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Girards Großzügigkeit

Bunt und opulent sind die Arbeiten von Alexander Girard (1907 – 1993), doch schwer zu übersehen war das Werk des einflussreichen Textildesigners und Innenarchitekten für die Nachwelt offenbar nicht. Das Vitra Design Museum in Weil am Rhein zeigt mit der umfangreichen Retrospektive „A Designer‘s Universe“ (bis 29. Januar 2017) Möbel, Stoffe sowie Kleinobjekte Girards – und lädt zur Wiederentdeckung des Vergessenen ein.

14.04.20162 Min. Kommentar schreiben
Farbenfroh: Das von Alexander Girard eingerichtete Miller House von Eero Saarinen, Columbus, Indiana, USA, 1953-1957. (Foto: Balthazar Korab)
Farbenfroh: Das von Alexander Girard eingerichtete Miller House von Eero Saarinen, Columbus, Indiana, USA, 1953-1957. (Foto: Balthazar Korab)

In Weil am Rhein kehrt mit der Ausstellung „A Designer‘s Universe“ (bis 29. Januar 2017) Farbe ein. Das Vitra Design Museum würdigt mit einer umfangreichen Retrospektive das Gesamtwerk des zwar einflussreichen, doch in Vergessenheit geratenen Textildesigners und Innenarchitekten Alexander Girard (1907 – 1993). „Die oft unterschätzte Bedeutung Girards liegt darin, dass er dem Design das zurückgab, was die klassische Moderne abgelehnt hatte: Farbe, Dekor, opulente Inneneinrichtungen“, so die Aussteller.

Zu Girards bekanntesten Werken gehören die Inneneinrichtung für das Irwin Miller House in Columbus von Eero Saarinen und des Restaurants L’Etoile in New York. Der Gestalter entwickelte Corporate Designs in leuchtenden Farben und fasste den Schriftzug des Wortes Love in ein rotes Herzemblem – sein bis heute erfolgreichstes Bildmotiv. Girard war ein leidenschaftlicher Sammler von Volkskunst und trug auf seinen Reisen mehr als 100.000 Artefakte zusammen. Auch von diesen zeigt die Ausstellung eine Auswahl.

Das Vitra Design Museum hatte drei Jahre nach Girards Tod dessen persönlichen Nachlass übernommen. Dieser umfasst jeweils über 5.000 Zeichnungen und Fotografien, viele noch nie gezeigte persönliche Skizzen, einige hundert Textilmuster, Accessoires, Möbel und besagte Volkskunstobjekte. Weitere Leihgaben der Ausstellung stammen aus dem Folk Art Museum in Santa Fe sowie von Alexander Girards Familie.

Begleitend zu „Alexander Girard. A Designer’s Universe“ erscheint ein 500-seitiger Katalog, der die erste wissenschaftliche Aufarbeitung von Girards Werk in Form mehrerer Essays, eine Werkliste sowie eine Biografie umfasst. Weitere Informationen zur Retrospektive finden Sie hier.

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