Heydebreck
Geht es um Einbruchschutz, stehen in der Regel Fenster und Türen im Fokus. Ist ein Täter eingebrochen oder hat dies versucht, muss das Bauteil in den meisten Fällen ersetzt werden. Das ist nicht nur teuer, es dauert zudem meist mehrere Wochen, bis das neue Fenster oder die Terrassentür geliefert und montiert wird. So lange wird die Öffnung notdürftig geschlossen. „Ein einbruchhemmender Rollladen könnte den Schaden in den meisten Fällen deutlich verringern“, sagt Bernd Heydebreck, dessen Firma seit über 40 Jahren Rollläden aus Aluminium, Edelstahl und Holz herstellt.
Beschädigte einbruchhemmende Rollläden sind innerhalb von zwei bis drei Tagen repariert und die Kosten dafür sind im Vergleich zu einem neuen Fenster oder einer Terrassentür deutlich geringer. Überwiegend sind nach einem versuchten Einbruch lediglich ein paar Rollladenstäbe und die Führungsschiene zu ersetzen. Um ein geschlossenes Fenster hinter einem Rollladen aufzubrechen, müsste der Rollladenpanzer zu rund 80 Prozent entfernt werden. Diesen Aufwand scheuen die meisten Einbrecher heutzutage.
Mindestanforderungen zum Einbruchschutz an Rolläden
„Es handelt sich überwiegend um Gelegenheitsdiebe, die schnell und ohne großen Aufwand nach Geld und Schmuck suchen. Sie benutzen nur einfache Hebelwerkzeuge und brechen ihr Vorhaben ab, sobald sie mehr als ein paar Minuten brauchen, es anstrengend wird und Lärm entsteht“, berichtet Bernd Heydebreck über seine Erfahrungen. Seiner Meinung nach sind die in den Normen für einbruchhemmende Rollläden festgelegten drei Minuten, die ein Rollladen dem Einbruchsversuch standhalten muss, ausreichend, damit ein Gelegenheitsdieb den Einbruch abbricht.
Ein herkömmlicher, leichter Rollladenpanzer aus Kunststoffstäben sowie einfache rollgeformte, geschäumte Aluminium-Rollladenstäbe unter 0,42 Millimeter Bandstärke bieten diesen Schutz nicht. Sie lassen sich leicht mit einem Teppichmesser zertrennen. Kunststoffrollläden und dünnwandige Aluminiumrollläden sind entsprechend den geltenden Normen auch nicht als einbruchhemmend eingestuft.
Schutz durch RC2-geprüften Rollladen
Die Mindestanforderungen für einbruchhemmende Rollläden sind in der DIN 18073 (TR 111) und der DIN EN 13659 geregelt. Danach muss ein widerstandsfähiger einbruchhemmender Rollladen diese fünf Grundvoraussetzungen erfüllen:
Der Panzer muss aus widerstandsfähigen Stäben aus Aluminium (MD3-Band mit Gießharzfüllung oder stranggepresst) oder aus Edelstahl bestehen.
- Der Panzer muss gegen Hochhebeln gesichert sein.
- Der Panzer muss gegen Herausreißen gesichert sein.
- Die Führungsschienen müssen verstärkt und gegen Aufhebeln gesichert sein.
- Der Rollladenkasten muss schwer zugänglich sein.
Die polizeilichen Beratungsstellen empfehlen grundsätzlich RC2-geprüfte und zertifizierte Rollläden, an die gegenüber den Standardrollläden nach DIN höhere Anforderungen gestellt werden. Ein RC2-geprüfter Rollladen ist deutlich teurer als ein einbruchhemmender Standardrollladen nach DIN. „Um Gelegenheitsdiebe vom Einbruch abzuhalten, bieten aber auch diese einen adäquaten Schutz“, so Bernd Heydebreck. Der Experte rät, insbesondere die nicht straßenseitig einsehbaren Fenster und Terrassentüren mit widerstandsfähigen Rollläden auszustatten und diese bei Abwesenheit der Bewohner auch am Tag komplett herunterzufahren, denn dort finden die meisten Tageseinbrüche statt. Die Arbeiten sind zudem stets von einem Fachbetrieb auszuführen.
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