gegenüber?

12.01.20223 Min. Kommentar schreiben
Hand deutet auf Diagramm am Bildschirm
Kosten, Termine, Qualitäten, Prozesse: je größer das Projekt desto mehr gibt es zu organisieren und zu strukturieren. Dies macht oftmals eine Projektsteuerung. Haben Architekt:innen verlernt zu organiseren?

Von Fabian P. Dahinten

Je größer Bauvorhaben werden, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Projektsteuerung oder ein Projektmanagement in das Projekt involviert wird. Bei kleinen Projekten deckt der oder die Architekt:in diese Aufgaben zum großen Teil ab. Grob kann man die Projektsteuerung so zusammenfassen: die Strukturen des Projektes wie Kommunikation, Abläufe, Termine, Kosten und Qualitäten im Überblick behalten – und dies im Idealfall positiv beeinflussen und koordinieren.

Projektsteuerung ist nicht nur Aufgabe der Architekt:innen

Die Projektsteuerung umfasst nicht nur Aufgaben, die Architekt:innen wahrnehmen sollten, sondern auch Bauherrenaufgaben. Über Einfamilienhäuser hinaus können diese schnell umfangreich und komplex werden. Im Gegensatz zu einem Einfamilienhaus, ist der oder die Bauherrenvertreter:in bei größeren Projekten oft fachkundig und hat auch nicht selten ein komplettes Team hinter sich.

Die Aufgabenfelder der Projektsteuerung decken also zwei Seiten ab: die der Architekt:innen und die der Bauherr:innen. Doch oft versteht Projektsteuerung sich mehr als Bauherrenvertretung denn als Vermittlerin. Ihre Rolle führt in solchen Fällen zur Kontrolle der Architekt:innen, von der sie eigentlich einige Aufgaben übernommen hat.

Genau in diesem Punkt unterscheidet sich eine gute von einer schlechten Projektsteuerung. Primär geht es nicht darum, die Architekt:innen zu kontrollieren, sondern vielmehr als Bindeglied zu unterstützen, den Überblick über alles zu behalten, ganz frei von allen Fragen der Detaillösungen und von architektonischen Ansprüchen.

Teamwork makes the dream work

Wer Kolleg:innen fragt, was sie von Projektsteuerung halten, bekommt oft eine eher negative Rückmeldung. Zu starr, zu sehr von oben herab – vor allem überstrukturiert und mit wenig Verständnis für die Arbeit von Architekt:innen. Andersherum wird es sicher nicht besser sein.

Dabei kann die Herausforderung, in immer größer werdenden Projekten die Perspektiven des Planerischen und des Strukturierenden voneinander zu trennen, zu guten Ergebnissen führen. Denn je größer das Projekt wird, je mehr Menschen an der Planung beteiligt sind, desto mehr Arbeit entsteht.

Vor allem aber kann es viel Spaß machen, sich als Dreierteam zu verstehen, das als Ganzes für den Erfolg des Projekts verantwortlich ist. Architekt:in, Projektsteuerung und Bauherr:in vs. Bauwerk, statt Architekt:in vs. Projektsteuerung und Bauherrschaft.


Fabian P. Dahinten studierte Architektur an der Hochschule Darmstadt startet nun ins Berufsleben und engagiert sich bei der Nachwuchsorganisation nexture+.

Hier findet ihr alle Nachwuchs-Kolumnen von Fabian.

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