Kategorie Kleine Wohnanlagen mit regionaler Charakteristik: Seniorenwohnen, Schechen. (Klicken für mehr Bilder)
Mit dem Deutschen Bauherrenpreis werden alle zwei Jahre die Bauherren von Wohnungsbauten ausgezeichnet, die im positiven Sinn zu unspektakulär für herkömmliche Architekturpreise sind, aber doch weit oberhalb des Standards liegen. Die Bauherren sind zumeist kommunale Wohnungsbaugesellschaften, Genossenschaften und Baugruppen, die den Spagat zwischen anspruchsvoller Gestaltung und Kostenbewusstsein schaffen.
Mit 230 Projekten wurden 2020 so viele thematisch vielfältige Wohnbauten wie noch nie eingereicht. Die Nominierungen und Preise wurden von der Jury nach Sichtung der Beiträge elf Themengebieten zugeordnet.
1. Neue Wohngebiete
Der Preis in der Kategorie Neue Wohngebiete ging an die wbg Nürnberg für das Projekt Neues Wohnen Sündersbühl. Das Projekt, das mit der Planungsgemeinschaft NWS GdbR und ganzWerk aus Nürnberg realisiert wurde, trägt auf überzeugende Art und Weise dem sozialen Anspruch an ein generationenübergreifendes, altersgemischtes neues Wohngebiet mit bezahlbarem Wohnraum Rechnung.
Im Themenfeld „Neue Wohngebiete“ gab es eine sehr große Zahl an Einreichungen, weshalb die Jury sich entschied, hier drei weitere Projekte zu nominieren und die mehrheitlich kommunale Kölner Wohnungsbaugesellschaft GAG mit einem entsprechenden Preis auszuzeichnen. Das Wohnquartier Holsteinstraße entstand auf dem Gelände eines Klosters aus der Nachkriegszeit in Zusammenarbeit mit Lorber Paul Architekten und a+m Architekten Ingenieure. In Zentrum des neuen Esnembles dient die sanierte Kapelleein nun als Nachbarschaftshaus.
2. Kleine Wohnanlagen mit regionaler Charakteristik
Zum Thema Kleine Wohnanlagen mit regionaler Charakteristik ist es der Gemeinde Schechen und Deppisch Architekten aus Freising gelungen, mit ihrem Projekt Seniorenwohnen Schechen geförderten Wohnungsbau in Holzbauweise mit 16 Wohneinheiten und Gemeinschaftshaus zu errichten.
3. Aktivierung von kirchlichen Beständen
Aktivierung von kirchlichen Beständen war das Thema, das das Erzbistum Köln und LK Architekten aus Köln preiswürdig gestaltet haben. Das Integrative Wohnprojekt Klarissenkloster Köln zeigt beispielhaft, welche Chancen in der Umnutzung kirchlicher Bauten liegen.
4. Weiterbau von Quartieren
Zum Thema Weiterbau von Quartieren hat die Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft Eigene Scholle eG in Halle (Saale) mit den Architekten Enke Wulf Architekten aus Berlin einen überzeugenden Beitrag zum Mehrgenerationenwohnen geleistet. Hier ist die Quartiersergänzung mit und für die Bewohnerinnen und Bewohner ausgesprochen gut gelungen.
5. Hybridgebäude und Nutzungsmischung
Das Thema Hybridgebäude und Nutzungsmischung wurde von der WOBAK städtische Wohnungsbaugesellschaft mbH, Konstanz mit den unternehmenseigenen Architekten mit dem Projekt Wohnen statt Parken hervorragend umgesetzt. Hier entstanden Reihenhäuser auf einem Parkdeck.
6. Modernisierung und Umbau
Wie Modernisierung und Umbau preiswürdig realisiert werden können, hat die Spitalstiftung Konstanz in Zusammenarbeit mit Braun+Müller Architekten BDA aus Konstanz mit dem Umbau und der Sanierung eines Personalwohnhauses eindrucksvoll gezeigt.
7. Stadtreparatur / Neue Stadtbausteine
Dem Thema Stadtreparatur / Neue Stadtbausteine widmete sich die Wohnungsbaugenossenschaft Weißenfels/Saale eG mit Dietzsch & Weber Architekten BDA aus Halle (Saale). Mit dem Wohn- und Geschäftshaus Jüdenstraße sind trotz der besonderen Herausforderungen eines schwierigen Grundstückszuschnittes großzügige und dennoch bezahlbare Wohnungen entstanden.
8. Bauen in städtebaulich schwierigen Lagen
Mit Bauen in städtebaulich schwierigen Lagen befasste sich die Wohnungsbaugenossenschaft Kaifu Nordland eG mit LRW Architekten und Stadtplaner aus Hamburg. Mit dem Projekt Wohnen am Eimsbütteler Marktplatz wurde in Hamburg vorbildliche Wohnarchitektur in einem heterogenen städtebaulichen Umfeld für die Zielgruppe 60+ geschaffen.
9. Studentisches Wohnen
Das Thema Studentisches Wohnen war ein weiteres Themenfeld. Hier überzeugte die Studentendorf Schlachtensee eG mit Brenne Architekten aus Berlin die Jury mit der Sanierung, Weiterentwicklung und Qualifizierung des Studentendorfes im Berliner Südwesten.
10. Urbane Quartiersentwicklung
Das Metropolenhaus am Jüdischen Museum in Berlin wurde preisgekrönt in der Kategorie Urbane Quartiersentwicklung. Die gleichnamige GmbH & Co. KG hat hier in Zusammenarbeit mit bfstudio-architekten aus Berlin eine einzigartige Nutzungskonzeption aus quartiersbezogenen Kultur- und Gewerbeangeboten sowie Wohnungen umgesetzt.
Fotos und Informationen zu den weiteren nominierten Projekten, auch der Vorjahre, finden Sie auf der Website des Deutschen Bauherrenpreises.
War dieser Artikel hilfreich?
Weitere Artikel zu: