Brandenburg: Sanierung Alexander-Haus, Potsdam, Hertzberg Weber. Foto: André Wagner (Klicken für mehr Bilder)
Unter dem bundesweiten Motto „Architektur gestaltet Zukunft“ fand der Tag der Architektur wie gewohnt am letzten Juni-Wochenende statt. Doch wie schon im vergangenen Jahr mussten dabei auch 2021 ungewohnte Möglichkeiten genutzt werden. Aufgrund der Corona-Situation waren Anpassungen geboten – Besichtigungen vor Ort teils nur sehr eingeschränkt möglich. Die Situation war aufgrund unterschiedlicher Inzidenzen von Bundesland zu Bundesland anders. Digitale Angebote ergänzten das Programm dementsprechend.
Berlin: telefonische Programmberatung
Pünktlich zum Tag der Architektur waren die strengen Kontaktverbote für Kulturveranstaltungen gelockert worden. Besonders viele Besucher fanden sich in den Bezirken Friedrichshain und Kreuzberg ein, wo in diesem Jahr eine Reihe an Führungen angeboten wurde. Reges Interesse galt auch den Schlossführungen in Mitte, für die sich Hunderte angemeldet hatten. Darüber hinauskonnten die offenen Büros in diesem Jahr viele Neugierige empfangen. Bewähren konnte sich die erstmals eingerichtete Service-Nummer zur Programmberatung, die bei der Lenkung von Kurzentschlossenen hilfreich war. Als neues Format zur Vermittlung von Baukultur produzierte die Kammer den Auftakt vom Tag der Architektur als Podcast-Gespräch, der zum Mitlauschen einlädt und veröffentlicht die von einem unabhängigen Beirat ausgewählten Projekte und offenen Büros dauerhaft online.
Saarland: Skateanlage und Kloster
Im Saarland konnten ebenfalls alle 11 Objekte besucht werden, auch wenn das mit Auflagen verbunden war. Schwerpunkte bildeten Saarbrücken mit zwei Einfamilienhäusern, der Skateanlage im Bürgerpark und dem Musikpavillon im Deutsch-Französischen Garten sowie St. Ingbert mit einem Bürogebäude, zwei Kitas und einer Kita, die zu altengerechten Wohnungen umgebaut wurde. Weiterhin konnten das modernisierte Schlossberg Hotel in Homburg, das Bürogebäude IANEO in Friedrichsthal und das Besucherzentrum der Abtei in Tholey besichtigt werden. Dazu gibt es ein Booklet im PDF-Format.
Brandenburg: 2020 und 2021 im Doppelpack
Mit Führungen in kleinen Gruppen, Maskenpflicht und dem Eintrag in Teilnehmerlisten konnte der Tag der Architektur in Brandenburg überall analog stattfinden. Auch die für das Vorjahr ausgewählten Projekte waren zugänglich. Damit erweiterte sich das Angebot auf fast 60 Bauten und Freianlagen. Obwohl das letzte Wochenende im Juni mit dem Beginn der Sommerferien in Brandenburg zusammenfiel, waren vor allem Wohnungsbauten, aber auch die zum SOS-Kinderdorf umgebaute Bonbonfabrik in Wittenberge und der Umbau der Dorfscheune in Prädikow sehr gut frequentiert.
Baden-Württemberg: Freiräume im Fokus
Viele Bürgerinnen und Bürger haben im vergangenen Jahr durch Homeoffice und Lockdown selbst erfahren, dass nicht nur das direkte Wohnumfeld ihr persönliches Leben beeinflusst. Plätze, Parks sowie der halböffentliche Raum vor Gebäuden gewannen an Bedeutung, frei zugängliche Flächen in Stadt und Land. Auf solche öffentlichen (Frei-)Räume lenkte Baden-Württemberg am 27. Juni den Blick, insbesondere auf die Arbeit von Landschaftsarchitektinnen und Stadtplanern. Interessierte konnten solche Orte unter fachkundiger Begleitung der Architektenschaft erkunden. Auf dem Programm standen auch zahlreiche Gebäude, die sich etwa durch eine gelungene Umnutzung, einen exemplarischen Einsatz des Baustoffs Holz oder ein zukunftsfähiges Energiekonzept auszeichnen.
Hamburg: Kleingarten und Recyclinganlage
Einen ähnlichen Schwerpunkt setzte Hamburg: Landschaftsarchitektinnen und Landschaftsarchitekten präsentieren über 20 Konzepte für gute Freiräume und ihre Beiträge zu einer attraktiven Stadtlandschaft. Vorgestellt wurden unter anderem ein Deichpark in Wilhelmsburg, das Pergolenviertel, die Neue Große Bergstraße, die Stadthöfe, die Landschaftsachse Horner Geest, Renaturierungsmaßnahmen an der Alster und in Rahlstedt-Ost, die Neuinterpretation des Heine Parks, eine kooperativ nachverdichtete Kleingartenanlage und ein partizipativ entwickeltes Projekt auf dem Gelände eines ehemaligen Recyclinghofs. 16 thematische Touren rundeten den Schwerpunkt ab. Besucht wurden Klassiker wie der Stadtpark, der Landschaftsfriedhof Ohlsdorf und der Hirschpark, aber auch weniger stadtbekannte Orte wie das Grüne Zentrum Lohbrügge, der Wacholderpark in Fuhlsbüttel, die Josthöhe in Hummelsbüttel oder der Harburger Schulgarten. Die einzelnen Objekte können bis Mai 2022 noch online besucht werden.
