Der Bundesverband GebäudeGrün (BuGG) gibt mit zwei Broschüren wichtige Hinweise für die Planung von Gründächern. Das Papier „Biodiversitätsgründach“ widmet sich der Rolle von Dächern als Biotope. Der „Leitfaden sicherer Gewerkeübergang“ beschreibt das ideale Zusammenspiel der am Dach arbeitenden Akteure.
Dauerhaft funktionsfähige Gründächer erfordern eine fachgerecht ausgeführte Dachabdichtung und Dachbegrünung. Zwei Leitfäden vermitteln Grundlagen und geben Handlungshinweise.
Dachbegrünungen vereinen eine Vielzahl an positiven Wirkungen. Zur Biotopvernetzung und als Erhalt der Artenvielfalt, insbesondere in der Stadt, können begrünte Dächer je nach Ausbildung Funktionen als Ausgleichsfläche, Ersatzlebensraum oder Trittsteinbiotop, übernehmen. In der neuen Broschüre „Biodiversitätsgründach“ sind die wichtigsten Begriffe, Grundlagen, Handlungshinweise, Pflanzenlisten und einige Praxisbeispiele zu diesem Thema zusammengestellt. Die Fachinformation soll sowohl für die Planung als auch für die Ausführung von höherwertigen und artenreichen Extensivbegrünungen Hilfestellung geben.
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Leitfaden zum Gründach als Biotop
Unter einem „Biodiversitätsgründach“ ist eine Dachbegrünung mit hoher Struktur- und Pflanzenvielfalt zu verstehen, um Tieren – insbesondere Insekten und Bodentieren – weitere Nist- und Lebensräume anzubieten. Durch eine erhöhte Struktur- und Pflanzenvielfalt auf dem Dach wird die Artenvielfalt der Fauna nachhaltig gefördert. Schon einfache Extensivbegrünungen können mit sogenannten Biodiversitätsbausteinen wie etwa Substratanhügelungen, Totholz, Steinen oder Wasserflächen relativ einfach und kostengünstig zu Biodiversitätsgründächer erweitert werden, so der Verband.
Leitfaden zur Zusammenarbeit der Gewerke am Gründach
Gewerkeübergreifende Baumaßnahmen erfordern eine enge Kooperation aller beteiligten Partner. Dies trifft auch auf die Erstellung begrünter Dächer zu, wenn aufbauend auf den dachtechnischen Vorleistungen die anschließenden Dachbegrünungsarbeiten erfolgen. Fehlender Informationsfluss und Unsicherheiten bei Prüfungskriterien, Hinweispflichten und Schutzmaßnahmen können dazu führen, dass Mängel im Vorgewerk nicht rechtzeitig erkannt beziehungsweise bereits im Rahmen der Planung vorbeugend verhindert werden. Die technische Begehung der Dachfläche vor Beginn der Begrünungsarbeiten ist ein wichtiger Baustein, damit die Begrünung später die gesamte Palette der ökologischen und ökonomischen Vorteile entfalten kann.
Der „Leitfaden sicherer Gewerkeübergang Dachbegrünung“ stellt allen Baubeteiligten ein praxisorientiertes Informationswerkzeug zur Verfügung, das rechtliche Grundlagen und Regelwerke beleuchtet. Zudem beinhaltet die Broschüre eine Checkliste „Sicherer Gewerkeübergang“ sowie Vorlagen für die „Behinderungsanzeige“ und die „Bedenkenanmeldung“. Die Publikation wendet sich neben den ausführenden Fachbetrieben an Architekten, Planer und Bauherren, die im Rahmen der Bauleitung die verschiedenen Gewerkeleistungen aufeinander abstimmen und kontrollieren müssen. Aber auch Landschaftsarchitekten und Bausachverständige können aus den praktischen und rechtlichen Hinweisen Gewinn ziehen, so die Verfasser.