Von Stefan Lieb
Im neuen Buch des heutigen Fußgängerlobbyisten (FUSS e.V.) und früheren DAB-Chefredakteurs Roland Stimpel geht es um Verkehr – und damit um die Stadt. Tempo braucht viel Raum, verdünnt und zerdehnt die Städte und Regionen. Damit frisst es die Zeit wieder auf, die durch schnelleres Fahren scheinbar eingespart wird. Das Buch weist nach, dass wir heute viel schneller unterwegs sind als vor 40 Jahren, dabei aber mehr Zeit brauchen und nicht mehr Ziele erreichen als damals.
Vorzüge von Fahrrad und Auto vereint
Roland Stimpel sucht die am meisten stadtgerechte Fahrgeschwindigkeit, die Mobilität optimiert, wenig Fläche frisst, sicher und für alle verträglich ist, und kommt für Stadtstraßen auf rund 25 Stundenkilometer. Optimal sei für den Verkehr dort ein Mischtyp mit den Vorzügen von Fahrrad und Auto: ein schlankes Fahrzeug für eine bis höchstens zwei Personen, leicht, komfortabel und sicher, in der Stadt langsam und draußen schnell.
Zufußgehen ist wichtig für die Stadt
Vor allem aber plädiert er dafür, dem Zufußgehen wieder höheren, im Quartier höchsten Rang zu geben: für universelle Alltagsmobilität, zur Belebung urbaner Räume und Geschäfte und zur stärkeren Identifizierung mit dem Ort. Sie werde nicht zuletzt dadurch gefördert, dass sich in langsamer Bewegung Architektur viel stärker wahrnehmen lasse. Das ideen- und materialreiche Buch bietet verblüffende Ansichten unseres Verkehrs. Es lohnt als Lektüre für alle, die ihn humaner, effizienter und klimagerechter wollen.
Roland Stimpel
Wer langsam macht, kommt eher an
Verkehr abrüsten – Mobilität gewinnen
E-Publi Edition FUSS, 2021
220 Seiten
Print ab 14,49 Euro, E-Book 4,49 Euro
Bestellung über www.wer-langsam-macht.de
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