Bayern: Über 70 Videos
Ausschließlich digital fanden die Architektouren in Bayern statt. In mehr als 70 Video-Clips können die teilnehmenden Projekte auch jetzt noch virtuell besucht werden, etwa ein Baugruppenprojekt im Münchner Prinz Eugen Park , der großteils aus Holz gebaut wurde (wir berichten auch hier). Den Gesamtüberblick verschafft ein Booklet, das kostenlos als PDF zur Verfügung steht. Solange der Vorrat reicht, kann das gedruckte Booklet auch kostenfrei bestellt werden. Da die Architektouren in diesem Jahr auf ein Viertel Jahrhundert zurückblicken können, wurde zudem ein Jubiläums-Booklet „25 Jahre Architektouren“ aufgelegt, ebenfalls als PDF kostenlos abrufbar.
Hessen: Katalog und Website
Auch die Projekte in Hessen konnten dieses Jahr coronabedingt nicht geöffnet werden. Zum Tag der Architektur 2021 wurde im Juni ein Katalog veröffentlicht. Alle ausgewählten Projekte können zudem virtuell auf den Baukultour-Seiten der Kammer besichtigt werden.
Nordrhein-Westfalen: Geduldiges Warten
117 Objekte waren ursprünglich in Nordrhein-Westfalen angemeldet. An 90 von ihnen konnten Mitglieder der Architektenkammer unter Beachtung der regionalen Corona-Schutzbestimmungen Besucherinnen und Besucher empfangen. Mehrere tausend Bauinteressierte und Architekturfans nutzten die Chance. Zu sehen waren Wohnhäuser und Bürogebäude, Bildungsbauten und Kindergärten, Geschäfte und Industriebauten sowie Quartiere, Gärten und Parks. An vielen Objekten warteten die vielen Interessierten teilweise geduldig, um in kleinen Gruppen durch ein Wohnhaus oder ein Bürogebäude geführt zu werden. An den wenigen Orten, an denen keine Live-Begegnung stattfinden konnte, wurde auf virtuelle Formate gesetzt. Alle Objekte können auch jetzt noch über eine Datenbank mit Fotos und vielen Detailangaben abgerufen werden.
Mecklenburg-Vorpommern: Jubiläum und Spaziergänge
Auch in Mecklenburg-Vorpommern begann der Tag der Architektur schon vor dem letzten Wochenende im Juni. Bereits am 23. Juni fiel der Startschuss mit der Verleihung des Rostocker Architekturpreises. Das Motto lautete „30 Jahre Architektur in Mecklenburg-Vorpommern“. Die Architektenschaft des Landes lud am 25. und 26. Juni zu Betrachtungen von Architektur ein: bei thematisch geführten Spaziergängen, einer Ausstellung und zwei Filmvorführungen. Der Programm-Flyer und drei Videobotschaften sind nach wie vor online abrufbar.
Bremen und Niedersachen: viele Tage der Architektur
In Bremen haben sich am Tag der Architektur rund 1.200 Menschen bei sonnigem Wetter auf den Weg zu insgesamt 17 Bauten und Freianlagen gemacht. Die parallele Möglichkeit, sich die Objekte in einer Bildergalerie online anzuschauen, besteht weiterhin. In enger Zusammenarbeit mit Niedersachsen wurde im Nordwesten eine ganze ArchitekturZeit veranstaltet, deren Abschluss und Höhepunkt der Tag der Architektur am 27. Juni war. In dieser Zeit fanden verschiedenste baukulturelle Veranstaltungen in beiden Bundesländern statt. Auch die Broschüre wurde gemeinsam herausgegeben. Die 17 Bremer Objekte stehen separat als PDF zur Verfügung. Zwei Objekte können im Video erlebt werden: die Bremische Bürgerschaft von Architekt Martin Pampus und der neue Hauptsitz der Sparkasse Bremen. Die gesamte Broschüre, mit sämtlichen Objekten aus Bremen und Niedersachsen, umfasst 130 Bauten und Freianlagen in beiden Bundesländern. Die ArchitekturZeit lief ab dem 16. Juni und bot in diesem Jahr sehr viele Angebote unter freiem Himmel. Sie ist zudem um ein rein digitales Angebot erweitert worden.
