Verwaltungsgebäude der Universität Eichstätt in der Ostenstraße, 1981
Klaus Kinold
Karljosef Schattner war für viele Studenten- und Architekten-Generationen Vorbild und eine reiche Inspirationsquelle für den respektvollen, zugleich selbstbewussten Umgang mit Gebäuden im Bestand. Im August dieses Jahres wäre er 100 Jahre alt geworden, was die Stadt, das Bistum und die Universität Eichstätt mit verschiedenen Veranstaltungen zum Anlass nehmen, an den ehemaligen Diözesan- und Universitätsbaumeister zu erinnern.
Zum Veranstaltungsprogramm zählen eine noch bis 31. Oktober 2024 dauernde Ausstellung im Domschatz- und Diözesanmuseum mit Architektur-Fotografien von Klaus Kinold, Architekturführungen oder ein Fotowettbewerb unter dem Instagram-Hashtag #schattner100.
Karljosef Schattner prägte eine ganze Stadt
35 Jahre lang, von 1957 bis 1992, hat Karljosef Schattner als Diözesan- und Universitätsbaumeister Eichstätt geprägt und weltberühmt gemacht. Seiner von Carlo Scarpa beeinflussten Architektursprache gelang eine spannungsreiche Verknüpfung zwischen barocker Üppigkeit und moderner Strenge, die sich in seinen bevorzugten Materialien Stahl, Glas und Beton ausdrückt.
Diese gestalterischen Gegensätze fügte er bewusst trennend, mit einer sorgsam bis ins kleinste Detail ausgearbeiteten Fuge und einem subtilen Materialwechsel kunstvoll zusammen.
Baumeister mit klarer Handschrift
Zu seinen wichtigsten Bauten gehören das Kollegiengebäude der Universität, das derzeit saniert wird, der Umbau des ehemaligen Weisenhauses, des Ulmer Hofs und der Sommerresidenz oder das Medienhaus der Journalistik (siehe auch Fotostrecke oben). Sein letztes Projekt, das Schloss Hirschberg im nahe gelegenen Beilngrieß, das er zusammen mit dem Architekten Karl-Heinz Schmitz zu einem Exerzitien- und Bildungshaus umgebaut und erweitert hat, bietet sich übrigens auch für eine stilvolle und preiswerte Übernachtung für mehrtätige Schatter-Architekturexkursionen an.
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