Von Fabian P. Dahinten
Am 25. Februar fand der Landeskongress für Architektur und Stadtentwicklung in Baden-Württemberg statt. Er ist eine der größten Architekturveranstaltungen in Deutschland und als „Archikon“ inzwischen ein Begriff. Auch ich habe den Kongress verfolgt: Statt in einer großen Halle und nach einer langen Anreise, musste ich nur den Laptop auf meinem Schreibtisch aufklappen. Denn aufgrund der Pandemie wurde der Archikon als Onlineveranstaltung durchgeführt.
Erstmals wurden Vertreter*innen der Studierendenstandorte in Deutschland eingeladen. Über nexture+, dem sich gerade gründenden Netzwerk von Architektur- und Innenarchitekturstudierenden und jungen Absolvent*innen, konnte jeder Hochschulstandort ein bis zwei Tickets erhalten.
Seminare auch aus der Ferne spannend
„Die lange Zeit von sieben Stunden verging ziemlich schnell“, sagt Mahmud Mohammed von der Universität Siegen, einer der Vertreter*innen, die der Einladung gefolgt waren. Besonders spannend fand er den Aspekt des politischen Einflusses auf die Architektur, die in einer Podiumsdiskussion thematisiert wurde.
Die Diskussionen und Seminare des Archikon wurden technisch professionell präsentiert und waren spannend gestaltet. Auch die Zuschauerzahlen von um die 1.000 haben mich ziemlich beeindruckt: eine ähnliche Teilnehmerzahl wie auch bei der letzten analogen Ausgabe 2018.
Auch Mauritz Renz von der TU in Berlin verfolgte die Diskussionen und die Seminare vor seinem Laptop. „Ich war überrascht, wie viel Raum das Thema Nachhaltigkeit bei der Veranstaltung eingenommen hat“. Doch auch er wäre aus Berlin lieber persönlich nach Stuttgart gefahren.
Die Gespräche in den Pausen des Archikon fehlten
Gerade für uns, den Nachwuchs, der erstmals an einem Architekt*innentag teilnahm, hätten die Pausen besonders spannend werden können. Denn die neuen Kontakte, die spannenden Gespräche werden am Buffet, beim Warten oder abends an der Bar geführt. Trotz der Chatfunktion, die zum Austausch anregen sollte, blieben solche Unterhaltungen auf dem Archikon jedoch aus.
Eine soziale Integration des Nachwuchses in die „große Architekt*innenwelt“ war dieses Mal aufgrund des Onlineformats zwar leider nicht auf allen Ebenen möglich. Aber immerhin: Die kostenlosen Tickets waren eine erfreuliche Geste der Architektenkammer Baden-Württemberg, dass sie Wert darauf legt, den Nachwuchs bei ihrem Landeskongress dabei zu haben.
Fabian P. Dahinten studierte Architektur an der Hochschule Darmstadt startet nun ins Berufsleben und engagiert sich bei der Nachwuchsorganisation nexture+.
Hier findet ihr alle Nachwuchs-Kolumnen von Fabian.
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