Von Fabian P. Dahinten
Bewerbe ich mich an einer Hochschule oder an einer Universität? Auf diese Frage, die sich bei jedem Architekturstudium stellt, bin ich vorige Woche eingegangen. Heute benenne ich weitere Punkte, die dabei Orientierung geben können:
„Große“ Namen? Aus der Ferne
Einen wirklich großen Unterschied macht der Mittelbau in der Lehre. Dieser bezeichnet zum Beispiel Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen der Professor*innen, die einen großen Teil der Lehre und der Korrekturen übernehmen. Im schlimmsten Fall siehst du die oder den namhafte*n Prof an einer Universität nur zur Aufgabenstellung und zur Abgabe. Ansonsten wirst du vom Mittelbau betreut. An Hochschulen gibt es diesen Mittelbau meist nicht, dort hast du in der Regel ständig mit den Professor*innen zu tun und kannst direkt von ihnen lernen. Dafür sind es aber meist nicht so „große“ Namen.
Die finanzielle Ausstattung
Weil an Universitäten geforscht wird, fließen sogenannte Drittmittel dorthin. Diese Forschungsgelder bekommen Hochschulen nicht. Das heißt auch: Universitäten verfügen eindeutig über mehr Geld je Studierende*r. Das kann sich in größeren Gebäuden, mehr Betreuungspersonen für das Architekturstudium aber vor allem in der zur Verfügung stehenden Ausstattung ausdrücken. Das kann eine Werkstatt, ein Lasercutter, ein 3D-Drucker oder vieles Anderes sein. Mein Eindruck ist jedoch, dass die Studierenden an Hochschulen aktiver sind: Sie gleichen fehlende Angebote wie etwa Vortragsreihen einfach durch selbstorganisierte Formate aus, die an Universitäten von Mitarbeiter*innen organisiert werden.
Das Architekturstudium persönlich nehmen
In Deutschland gibt es viele Standorte, an denen man Architektur oder Innenarchitektur studieren kann. So viele es gibt, so unterschiedlich sind diese auch. Man kann selbstverständlich Tendenzen wie die vorherigen fünf Punkte ausmachen. Es gibt jedoch auch Hochschulen, die an einigen Punkten so aufgestellt sind, wie ich es hier Universitäten zugeschrieben habe.
Man sollte sich die konkreten Hochschulen und Universitäten, die Interesse für ein Architekturstudium wecken, einzeln ansehen. Bei solchen Besuchen lässt sich genügend darüber herausbekommen, wie es dort läuft – und wo ihr im Endeffekt studieren wollt. Von großem Vorteil ist auch, Leute zu kennen die dort studiert haben. Die findet man zum Beispiel über das Netzwerk nexture+. Oder ihr schreibt die Fachschaften über E-Mail oder ihre sozialen Mediakanäle an.
Fabian P. Dahinten studierte Architektur an der Hochschule Darmstadt startet nun ins Berufsleben und engagiert sich bei der Nachwuchsorganisation nexture+.
Hier findet ihr alle Nachwuchs-Kolumnen von Fabian.
Wie sind eure Erfahrungen als Architektur-Studierende oder Berufseinsteiger? Hinterlasst uns einen Kommentar auf dieser Seite oder schreibt uns unter DAB-leserforum@handelsblattgroup.com
War dieser Artikel hilfreich?
Weitere Artikel zu: