Dieses Interview ist unter dem Titel „Man profitiert bei einem Architekturwettbewerb nicht nur durch den Preis“ im Deutschen Architektenblatt 01-02.2025 erschienen.
Was gab für Sie den Ausschlag, am DAP teilzunehmen?
Max Hacke: Die TU Braunschweig hat das Studierendenhaus unmittelbar nach der Fertigstellung in Betrieb genommen. Es ist sofort gut angenommen worden, darin war richtig viel los.
Gustav Düsing: Oft dauert es ja länger, bis in ein neues Gebäude Leben einzieht – und bis man erlebt, dass es in der Praxis so gut funktioniert, wie man sich das erhofft hat. Verschiedene Umstände haben das in diesem Fall beschleunigt. Der schnelle und gelungene Start hat uns bestärkt.
Welche Rolle spielte dabei die von Ihnen bereits gewonnene TU-interne Ausschreibung?
Gustav Düsing: Das lag schon über sieben Jahre zurück, war also nicht so relevant für die Entscheidung, am DAP teilzunehmen.
Max Hacke: Wir waren zunächst eher gehemmt, uns zu bewerben, weil unser Entwurf mit Glas und Stahl nicht zum Fokus auf Nachhaltigkeit und den Baustoff Holz in der öffentlichen Debatte zu passen schien. Dass wir Materialien sparsam eingesetzt haben, der Bau flexibel nutzbar und einfach rückbaubar ist, wurde aber anerkannt. Insofern war es genau richtig, einfach damit raus in den Wettbewerb zu gehen.
Haben Sie durch den DAP etwas für künftige Teilnahmen an Wettbewerben gelernt?
Gustav Düsing: Die Auszeichnung war der Anfang von einer ganzen Reihe von Preisen, die wir mit dem Entwurf in kurzer Zeit gewonnen haben, unter anderem den DAM-Preis und den Mies van der Rohe Award.
Max Hacke: Wir haben verschiedene Verfahren solcher Wettbewerbe kennengelernt: Mal kommt die Jury vor Ort vorbei, ein andermal soll man auf Papier oder mit anderen Medien präsentieren. Jeder Wettbewerb tickt anders.
Hat sich für Sie durch die DAP-Auszeichnung etwas in der Arbeit verändert?
Gustav Düsing: Wir bekommen beide mehr Anfragen. Vor allem können wir nun Referenzen vorweisen.
Max Hacke: Außerdem halten wir vermehrt Vorträge oder werden selbst in Jurys eingeladen. Ich saß gerade in der Jury für den Lettischen Architekturpreis. Bei solchen Veranstaltungen kommen sehr interessante persönliche Kontakte zustande und man erhält spannenden fachlichen Input. Wenn man bei einem Architekturwettbewerb keinen Preis gewinnt, kann man immerhin auf diese Weise davon profitieren.
Über das Studierendenhaus der TU Braunschweig und seine Entstehungsgeschichte erfahren Sie mehr in diesem Beitrag.
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- Bewerbungszeitraum: 13. Januar bis 25. März 2025, 16.00 Uhr
- Geeignete Projekte: Die Projekte dürfen höchsten drei Jahre alt sein. Ein Projekt kann lediglich einmal eingereicht werden.
- Abgabeleistungen: zwei Präsentationspläne, Einreichung digital über die Internetseite und als Ausdruck; Formblätter ausfüllen und einreichen
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