Individuelles Schwitzen
Eine Sauna für eine Person steht in Bochum, entworfen vom Netzwerk „modulorbeat“. Der 7,5 Meter hohe Turm besteht aus Beton-Fertigteilen wie denen, die früher für Bergwerksschächte gegossen wurden. Unten im Schacht ist ein Tauchbecken, in der Mitte der Schwitzraum und ganz oben ein Ruheraum mit Blick auf Sonne, Wolken oder blauen Himmel. Dort lässt sich ausführlich über die modulorbeat-These grübeln, dass „der Grenzraum Bochums ein zusammenhängender Wahrnehmungsraum“ sei, oder es lassen sich vom Netzwerk zusammengestellte Texte zum Phänomen „Nichtstun“ studieren. Die schlechte Nachricht: Im Spätsommer, wenn der Gang in die Sauna langsam wieder sinnvoll ist, wird das Ganze abgerissen.
Preis für plastische Fassade
Den Architekturpreis Beton gewannen die Büros Barkow Leibinger aus Berlin für den „Total“-Turm mit seiner plastischen Fassade, Burger Rudacs aus München für einen Umbau an der TU Chemnitz mit viel Sichtbeton, Hess Talhof Kusmierz aus München für die in „Lernhäuser“ gegliederte Grundschule am Arnulfpark sowie Koeberl Doeringer aus Passau für ein rustikales „Haus über der Gasse“. Anerkennung gab es für die Berliner Büros augustinundfrank, zanderroth und Staab Architekten sowie für zwei Fachbereiche der TU Kaiserslautern.
Geöffneter Bunker
Kriegsbunker sind schon in etlichen Städten umgebaut worden. Das jüngste Projekt dieser Art realisierten jetzt Stefan F. Höglmaier und das Büro raumstation aus Starnberg in der Münchener Ungererstraße. Dort erhielt der einstige Bunker Öffnungen für große Glasfenster an den Außenseiten und dient nunmehr als Wohn-, Geschäfts- und Ausstellungsbau. Auf dem Dach steht ein lichtes Penthouse. Das Innere der Wohnungen ist vor allem vom historischen Sichtbeton dominiert – wie bei einem solchen Bau zu erwarten.
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