Der 1975 erschienene, dystopische Roman „High-Rise“ von James Graham Ballard handelt von der Selbstzerstörung der kapitalistischen Klassengesellschaft in einer horizontalen Gated Community. Mit dem eskalierenden Streit unter den Nachbarn von oben und unten löst sich langsam die Zivilisation auf.
In seiner gleichnamigen filmischen Adaption, die aktuell in deutschen Kinos läuft, führt der britische Regisseur Ben Wheatley seine Protagonisten per Fahrstuhl zum Schafott. Die brutalistische Wohnmaschine, in der die Bewohner mit leinwandgroßer Lust am anarchischen Schockmoment dezimiert werden, beherbergt ein sehenswertes Staraufgebot (Jeremy Irons, Tom Hiddleston, Elisabeth Moss). Ganz oben wohnt übrigens ein Architekt, doch auch dessen Aussichten sind recht trübe. „High-Rise ist ein unbeherrschter Tobsuchtsanfall von einem Film, eine wilde und dekadente Orgie in enthemmten Bildscherben“, urteilt kino-zeit.de.