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Zurück Was tun? Diskussionsbeitrag 2

Weniger fahren!

Das Elektroauto droht Energie- und Umweltprobleme zu verschärfen statt zu lösen. Unsere Verkehrsmittel müssen kleiner, leichter und langsamer werden, und unsere Wege kürzer

29.02.20125 Min. 4 Kommentar schreiben

4 Gedanken zu „Weniger fahren!

  1. Interessanter Artikel, der aber in totalem Widerspruch zu der Poltitk und den Grundannahmen des Verkehrsministeriums in Berlin steht – kann sich denn da nichts ändern?

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  2. Sehr geehrte Damen und Herren,

    der Artikel zu „Weniger Fahren“ von Helmut Holzapfel durchleuchtet glasklar den zeitgenössischen Umgang mit Autos. Den öffentlichen Aufruf, das KfZ öfter stehen zu lassen finde ich super, da er von so vielen Leuten noch nicht wirklich praktiziert wird.

    Leider ist jedoch scheinbar auch das Deutsche Architektenblatt in diesem Dilemma gefangen.

    Schließlich wird in dem Artikel ein „Strom-Porsche“ ironisch dargestellt, dass dieser nicht die notwendige Beschleunigung aufweist, und dass schon seit Newton bekannt ist, „dass es enorme Energie kostet, schwere Massen schnell zu bewegen“.

    Und genau dieser „Denkrückstand von zwanzig Jahren“ ist auf dem rückseitigen Einband des Heftes abgedruckt.

    Das beste Beispiel zum Titelthema Nachhaltigkeit – Werte und Widersprüche!

    Der Porsche Cayenne Diesel spart dank Leichtbau 185 kg Gewicht im Vergleich zu seinen Vorgängermodellen und hat u.a. deshalb 23 % weniger Verbrauch und bis zu 26 % weniger Emissionen, womit er uns ein gutes Gewissen vorgaukeln will.

    „Ein Ganzes Stück weiter kommen“ laut der Porsche-Anzeige würden wir jedoch erst, wie es richtigerweise im Heft steht, wenn der Porsche Cayenne mit 189 g / km CO²-Emissionen des öfteren einmal stehen gelassen werden würde.

    Das würde richtig viele CO²-Emissionen sparen.

    Für die nächste Ausgabe wünsche ich mir konsequenter Weise eine Werbeanzeige von einem Fahrradhersteller!

    Mit freundlichen Grüßen

    Christopher Trepesch

    Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt ByAK, BDLA, Amberg

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  3. Anmerkung der Redaktion

    Anzeigen geben die Botschaft dessen wieder, der sie aufgibt, aber nicht den Standpunkt der Architektenkammern oder der Redaktion. Das ist insofern genau wie bei Leserbriefen. Und genau wie hier kann es zwischen den Botschaften auch Widersprüche geben – so ist die Welt. Wir finden das viel besser, als wenn existierende Widersprüche verschwiegen oder verbal verniedlicht würden. Im Übrigen zeigt das Beispiel, dass bei uns Redaktion und Anzeigenabteilung unabhängig voneinander sind und keiner dem anderen in die Inhalte hineinredet.

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  4. Sehr geehrte Damen und Herren,
    ich finde es sehr gut , das Mobilität und Klimaschutz unter dem Aspekt „einfach weniger fahren“ beleuchtet wird. Auch ich suche nach Wegen, den Klimaschutz im Alltag im Bewusstsein der Bürger zu verankern, denn die Bequemlichkeit des Autos zu überwinden ist doch sehr schwierig, denn das Auto scheint im Bewusstsein als Lebensnotwendigkeit schier verankert. Was in der öffentlichen (auch fachlichen) Diskussion bisher jedoch kaum Beachtung findet, ist der Verlust der Straße als Bewegungs-, Kommunikations- und Integrationsraum gerade für unsere Kinder. Es wird wohl über den heutigen Bewegungsmangel der Kinder und seine Folgen auf die kindliche Entwicklung sowohl gesundheitlich als auch bezüglich der Bildung diskutiert, aber kaum darüber, dass das Auto den natürlichen Lebensraum der Kinder zerstört hat. Das Auto ist eine zutiefst kinderfeindliche Technik:
    Es nimmt Besitz von unzähligen privaten Blockinnenbereichen, von öffentlichen Straßen und Plätzen. Über 30.000 Kinder verunglücken jährlich innerorts auf deutschen Straßen. Dass kinderfeindliche Räume auch zu einem Rückgang der Geburtenzahlen führen, ist eine logische Konsequenz. Wohnungsnahe Bewegungsflächen für Kinder (und alte Menschen) dürfen keine Frage des Geldes sein. Konsequente kommunale Parkraumbewirtschaftungskonzepte müssen dafür sorgen, dass der Raum zwischen den Gebäuden den sozialen zwischenmenschlichen Bedürfnissen dient. Er ist der soziale Kitt, der eine Gesellschaft zusammenhält.
    Mit unserem Grundschulprojekt „Ich bin ein Klimaheld: Wer geht – bewegt!“ versuche ich die Belange des Klimaschutzes und der Kinder in das Bewusstsein der Bürger zu rufen.
    Dipl. Ing. (FH) Stephanie Esch, Freie Stadtplanerin Akbw

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