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Licht und Akustik: Konzertsaal von Peter Haimerl in Lichtenberg

Eigentlich war es die unauffälligste, den noblen Altbau der Musik­akademie im oberfränkischen Lichtenberg schonende Lösung, den neuen Konzertsaal einzugraben. Doch was der Münchener Architekt Peter Haimerl dann da unten mit raffinierter Lichttechnik inszeniert hat, ist nichts weniger als der Versuch einer Wiederverzauberung der Welt

Von: Christoph Gunßer
Christoph Gunßer ist für das DAB vor allem in Süddeutschland...

24.02.20226 Min. Kommentar schreiben

Dieser Beitrag ist unter dem Titel „Im lichten Berg“ im Deutschen Architektenblatt 03.2022 erschienen.

Von Christoph Gunßer

Nichts als Schachteln – mehr kam nicht heraus bei Testentwürfen für einen neuen Konzertsaal im Park der Musikakademie Villa Marteau, die Studierende der FH Coburg zunächst anfertigten. Doch wie sich herausstellte, war die Aufgabe falsch gestellt. Peter Haimerl, als Schöpfer des viel gelobten Konzerthauses im oberpfälzischen Blaibach hinzugezogen, kam im Rahmen seiner Machbarkeitsstudie zu dem Schluss, kein Gebäude dürfe überhaupt das historische Ensemble stören – und gewann damit den Bezirk Oberfranken als Bauherrn. Unterirdisch spielt nun die Musik: Nur ein sanfter Hügel und zwei metallene Portale künden auf der Südseite der Villa von der versenkten Baumasse.

Den imposanten Jugendstilbau in der rauen Abgeschiedenheit Oberfrankens hatte der Schweizer Architekt Hans Schwab 1912 für den deutsch-französischen Geiger und Komponisten Henri Marteau entworfen, der von hieraus halb Europa bereiste. Der berühmte Virtuose war mit Max Reger, Gustav Mahler, Antonín Dvořák, Béla Bartók, Edvard Grieg und vielen anderen befreundet, starb aber bereits 1934. Nach dem Tod seiner Witwe wurde das Refugium 1982 zur öffentlichen Bildungsstätte, an der sich junge Musiker zu etwa vierzig Meisterkursen jährlich treffen. Für die Abschlusskonzerte mit Publikum fehlte aber bislang der passende Rahmen. Der Weg zum neuen Konzertsaal führt nun durch den Keller des Altbaus, der um 60 Zentimeter tiefergelegt wurde.

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