Rheinland-Pfalz: 100 Termine und 45 Videos
In Rheinland-Pfalz konnten 42 von 81 Projekten vor Ort besucht werden. Bei rund 100 Einzelterminen erlebten Architekturinteressierte in 28 Städten und Gemeinden mit und ohne Anmeldung aktuelles Bauen. Wie schon im Vorjahr boten virtuelle „Hausbesuche“ eine digitale Alternative. 45 Videoclips sind noch bis einschließlich 11. Juli 2021 auf der Homepage der Architektenkammer Rheinland-Pfalz aufrufbar.
Sachsen: vor Ort und virtuell
Hybrid wurde der Tag der Architektur auch in Sachsen begangen. Von 61 Programmpunkten konnten 46 Objekte vor Ort besichtigt werden, fünf ausschließlich virtuell. Hinzu kamen eine Bürobesichtigung in Leipzig und neun Veranstaltungen beziehungsweise Ausstellungen. All dies war auf 29 Orte in Sachsen verteilt. Die Besucherzahl insgesamt lag bei rund 2.500. Die fünf ausschließlich online präsentierten Objekte können auch jetzt noch virtuell besichtigt werden: Das Gymnasium Wilsdruff und die Grundschule Neukirchen. Zahlreiche Detail-Lösungen der Freiraumgestaltung bietet der Video-Rundgang über einen Schulcampus in Leipzig-Grünau. Zum Dresdner „Wohnen im Fischhaus“ gibt es eine Fotogalerie, zum Fachgerichtszentrum Leipzig eine Projektvorstellung.
Sachsen-Anhalt: Fokus Nachhaltigkeit
In Sachsen-Anhalt luden Architektinnen und Stadtplaner zu einer überwiegend virtuellen Reise ein: „30 Jahre Architektenkammer Sachsen-Anhalt – 30 Bauwerke“. Der Fokus des Programms 2021 war auf Nachhaltigkeit gerichtet. Von der Nutzung historischen, teils denkmalgeschützten Bestandes bis hin zum zeitgenössischen Bauen mit Holz: Kindertagesstätte, Arztpraxis und Dorfkirche auf dem Land, Forschungsstätte und Kultureinrichtung in der Stadt, von der öffentlichen Hand gebaut und Bauvorhaben in privater Initiative. Interessierte finden die Objekte Online im Rahmen der Sammlungen und bei den „Architektouren durch Sachsen-Anhalt“.
Schleswig-Holstein: digitale Präsentation
Aus 28 Einreichungen wählte die unabhängige Jury in Schleswig-Holstein 22 Projekte für die Vorstellung am Tag der Architektur und Ingenieurbaukunst aus. Dabei hatten Modernisierungen, Instandsetzungen und Umnutzungen ebenso ihren Platz wie Neubauten. Gezeigt wurden – und werden – die Projekte ausschließlich digital: unter anderem Schulen, Kindertagesstätten, Bildungsbauten, Büros und Gewerbeimmobilien, Wohnbauten, Hotels, Sporthallen, ein Schwimmbad und ein Hospiz. Auf einer Webseite der Architektenkammer sind sämtliche Objekte aufgelistet. Wo möglich, haben Architektinnen und Architekten der teilnehmenden Büros einige Fragen zu Planung und Umsetzung des Projektes beantwortet und gewähren Interessierten auf diesem Wege tieferen Einblick in ihre Arbeit. Rund 3.000 Aufrufe verzeichnete die Landingpage rund um das Aktionswochenende in 2021 – seit dem vergangenen Jahr sind es rund 25.000 Aufrufe.
Thüringen: Wehrkirche und Mikro-Butze
In Thüringen kamen etwas mehr als 5.000 Interessierte zu den insgesamt 72 Objekten in 32 Städten und Gemeinden. Mit jeweils über 300 Besuchern waren das Schaudenkmal „Gradierwerk Louise“ in Bad Sulza, die Kapelle des Altenpflegezentrums „St. Josefshaus“ in Niederorschel, die Kirchenburg Walldorf in Meiningen sowie die Mikro-Architektur „BUTZE!“ in Kaltennordheim besonders gefragt. In welchem Ausmaß virtuelle Angebote sich mittlerweile neben realen Besuchen etabliert haben, zeigt die Statistik der Kammer-Website. Dort informierten sich in der „TdA-Woche“ vom 21. bis zum 27. Juni 2021 rund 14.000 Personen und gingen auf virtuelle „Architektour“, bei etwa 55.000 Seitenansichten. Von Freitag, den 25. Juni bis Sonntag, 27. Juni 2021 waren es etwa 7.200 Besucher mit 29.000 Seitenansichten. Impressionen vom Geschehen vor Ort finden sich dort auch jetzt noch, ebenso Präsentationen der einzelnen Projekte.
Am Tag der Architektur mit dem eigenen Projekt glänzen
Hier erklärt unser PR-Experte Klaus Schaake, wie Sie das Publikum und die Lokalpresse am Tag der Architektur für genau Ihr Projekt gewinnen.
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