Bei diesem Buch reicht eigentlich die Lektüre des Inhaltsverzeichnisses, um zu wissen, dass es nicht halten kann, was es verspricht. Der Autor, selbst praktizierender Architekt, hatte wohl die Absicht, verzagten Bauherren die Angst vor einem von Architekten geplanten, individuellen Eigenheim zu nehmen, vor ausufernden Kosten und unüberschaubaren Leistungskatalogen voller Extras und Sonderausgaben. So weit, so ehrenwert. Schließlich könnten auch Architekten selbst einen solchen Leitfaden gut als Argumentationshilfe gebrauchen. Leider müssen sie sich vorerst weiter auf die eigene Überzeugungskraft und natürlich die Qualität ihrer Arbeit verlassen, die, wie das Buch konzediert, nur schwer mit der Vorstellung eines vorab festgelegten Festpreises zu vereinbaren ist. Und bei Licht besehen, geht es dem Autor auch gar nicht so sehr um den Festpreis. Er nutzt die gut 120 Seiten für eine etwas unsortierte, und, nun ja, meinungsstarke Revue, die von Dämmung über Keller bis hin zu Baustoffen und Entwurf (in dieser Reihenfolge) reicht. Das Lektorat hat nicht nur bei den unstimmigen Seitenangaben geschludert, es hat auch ein großes Fragezeichen vergessen – im Titel.
Albert Ringlstetter: „Ein individuelles Architektenhaus zum Festpreis“
DVA, München 2010
Euro 24,99